23. Juli, 2006

spritzen im kreis 4

Category: [daily business] — Admin @ 8:38 pm
Heute war bereits das zweite Mal in einer Woche, dass ich mitbekommen habe, wie jemand im Kreis 4 in eine Spritzennadel gestanden ist. Verständlicherweise war die Frau, die Barfuss durch das Bäckerareal spazierte ausser sich, vor Angst, aber auch vor Wut.
Glüklicherweise konnte das angerufene Unispital die Frau beruhigen, die Wahrscheinlichkeit sich so mit HIV anzustecken ist sehr gering (Quelle: Netdoktor). Für Hepatitis B und C sieht es aber etwas anders aus. Trotz einer liberalen Einstellung gegenüber der Drogenpolitik frage ich mich langsam, wie weit das noch gehen soll. Die Zeiten als man den Sandkasten im Kreis 4 zuerst nach Spritzen absuchen musste sind zum Glück vorbei. Trotzdem gibt es praktisch keinen Ort im Kreis 4 an dem ich nicht schon Spritzen gesehen hätte. Zum Beispiel am Schanzengraben, auf der Kasernenwiese, auf dem Spielplatz an der Stauffacherstrasse, im Bäckerareal und auch am Ufer der Sihl. Wer spritzen will oder muss soll das tun können, keine Frage, am liebsten sogar in dafür eingerichteten Institutionen. Dass die Toleranz in der Bevölkerung aber sinkt dünkt mich nicht mehr verwunderlich. Denn wenn Familien die wenigen Grünflächen im Kreis 4 zuerst nach Spritzen absuchen müssen, verschwindet auch der letzte Rest Lebensqualität aus diesem Quartier. Und das ist mehr als schade.

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