… meinte der Stadtpräsident von Zürich heute zu dem, was auf dem Bäcki passiert ist. Moritz Leuenberger musste wegen Linksautonomen die Bühne der 1. Maifeier der SP der Stadt Zürich verlassen.
Ohne die Aktionen des schwarzen Blocks in irgend einer Weise gutheissen zu wollen, bin ich sehr froh darüber, dass wir gemeinen Leute das 1. Maifest auf dem Kasernenareal heuer ohne Tränengasschwaden geniessen konnten. Dass das linke Establishment in seinen Feierlichkeiten gestört wurde ist ärgerlich, aber so ging es den Arbeitern, die immer friedlich und multikulturell auf dem Kasernenareal gefestet haben Jahre lang. Kein Hahn der SP hat da jeweils danach gekräht. Im Gegenteil, die einzige Reaktion war eine eigene 1. Maifeier der SP. Losgelöst von dem, was die meisten Menschen mit dem 1. Mai assoziieren hat sich die SP in den letzten Jahren immer selber gefeiert und quasi eine Konkurrenz- oder sagen wir Alternativveranstaltung organisiert und sich somit klar von der wirklichen Linken distanziert.
Dass sie dieses Jahr unter die Räder des schwarzen Blocks gekommen sind ist bedauerlich, entschädigt aber die ’normalen‘ Leute etwas dafür, dass sie, die lange Jahre friedlich protestiert haben, nie einen wirklichen Schutz vor den Chaoten genossen haben, sondern dauernd mit Tränengas eingedeckt wurden. Darum geht dieses Jahr ein Lob an die Polizei, die das Festgelände auf der Kasernenwiese (auf dem übrigens viel mehr Leute feierten als auf dem Bäcki) grossräumig abgesperrt und vor jeglichen Angriffen geschützt haben.
Lob an die Polizei?
Ist doch erbärmlich wenn die es nicht mal schaffen für die Sicherheit des Bundespräsidenten zu sorgen. Es sei nicht möglich das Gelände „hermetisch abzuriegeln“. Muss man ja auch nicht, aber zwischen hermetisch abriegeln und der Möglichkeit das 200 vermummte Möchtegernterroristen ungehindert während 10 minuten alles kurz und klein schlagen können sollte es doch noch irgendwelche Nuancen geben.
Peinlich, peinlich liebe Zürcher…
Comment von Jé — 1. Mai, 2006 @ 10:50 pm
Übrigens, ist dir in der ganzen Aufregung entgangen, dass wir hier in Zug nicht frei hatten oder hast du einfach geschwänzt gestern? 😉
Comment von sia — 2. Mai, 2006 @ 8:33 am
Das Bäckerareal hermetisch abzuriegeln verlangt so 200 Polizisten. Zudem, ich will die Polizei nicht zu den Helden des Tages erklären, ist die Stadt Zürich relativ gross. Demonstrationen und ‚Anschläge‘ die im Vorfeld angekündigt worden sind, waren über die ganze Stadt verteilt. Wo also stehen?
Zudem nochmals: Was für ein Geschrei, wenn die ‚politische Elite‘ gestört wird. Wo war dieses Geschrei in den vergangenen Jahren, als di einfachen Leute gestört wurden?
Zudem: Das Bäckerareal als Festort ist schon von der Lage her schlecht gewählt. Aber da merkt man, dass die SP halt schon lange nicht mehr auf der Strasse war…
Comment von PAX — 2. Mai, 2006 @ 8:39 am
@sia: 🙂 natürlich wusste ich das. aber am 1. mai arbeite ich nie, hab deshalb frei genommen.
Comment von PAX — 2. Mai, 2006 @ 8:43 am
„Wo also stehen?“
Wenn Leuenberger sich VOR der Rede beklagt, das Bäckerareal sei für ihn sicherheitstechnisch „bedenklich“, und dann passiert nix?
Das IST peinlich…
@ Pax: aha, einfach frei nehmen mit der Begründung „da arbeite ich nie“… Das gefällt mir… 😉
Aber irgendwie ist das 1. Mai Phänomen doch lustig. Da sind plötzlich alle „einfache Leute“…
Comment von Jé — 2. Mai, 2006 @ 9:49 am
dann ist doch das eher sache des OK und nicht der polizei oder? meines erachtens hat da die SP versagt.
1. mai ist tag der arbeit. wenn gewisse kantone finden, das sein kein tag, den es zu feiern gelte, muss ich halt konsequenzen ziehen 😉 am 1. mai ist es tradition, dass wir auf der kasernenwiese freunde treffen und multi-kulti food essen.
einfach definiere ich in diesem zusammenhang als ’nicht zur politischen elite gehörend‘. ob man viel oder wenig verdient macht in diesem fall keinen unterschied. es feiern ja auch alle sozialen schichten gemeinsam. ausser der SP die sich scheinbar zu schade ist, sich unter ‚gemeinen‘ leuten zu bewegen.
Comment von PAX — 2. Mai, 2006 @ 10:02 am