30. Juli, 2005

siegfried & roy?

Category: [daily business],[fun] — Admin @ 1:06 pm

Heute geh ich ganz unspektakulär in den COOP einkaufen und was seh ich da bei den Gratisinseraten??? Richtig ein Inserat mit folgendem Inhalt:

 

Alea & Lady Lovers Nun hat mich das ziemlich erstaunt. Denn erstens habe ich nicht erwartet, dass die beiden Magier plötzlich in der Schweiz auftauchen.

Zweitens habe ich immer gedacht, die beiden seien ein Paar. Nun sind sie plötzlich Lady Lovers? Ich versteh die Welt nicht mehr.

Drittens sieht die Dame in der Mitte der früheren Madonna ziemlich ähnlich oder nicht?

Viertens, Musik und Show in jeder Grösse? Was soll das denn bitte bedeuten? Wird da auch noch gestrippt?

Last but not least muss ich sagen, dass mir Leute mit einer Vokuhila-Frisur nach wie vor suspekt sind.  Ich rate vom Buchen dieser Truppe ab emoticon

shanty town

Category: [daily business],[gallerie],[politik] — Admin @ 12:32 pm

Am Ufer der Sihl tut sich politisches. Seit gestern entsteht da eine improvisierte Stadt: Shanty Town. Die Initianten wehren sich gegen die aktuelle Stadtentwicklung und gegen das herausgeputzte Global Zurich (auch Downtown Switzerland genannt)…

Sie setzen damit den Protest gegen das fort, was in den vergangenen Monaten immer wieder Thema war, die Kommerzialisierung des öffentlichen Raums. Zum Beispiel die Bärenaktion. Für nicht-Zürcher: In der Innenstadt werden seit ca. 2 Monaten diverse Bären ausgestellt (also kunstvoll bemalte Kunstbären natürlich). Initiiert von der City-Vereinigung, der die Geschäfte der Innenstadt angehören. Eine alle 5 Jahre wiederkehrende Idee, für die Touristen irgendwas an die Bahnhofstrasse zu stellen, damit die was zu fotografieren haben. Gegen diese kommerziellen und verdummenden Aktionen wehrten sich verschieden Gruppierungen. Des Weiteren wird die Verdrängung der alternativen Kultur angeprangert und mehr Wohnraum gefordert.

Dies zumindest ein Anliegen, welches ich gut nachvollziehen kann. Ich wohne mitten in der Stadt und unser Haus ist umgeben von Bürohäusern. Aber der Bürohäuser nicht genug, neben uns wurde in den letzten 1.5 Jahren ein neues gebaut. Das ist mittlerweile fertig gestellt. Es beinhaltet ein paar Wohnungen (im Hochpreissegment, was ziemlich doof ist, weil die Aussicht gerade mal bis ans benachbarte Bürogebäude reicht), vielen Büros und einen Laden. Bis auf die Wohnungen ist in diesem Haus immer noch nichts vermietet, weil An Büroräumlichkeiten in der Stadt Überfluss herrscht. Was fehlt sind Wohnungen. Aber die werden im Hochpreissegment gebaut, damit Familien garantiert keine Chance haben, sich in der Stadt niederzulassen.

Über kurz oder lang führt das zu einem Aussterben der City. Wohnraum wird vermehrt an den Rand gedrängt (mal abgesehen von den paar Reichen, die sich für 5000 CHF eine 3 Zimmerwohnung in der City leisten können). Schade, die Stadt Zürich wäre doch prädestiniert, um darin zu wohnen und nicht nur um darin zu arbeiten. 

Bezüglich der Kultur hab ich schonmal auf den leider geringen Stellenwert der alternativen Kultur in Zürich hingewiesen. Ein weiterer Kommentar erübrigt sich, Wohlgrot lässt grüssen. 

 

Shanty Town ist übrigens eine zeitlich begrenzte Aktion. Zu sehen voraussichtlich bis zum 1. August. Ein Tagesausflug nach Zürich wär also wieder mal angesagt 🙂 

 

 

Shanty Town 

 Shanty Town

 Shanty Town

 

 Shanty Town

 Shanty Town

 Shanty_small07.JPG

 Shanty Town

 Shanty_small04.JPG

 

 

Imagewerber Elmar Lebenverderber (Eine Anspielung auf unseren Stadtpräsidenten Elmar Ledergerber) emoticon

 

29. Juli, 2005

B3 – all time top-ten [updated]

Category: [musik] — Admin @ 6:24 pm

b31.jpg Mein Lieblingsinstrument, die Hammond B3 erzeugt einen unverwechselbaren Klang. Oft gehört, oft weiss man aber auch nicht genau, wummert da jetzt eine Hammond oder nicht? Probierts aus. Hört in diese Stücke rein, es sind meine absoluten Lieblingslieder, welche eine Hammond enthalten. Der Legendebildung förderlich ist sicher der unverwechselbare Klang (vor allem wenn mit einem Lesley Speaker kombiniert), der heute relativ hohe Preis und die über 100 Kilogramm, welche diese Orgel wiegt. Leider wird sie so nicht mehr hergestellt, und zwar schon lange nicht mehr. Nichts desto trotz konnte sich dieses Instrument halten, was ich bemerkenswert finde.

 

 
 
 
James Taylor Quartet – Creation (für mich DIE Hammond Band)
 
Spencer Davis Group – Gimme some loving
 
Steppenwolf – Born to be wild
 
Birth Control – Gamma Ray
 
The Creeps – Better start running
 
Ryan Adams – New York, New York
 
Van Morrison – Reminds me of you (aber eigentlich das ganze Album "Back on top")
 
Procol Harum – A whiter shade of pale
 
Booker T. and the MG’s – Mrs. Robinson
 
James Taylor Quartet – Theme from Starsky and Hutch
 
 
 
 
Diese Lieder als Podcast runterladen: Hammond Podcast

podcast I – hammond B3

Category: --> podcast,--> anhören!,[kultur],[musik] — Admin @ 12:56 pm


 

James Taylor Quartet – Creation (für mich DIE Hammond Band)

Spencer Davis Group – Gimme some loving

Steppenwolf – Born to be wild

Birth Control – Gamma Ray

The Creeps – Better start running

Ryan Adams – New York, New York

Van Morrison – Reminds me of you (aber eigentlich das ganze Album "Back on top"

Procol Harum – A whiter shade of pale

Booker T. and the MG’s – Mrs. Robinson

James Taylor Quartet – Theme from Starsky and Hutch

 

 

28. Juli, 2005

sucht – Sucht

Category: [sprachlese] — Admin @ 5:23 pm

Sucht…

Beende diesen Satz. Bing! Falsch. Nicht beachtet, dass sucht sowohl Verb wie auch Nomen sein kann?!

Sucht ist eine fürchterliche Sache.

Sucht und ihr werdet finden.

Mühsam ist es vor allem beim Lesen. Ist doch das eine mit einem langen U gesprochen, das andere jedoch nicht. Und die deutsche Sprache lässt uns nun völlig in der Luft hängen, wenn es darum geht herauszufinden, was es ist. Klar wenn das Wort mitten im Satz steht, dann sehen wir an Hand der Gross/Kleinschreibweise, ob es ein Nomen ist oder nicht. Aber am Satzanfang?

Gleich verhält es sich übrigens auch mit:

Flucht / flucht

Bucht / bucht

Was auffällt ist, dass all diese Beispiele UCH inne haben. Sehr wahrscheinlich hält der DUDEN sogar eine plausible Erklärung dafür bereit, dass gerade diese Wörter betroffen sind. Ich habs versucht zu finden, bin aber bei diversen anderen Regeln hängen geblieben.

R6 Das Adjektiv oder Partizip wird schwach gebeugt, wenn der bestimmte Artikel, ein Pronom oder ein Zahlwort mit starker Endung vorangeht.

???Hä??? Beugen??? Germanistikstudenten wissen natürlich, dass mit Beugung die Deklination gemeint ist. Darum machen die auch keine Rumpfbeugen, sondern Rumpfdeklinationen.

R33 Häufig gebrauchte Fremdwörter (…) können sich nach und nach der deutschen Schreibweise angleichen.

Als Beispiele nennt der Duden: Delphin –> Delfin, Exposé –> Exposee, Graphit –> Grafit … Geht’s noch? Da zieht es mir ja alle Innereien zusammen. Und was heisst bitteschön ’nach und nach‘? Wird aus Exposé zuerst ein paar Jahre Expose und dann Exposee?

R38 Verbindungen mit einem Verb, bei denen die Reihenfolge der Bestandteile je nach der Stellung im Satz wechselt (trennbare bzw. unfeste Zusammensetzung), werden nur im Infinitiv, in den beiden Partizipien sowie bei der Endstellung im Nebensatz zusammengeschrieben.

…. müsste zusammengeschrieben nach neuer Rechtschreibung nicht zusammen geschrieben heissen? Das macht mich immer konfuser…

R41 Man schreibt ein verblasstes Substantiv mit einer Präposition zusammen, wenn die Fügung zu einer neuen Präposition oder einem Adverb geworden ist.

Oder aber man schickt das Substantiv einfach wieder etwas in die Sonne, dann gewinnt es an Farbe und sieht nicht mehr ganz so blass aus.

Ganz witzig wirds dann bei den amtlichen Regeln:

1.4 Umlautschreibung bei [ε]

§13 Für kurzes [ε] schreibt man ä statt e, wenn es eine Grundform mit a gibt.

So weit so gut.

§14 In wenigen Wörtern schreibt man ausnahmsweise ä.

Aha, ok.

§15 In wenigen Wörtern schreibt man ausnahmsweise e.

Hmmm.

 

Hilft das wirklich jemandem? Ich meine, gibt es Leute, welche sich hinsetzen, den Duden zur Hand nehmen und so Deutsch lernen? Wohl kaum oder? Aber gut, dass es irgendwo aufgeschrieben ist. Wenn ich nämlich nicht weiss, wie man Eltern schreibt (ups, schon hab ichs richtig gemacht), dann kann ich nachschauen. Man schreibt es mit e und nicht mit a (kommt von alt), weil es unter §15 verbucht wird.

Ich hab den Deutschunterricht in der Schule sehr genossen. Vor allem das Lesen und die Aufsätze hatten es mir besonders angetan. Ich war auch wirklich gut. Zumindest was den Inhalt meiner Aufsätze anbelangte, wurde ich von meinem Lehrer immer gelobt. Über meine mangelnden Kenntnisse bezüglich der Kommasetzung hat er freundlich hinweg gesehen. Es gab auch wirklich nur eine Prüfung, welche ich voll in den Sand gesetzt habe. In der gings darum Wortarten zu bestimmen. Das kann ich übrigens heute noch nicht. Ich bin meinem Deutschlehrer heute noch dankbar, dass er Wert auf korrektes Deutsch legte, wir aber nie erklären mussten, wieso es so korrekt ist und nicht anders…

 

26. Juli, 2005

indiana jones – fate of atlantis

Category: [computer] — Admin @ 9:20 am

Finale So, heute habe ich endlich Indiana Jones – The fate of Atlantis fertig gespielt. Das heisst, eigentlich hab ich es im Jahre 1992 schon fertig gespielt. Nur hatte ich da in verzweifelten Situationen noch keinen Zugriff aufs Internet, was dannzumal bedeutete, dass wir für dieses Spiel sicher 3 Wochen Lösungszeit benötigten. Heute im Zeitalter der ‚Walkthroughs‘ geht das schneller, ist allerdings auch nicht mehr so ehrenvoll…

Nun, auf was ich hinaus will ist folgendes: Ich spiele ja auch heute noch sehr gerneauf Nimmerwiedersehen Adventure-Games. Was mir allerdings jetzt wieder auffällt ist, dass heute Spiele vor allem aus Graphik bestehen, die Spielhandlung und die intellektuellen Anforderungen aber vernachlässigbar sind. Ein Splinter Cell stellt keine sehr grossen Anforderungen mehr an den Spieler. Die Lösungen sind meist schnell gefunden, man hat auch keine grosse Auswahl.

Bei Indiana Jones war das anders. In diesem Spiel gibt es 3 Wege um zum Zdem Happy-End entgegeniel zu kommen. Man kann den Alleingang im Action-Modus wählen, man kann den eher intellektuellen Alleingang wählen, oder aber man geht mit der charmanten Wissenschafterin gemeinsam auf Atlantissuche. Das entscheidet man übrigens nicht am Anfang des Spiels, sondern mitten drin auf Grund eines Satzes, den man auswählen kann.

Vieles war früher anders. Speichern ging nicht zu jeder Zeit. Man konnte auch schon lange auf dem falschen Weg sein, bewusst wurde einem das erst viel später… Das bedeutete, alles nochmals von vorne. In heutigen Spielen kommt man garantiert durch eine Tür nicht durch, wenn man nicht alle benötigten Gegenstände gesammelt hat. 

Über alles gesehen hat dieses Spiel massiv mehr Spass gemacht, als die meisten Spiele derHappy End neueren Zeit. Die Anforderungen sind höher, die Befriedigung nach dem Lösen des Spiels allerdings auch. Die Graphik ist für meine Begriffe recht ansprechend (es geht in diesen Spielen ja eigentlich um das Rätsel und nicht um die Graphik). Zudem hatten die Programmierer zu dieser Zeit massiv mehr Witz als heute. Immer mal wieder ein Bisschen Werbung für andere Spiele der gleichen Firma und wie der Nazi jeweils affektiert seine Haare nach hinten streicht finde ich wahnsinnig lustig. Zudem sind die Deutschen in der englischen Version des Spieles extrem cool synchronisiert 😀                       

 

 

Und jetzt warten noch Police Quest, Kings Quest, Space Quest,… 😉

 

 

 

 

24. Juli, 2005

beiwohnen?!

Category: [sprachlese] — Admin @ 6:21 pm

Schon mal jemandem beigewohnt? Ich denke schon, dass jede(r) von uns das bereits ein paar Mal gemacht hat. Nur wissen die wenigsten, was das wirklich bedeutet. Das ZGB (Zivilgesetzbuch) weiss es aber ganz genau. In Artikel 260b. Absatz zwei (Es geht um die Anfechtung der Vaterschaft): "Mutter und Kind haben diesen Beweis (dass der Vater nicht der Vater ist) jedoch nur zu erbringen, wenn der Anerkennende glaubhaft macht, dass er der Mutter um die Zeit der Empfängnis beigewohnt habe."

Beiwohnen bedeute also Sex haben. Die Seite Wissen.de, insbesondere diese Seite meint dann dazu auch:

  bei|woh|nen intr. 1 1. einem Vorgang b.: bei einem Vorgang dabei sein; 2. veraltet: jmdm. b.: mit jmdm. Geschlechtsverkehr haben.

 Das eröffnet doch ungeahnte Möglichkeiten, wenn es darum geht, jemanden nach Hause mit zu nehmen. "Möchtest du mir heute Abend beiwohnen?", oder "Dürfte ich Ihnen heute Abend beiwohnen?" werden zu den ultimativen Anmachsprüchen. Wundert Euch aber nicht, wenn die Antwort darauf lautet: "Nein tut mir leid, wir haben weder ein Zimmer frei, noch eine Gästecouch". Es wird eine Weile dauern, bis sich dieses Wort wieder im kollektiven Sprachgebrauch etabliert hat.

 

21. Juli, 2005

hitler im bahnhof

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 8:18 am

Heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit sah ich im Hauptnahnhof einen Mann mit einem Hitlerschnauz (im Ausland wahlweise auch Schnurrbart oder Oberlippenbart genannt). Das liess mich etwas verstört zurück. Ich wusste nicht, dass das jetzt wieder salonfähig ist und glaube persönlich, dass es das eben nicht ist. Für mich gibts eigentlich nur zwei Erklärungen für das Tragen eines solchen Schnauzes.

  1. Der Mensch ist dumm. Er weiss vielleicht um die Geschichte,  findet aber das sei lange her… Geradesogut könnte er seinen Sohn Adolf taufen (Wieso heisst Adolf Ogi mit Jahrgang 1942 eigentlich so!?). Ich kann dem kein Verständnis entgegen bringen (vielleicht bin ich aber auch einfach zu  borniert).
  2. Der Mensch hat eine gewisse Affinität zu rechtsnationalen Kreisen und ist somit auch dumm.

Ich finde persönlich keinen Grund, wieso es was bringen sollte, sich einen solchen Schnäuzer zu rasieren. Es gibt doch heute so viele Arten, sich in der Gesichtsbehaarung auszutoben, dass man diese eine Variante doch getrost einmotten kann. ODER NICHT?

20. Juli, 2005

sommerferienzeit

Category: [daily business] — Admin @ 8:33 am

Heute Morgen, als ich mich langsam in Richtung Bahnhof begab merkte ich plötzlich, dass  etwas anders war als sonst. Auf den ersten Blick fiel mir nicht auf was, aber nach 2 min. merkte ich, dass mich noch keiner gerammt hatte. Da machte ich die Augen auf und sah…

….praktisch nichts. Die Strasse war leer. Wat is dat denn, hab ich mich gefragt und mir die Anwtwort gleich selber geben können; SOMMERFERIEN. Herrlich. Ich liebe es, zur Arbeit zu gehen, während die anderen Leute an der Sonne liegen. Glaubst du mir nicht? Ist aber so.

Es gibt nichts mühsameres, als aus einer grossen Stadt HINauszupendeln. Ich komme mir jeweils vor, wie wenn ich der einzige wäre, der nicht nach Zürich kommt, sondern von dort verschwindet. Und das ist anstrengend. Es ist ein tägliches gegen den Strom schwimmen. Die Leute fallen im Bahnhof in Zürich ein und belegen jeweils den gesamten Bahnsteig und die gesamte Treppe. Dass es auch Leute gibt, die den Zug in die andere Richtung nehmen möchten, kommt diesen Leuten selten in den Sinn. Man stösst auf wenig Verständnis, wenn man sich gegen diesen Strom stellt. Man wird beinahe umgemäht und die Arroganz, welche dabei an den Tag gelegt wird sucht ihresgleichen. Die Mienen der Leute sagen schon von weitem: "Weg da, wir sind wichtig, wir arbeiten in Zürich!" Jeder, der ’nur‘ in Zürich wohnt, da aber nicht arbeitet, ist ein totaler Versager und darf im morgendlichen Stossverkehr gnadenlos umgemäht werden.

Da lob ich mir doch die Sommerferien. Da sind all die militanten Agglos in den Ferien (wahlweise in Spanien oder im Engadin, je nach Alter) und ich kann bequem zum Zug laufen, finde dort ohne Kampf einen Sitzplatz im klimatisierten Wagen, der mir nicht durch eine Schulklasse auf Schulreise streitig gemacht wird, und kann die Zugfahrt ohne Lärm geniessen. Am Wochenende hats in den Badeanstalten am See und am Fluss massiv weniger Leute, die Stadt ist leer im Vergleich zu sonst. Wie herrlich, ich bleibe!

19. Juli, 2005

die schildbürger von zug

Category: [politik] — Admin @ 9:27 am

So, ab heute herrscht auf der Rössliwiese in Zug wieder Ordnung. Was sich auf dieser Wiese aber letzte Woche zugetragen hat, hat schon fast literarischen Charakter.

Es begab sich also vor nicht allzu langer Zeit, dass die Obrigen der Stadt Zug fanden, die Rössliwiese werde nach und nach zu einem Opfer des ‚Litterings‘ (Neudeutsch für Umweltverschmutzung durch Wegwerfen von Zivilisationsmüll). Die Regierung beschloss, dass es so nicht weitergehen konnte. Schliesslich ist Zug eine schöne, für Touristen interessante Stadt. So hinterlässt man bei den Besuchern aus aller Welt eine schlechte Visitenkarte.

Um nun die Bevölkerung dieser Stadt auf das ‚Litteringproblem‘ aufmerksam zu machen, beschloss die Regierung, eine Woche lang besagte Wiese nicht zu reinigen, auf dass die Leute sähen, welch Unordnung sie veranstalteten. So weit so gut.

Am Donnerstag letzter Woche reiste ein Deutscher Hippie (ja, ich hab auch gestaunt, dass es sowas noch gibt, oder zumindest darüber, dass sich jemand dieses Label selber verpasst) an. Sebastian hiess selbiger mit Namen und fand für sich, dass diese Wiese gar unschön verunstaltet sei. Also packte er kurzerhand den ganzen Müll und räumte ihn Weg. Nicht ganz uneigennütz, wie er später zugab, beabsichtigte er doch auf dieser Wiese zu nächtigen. Und wer liegt schon gerne im Müll? Niemand, und schon gar kein Hippie. 

Doch da hatte der kleine Umweltaktivist seine Rechnung ohne die Behörden gemacht. Sofort waren nämlich Leute der Müllbeseitigung präsent, die ihm unter Androhung einer polizeilichen Busse verboten, weiter den Müll wegzuräumen.

Nun gut, aus der Sicht des pädagogisch wertvollen Konzeptes mag dies ja seine Richtigkeit haben. Was hat sich aber der arme Hippie dabei gedacht?  Der ist gerade am Anti-Littern und dann kommt eine sädtischer Müllbeamter und sagt: " He, hör auf den Müll einzusammeln, sonst gibts eine Busse!" Sebastians Weltbild hat wahrscheinlich arg gelitten in dieser Situation. Nun ja, die ganze Sachehat sich dann aufgeklärt und alle waren happy, auch der Hippie. Die Aktion hat ja trotzdem was gebracht, zumindest einer hat gemerkt, dass es da zuviel Abfall auf der Wiese hat…