…die ehemalige PTT ist Scheisse. Entschuldigt meine Wortwahl, aber so ist es. Nicht genug damit, dass dauernd die Gebühren erhöht werden, ohne dass ich als Kunde auch nur irgend etwas davon merke. Nein, jetzt fangen diese Dilettanten auch noch an die Kunden zu schikanieren…
Ich frage mich generell seit längerer Zeit, was denn so viel teurer wird im Briefspeditionsgeschäft… Ich würde es ja begrüssen, wenn, sagen wir mal, der GAV der Postangestellten verbessert würde, oder sie mehr Pensionskassengelder bekommen würden. Ich habe aber langsam das Gefühl, mit den erhöhten Gebühren finanzieren wir vor allem die unzähligen Werbesendungen, die (per Post, hahaha, wie ironisch) ins Haus flattern. Klar, die können das ja gratis versenden, wenden nun einige von euch zurecht ein. Wäre aber meiner Meinung nach nicht sehr seriös gewirtschaftet.
Egal, klar bezahle ich gerne eine Strafgebühr, weil auf meinem Konto nicht mindestens 7000.– drauf sind. Die sind eben bei der Bank und tragen viel mehr Zinsen dort (ähm ja genau). Nein, ich bezahle das gerne, weil ichs mir leisten kann. Vergessen geht darob aber die Tatsache, dass das einfach nicht sozial ist. Klar, es sind glaub ich 2 Franken pro Monat die man bezahlen muss. Aber wieso nicht einfach 2 Franken für alle? Nur für die, welche eh schon kein Geld haben? Es soll ja Leute in der Schweiz geben, die tatsächlich nicht 7000.– im Monat verdienen und dann das Meiste des Verdienten auch noch für die alltäglichen Ausgaben brauchen….
Egal, das hab ich nicht berichten wollen, ist mir nur gerade noch in den Sinn gekommen. Letzte Woche sind wir mit 90 Karten zur Post gegangen und wollten die Pauschal frankieren lassen. Die Angestellte (Dank Quittung wissen wir auch wie sie hiess) Patrizia A. bekam fast einen Schreikrampf, weil wir es gewagt haben, unten innerhalb der Hochsicherheitszone des Kartenrandes etwas hineinzuschreiben. Ein cm vom unteren Rand her müsse frei gelassen und dürfe nicht beschriftet werden, weil die Maschine dann den Strichcode nicht lesen könne. Darüber gäbe es übrigens ein Merkblatt, meinte die Dame der POST. Aha, so ist das. Weil die Roboter, welche ja Menschen ersetzen, weil sie weniger kosten, etwas nicht können, muss sich der Kunde nun anpassen und darf dafür noch mehr bezahlen. Wer diese Gleichung auflösen kann soll sich bitte bei mir melden.
Damit nicht genug. Es folgte eine Viertelstunde lang ein Werweisen, ob das nun ginge oder nicht. Ich wäre schon lange bereit gewesen, einfach Marken zu kaufen und selber zu frankieren. Aber nein, nach 15 Minuten wurde uns beschieden, wir dürften es so versenden, sie würde es so annehmen. Oh danke, wie generös. Ist das nicht einfach eure Aufgabe ihr DEPPEN?!? Bezahlen wir dafür, dass wir am Schluss froh sein können, überhaupt noch etwas mit der POST verschicken zu dürfen? Bereits da hat es mir gereicht. Würde der Markt da geöffnet, ich würde ab sofort die Konkurrenz berücksichtigen.
Habt ihr gedacht jetzt sei die Geschichte aus? Weit gefehlt. Heute treffen bei uns zu Hause zwei Abmahnungen ein, weil zwei dieser Karten nicht frankiert waren. Wir sollen dafür jetzt also noch 1.35 pro Karte Strafe zahlen. Und jetzt versteh ich gar nichts mehr. Wir bezahlen die POST, damit sie ihre Arbeit macht, aber das Risiko tragen wir auch noch? Wir bezahlen gerne ein zweites Mal, weil die POST einen Fehler gemacht hat?
NEIN! Return to sender, und zwar begleitet von einem gehässigen Brief. Klar sind nur 2.70 aber hier geht es ums Prinzip. Aberschosicher!
Wir wehren uns entschieden gegen diese Anschuldigungen da wir ja im letzten Jahr nur ‚laeppische‘ 838 Mio CHF Gewinn erzielt haben. Das ist ’nur‘ ein Bruchteil den eine sich in globaler Konkurrenz Schweizer Grossbank erzielt hat. Gemaess oekonomischer Theorie, sollte unser Gewinn noch viel, viel groesser sein, da wir ja Monopolisten sind und deshalb die Monopolrente bei Euch armen Schluckern abschoepfen konnen. Hehe. Drum werden wir auch weiter unsere Gebuehren erhoehen muessen um unseres aufgrund frueherer Verfehlungen entstandenes ungenuegendes Eigenkapital aufzustocken.
Es gruesst die Post – say no to liberalisation
Kommentar by Die Post — 19. August, 2005 @ 6:57 am
ein Grund mehr warum ich denke, die können nicht wirtschaften…
Kommentar by PAX — 19. August, 2005 @ 7:55 am
Merke: Wer hat die Post eigentlich aufgebaut vor der Privatisierung? Ich glaube es waren die gleichen, die die hochrentable Swisscom aufgebaut haben oder zum Beispiel die SBB.
Jawohl, wir waren das, die Steuerzahler.
Drei weitere Müsterchen der Dienstleistungsbereitschaft?
1. Wir erwarten ein Paket. Es klingelt morgens an der Türe, wir lassen alles stehen und liegen und wetzen in weltrekordverdächtigem Tempo zum Türöffner und drücken ihn unverzüglich. Es passiert nichts. Schnell auf die Terasse. Wir können dem Postboten gerade noch nachwinken, bevor er beim Briefkasten ist um den Abholschein einzuwerfen.
2. Todesstrafe bekommt, wer seinen Brief nicht unten rechts in einer bestimmten Zone adressiert.
3. Wir haben 2 Bestellungen offen. Der bekannte Abholschein ist im Briefkasten. Die Rubrik Gewicht ist nie ausgefüllt und die Absenderpoststelle kann man nie lesen. Postboten machen extra Kurse mit den Aerzten zusammen „Wie fülle ich einen Schein aus, der kein Schwein lesen kann“. Nun ist es natürlich so, dass ein erwartetes Paket ein Taschenbuch ist, das andere ein kompletter Desktop PC (damals gab es noch keinen IMAC-mini). Ich also zu Fuss zur Post, da das Auto nicht verfügbar war. Ratet mal welches Paket es war?
Kommentar by ymo — 20. August, 2005 @ 9:40 pm
ja genau so läuft es, oder aber sie stellen ein paket mit computer drin einfach in den hauseingang, der täglich x-mal geöffnet wird. mich würde ja wunder nehmen, wenn man da mal intervenieren würde und denen sagen würde, das paket sei nie angekommen. ich wette, die post wäre unschuldig…
Kommentar by PAX — 20. August, 2005 @ 10:54 pm
Noch ein weiteres Müsterchen, diesmal über Cargo Domizil (gibt es das noch?):
Ich hatte mich vom Militär für drei Monate ins Ausland abgemeldet und musste somit meine Ausrüstung im Zeughaus deponieren. Bei meiner Rückkehr habe ich mich wieder zurückgemeldet und bekam einen schönen Zettel, mit dem ich mir die Ausrüstung per Cargo Domizil heimschicken lassen konnte. Da ich mir den Weg nach Winterthur ersparen wollte, habe ich mir das so schicken lassen, mit dem Gedanken, dass ich den Plunder am Bahnhof holen kann.
Eine Woche später, ich kam gerade von der Arbeit, stand die ganze Ausrüstung im Treppenhaus vor der Wohnung. Gewehr mit Verschluss, Schutzmaske, etc. Einfach alles.
Kommentar by ymo — 21. August, 2005 @ 11:15 am
einfach köstlich. wenn die privatisiert werden gibts die noch genau 2 oder 3 monate dann sind die pleite, oder ein brief kostet in zukunft 5 fr.
Kommentar by PAX — 21. August, 2005 @ 1:07 pm