13. November, 2006

borat entzaubert

Category: [daily business] — Admin @ 1:59 pm
Die ganze Welt kugelt sich vor Lachen und Amerikabashing erreicht grad mal wieder einen Höhepunkt. Borat sei Dank wissen wir endlich, wie doof die Amerikaner wirklich sind. Wirklich?

Ich denke nicht. Was Borat in seinem Film ausnutzt ist eigentlich ein relativ bekanntes psychologisches Phänomen. Daraus irgend etwas abzuleiten finde ich mehr als gewagt. Versteht mich nicht falsch, er macht das brilliant und er hat wirklich sehr grosses komisches Talent. Den gleichen Effekt würde man in der Schweiz mit ebenso vielen Leuten hinkriegen, da bin ich überzeugt.

Wie macht er das also? Das ganze nennt sich ‚Foot in the door technique‘ und läuft nach folgendem Muster ab. In der Interaktion macht Borat zuerst selbst ein rassistisches Statement oder fragt etwas harmloses ab, das einen rassistischen Stereotypen abruft. Ein Mensch mit viel Zivilcourage würde jetzt intervenieren, denn rassistische Verhaltensweisen sind ja per se eigentlich nie in Ordnung. So funktionieren wir aber nicht. Jeder hat Stereotypen in sich und ist meistens für die Bestätigung derselben auch empfänglich. Es beginnt harmlos, ein kleiner Scherz, man interveniert nicht, vielleicht auch, weil man noch nicht weiss, wie das Gegenüber einzuschätzen ist. Doch das ist der Fehler. Denn nun hat man Borat die Tür geöffnet und jetzt hat er seinen Fuss drin, sodass man sie nicht mehr schliessen kann. Ab diesem Zeitpunkt gibt es kein zurück mehr, ab jetzt ist eigentlich alles vorprogrammiert.

Die Zoten und die rassistischen Aussagen werden immer stärker, man kann sich jedoch jetzt nicht mehr dagegen wehren. So nach dem Motto, ‚wer A sagt muss auch B sagen‘ kann man ja nicht plötzlich etwas rassistisch finden. Man hätte früher intervenieren müssen. Aber der Drang, sich konsistent zu verhalten ist grösser als die Courage. Und so akzeptiert man auch schlimmere Aussagen oder macht sogar selber welche.

Vielleicht lässt sich das an Hand eines Beispiels illustrieren. Borat will ein Auto kaufen und streut in das Gespräch mit dem Verkäufer stereotype Aussagen über Zigeuner ein, die In Kasachstan ein grosses Problem seien. Was soll der Verkäufer da antworten? Nichts, man lässt in schwatzen. Weitere Aussagen folgen und dann kommt zum ersten Mal eine Frage: „Welchen Schaden nimmt das Auto, wenn ich damit in eine Gruppe Zigeuner fahre?“ Der Verkäufer kann jetzt nicht mehr zurück. Er hat all die Aussagen über die Zigeuner unbeantwortet gelassen, er kann sich nur noch konsistent verhalten, wenn er die Frage nun beantwortet. Stattdessen versucht er noch eine Gegenfrage zu stellen, nämlich wie hart er denn in die Gruppe fahre. Borat antwortet natürlich und lässt dem Verkäufer so keinen Ausweg mehr. So lässt er sich dann auch zu der Aussage bewegen, an der Windschutzscheibe werde wahrscheinlich Schaden entstehen. Ist er deswegen ein Rassist? Ist er vielleicht ein guter Verkäufer? Hilfreich ist dabei vielleicht die Doku, die ich gestern noch im TV gesehen habe. Da haben Journalisten diese Leute aus dem Film nämlich besucht und befragt. Und nicht weiter erstaunlich, deren Version tönt oft anders. Nicht immer allerdings. Jedoch der Autoverkäufer hat auf mich im Gegensatz zum Rodeoveranstalter, auf den zweiten Blick nicht wirklich einen rassistischen Eindruck gemacht. 

Ich will die Leute nicht verteidigen. Sie haben zweifellos rassistische Stereotypen in sich, sie geben ihnen nach und sie lassen sich zu rassistischen Äusserungen provozieren, die sicher so nicht gemacht würden, wenn da nicht latent Rassismus vorhanden wäre. Aber eben, wir alle haben solche Stereotypen in uns. Borat gelingt es einfach, sie ans Licht zu bringen. Und das macht er mit viel psychologischem Geschick.

Ich denke, das wäre in der Schweiz genau dasselbe. Ein grosser Anteil der Bevölkerung hat stereotype Bilder über Albaner oder ‚Tschinggen‘ in sich. Und ein ebenso grosser Anteil hat sicher auch schon eine im Ansatz rassistische Bemerkung gemacht. Der Rest würde nach obigem Muster ablaufen, da bin ich mir sicher. Wer nun denkt ‚ich sicher nicht‘ sollte vielleicht innehalten und die Prozentzahlen des Milgram-Experimentes studieren. So sicher wäre ich mir da nicht.

Nichts desto trotz zeigt Sasha Baron Cohen auf, dass wir in einer scheinheiligen Gesellschaft leben. Dass er es schafft diese Masken zum Fallen zu bringen ist trotz allem eine grosse Leistung.

12. November, 2006

bond

Category: [daily business],[musik] — Admin @ 6:33 pm
Wieder mal ist Oldie Stunde angesagt auf B3. Heute sind die 3 Stunden dem Thema Filmmusik gewidmet. Und als Golden Eye von Tina Turner lief hab ich mich gefragt…

…ob sich Ike wohl immer noch nervt, dass er sie früher geschlagen hat. Von dem hat man ja seit Jahrzehnten nichts mehr gehört. Geschieht ihm recht. Als nächstes kam Live and let die von den Wings und da musste ich erneut feststellen: Eindeutig bester Bond-Song ever. Und was war das für eine lausige Coverversion die Guns’n’roses da abgeliefert hatten… 

10. November, 2006

wordpress downgrade

Category: [blog-intern] — Admin @ 8:52 am
Seit dem Upgrade auf 2.0 (so glaube ich wenigstens) passieren in meinem Blog seltsame Dinge. Komischerweise nur, wenn man ihn mit IE anschaut.

Titel verschwinden sobald man auf sie geklickt hat, Links ebenso. Das kann nicht sein. Deshalb wird WordPress wieder auf 1.5.2 zurückgestuft. Problem ist aber, dass mit dem Update auf 2.0 Datenbankveränderungen gemacht worden sind, die ich nicht kenne. Das einzige Skript, das zu existieren scheint lag auf einer Seite, die momentan down ist. Und die dort publizierte Meldung:

Unfortunately, recently I lost the entire contents of a number of websites hosted on the same server due to a RAID hardware controller failure. I’ve lost almost everything you were probably looking for, but I am gradually rebuilding. Please check the blog (coming shortly) for updates on getting everything back online. In the mean time, please bear with me as I try to rebuild.

verheisst nicht wirklich gutes…

Sobald ich das Skript irgendwo auftreiben kann wird WordPress wieder auf 1.5.2 installiert. Und was lernen wir daraus? NIE soll man Software in ihrer ersten Veröffentlichung aufspielen. Wieso machte ich das überhaupt? Diesen Grundsatz befolge ich seit zig Jahren. Silly me!

 

edit: ein upgrade auf 2.0.5 hats auch getan.

öffentliche kommunikation der vbz

Category: [daily business] — Admin @ 8:52 am
Kürzlich habe ich im TV einen Beitrag über die Haltestelle am Limmatplatz gesehen. Da haben sich scheinbar alte ältere Menschen darüber beklagt, dass die provisorische Haltestelle für sie eine Qual darstellt. Dies, weil die Erhöhung des Perrons fehlt und sie die Stufen des 4er und des 13er beinahe nicht erklimmen können.

Ich kann das nachfühlen. Denn diese beiden Trams haben wirklich sehr steile Treppen und der unterste Absatz ist weit über Strassenniveau angelegt. Ich schaff es mit dem Kinderwagen auch praktisch nicht alleine. Die VBZ wurde auf dieses Problem aufmerksam gemacht und hat via Kommunikationsbeauftragte folgendes Statement abgegeben (ich schwörs!):

Die älteren Menschen sollen sich halt beim Chauffeur erkenntlich zeigen. Der würde dann vielleicht die Türe länger auf lassen.

Ich stell mir nun vor, wie 70 jährige Damen lasziv mit einem 100er Nötli wedeln, um sich für diese Dienstleistung erkenntlich zu zeigen
Smiley

Liebe VBZ, wenn ihr für die externe Kommunikation noch Leute sucht; ich kenne den Unterschied zwischen ‚erkenntlich zeigen‘ und ’sich bemerkbar machen‘ oder ’sich zu erkennen geben‘.

 

seele kaufen? in grossaffoltern ist eine überzählig.

Category: [daily business] — Admin @ 8:51 am
Was Bart Simpson konnte, kann scheinbar eine 25 Jährige in Grossaffoltern BE auch. Nämlich ihre Seele verkaufen.

Einen grossen Unterschied gibt es aber. Die Seele der jungen Frau ist erst bei ihrem Ableben erhältlich… Mut hat sie ja, diese Frau. Denn, nehmen wir einmal an, es gibt so etwas wie Gott, dann steht sie aber dann so ziemlich mit beiden Füssen im Fettnäpfchen
Smiley Die Zeit bis dahin wird allerdings sicher durch die Million versüsst. Wobei ich mich noch frage, wie sie sich das vorstellt. Anfangsgebot 1Mio und Sofortkauf 10Mio. Denkt die ernsthaft es wird eine Bietschlacht? Zudem würde ich vom Geld primär mal einen Grundkurs in Rechtschreibung finanzieren. So rein vormell…


6. November, 2006

heute ist…

Category: [daily business] — Admin @ 8:40 am

… mal wieder…

5. November, 2006

der wohnt auch in zürich?

Category: [daily business] — Admin @ 5:07 pm

Wusste ich gar nicht.

where’s the sense in that?

Category: [daily business] — Admin @ 3:15 pm

Die Kaserne war nun über einen längeren Zeitraum in ein Gerüst gehüllt.

Seit letzter Woche ist sie nun wieder enthüllt und sieht so aus:


Schön, wie ich finde. Nur, wieso nicht das ganze Gebäude. Wieso wir ein Teil so präpariert, der Rest bleibt aber trotz Ausbesserungen wie vorher? Ich versteh das nicht. 

4. November, 2006

herbstimpressionen

Category: [gallerie] — Admin @ 2:48 pm

Wieder einmal zeigt sich der Herbst von seiner schönsten Seite.

 


 


 

 

 


 


 


 


   


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


1. November, 2006

pax geht schon wieder fremd

Category: [blog-intern] — Admin @ 9:47 pm

Nachdem ich schon mal fremd gegangen bin, nämlich hier, wurde ich erneut angefragt.

Hier also der zweite Seitensprung zu mindestenshaltbar.net: MTV und der Wandel der Popkultur