2. September, 2005

plündern in new orleans

Category: [politik] — Admin @ 6:20 pm
Uns alle erreichen die Bilder aus New Orleans. Afro-Amerikaner beim Plündern, Weisse beim Leiden. Die mediale Propaganda hat wieder einmal zugeschlagen.
 
Wundert es jemanden, dass in einem Staat (dem zweitärmsten der USA) in dem 21% der Leute unter der Armutsgrenze leben (zumeist Afro-Amerikaner) irgendwann der Backlash kommt? Mich nicht. Ich versteh diese Leute. ‚ Hey! Think the time is right for a Palace Revolution. But where I live the game to play is Compromise Solution!‘, haben die Rolling Stones in ihrem Lied ‚Street fighting man‘ gesungen. Mich wundert es ehrlich gesagt eher, dass diese Plünderungen oder eine Revolution nicht schon lange stattgefunden haben. Nach wie vor werden im Süden der USA  Afro-Amerikaner gezielt benachteiligt, vom Bildungsangebot ausgeschlossen. Die Gesundheit dieser Bevölkerungsgruppe ist schlechter, die Lebenserwartung kürzer, das Leben gefährlicher als in den ‚weissen‘ Quartieren. Wenn einem keine Möglichkeit geboten wird, in einer Gesellschaft aufzusteigen, ist manchmal Findingeine Revolution das einzige Mittel, um diese Verhältnisse zu klären. Indirekt hat dies eine Senatorin noch bestätigt, indem sie gesagt hat, dass jetzt nicht der geeignete Zeitpunkt für ein solches Verhalten sei. Ok, nicht jetzt, aber eigentlich grundsätzlich wärs schon recht. Stimmt. Als Beispiel für die Macht der Medien und die Absurdität des Ganzen mögen folgende Bilder und ihre Beschreibungen herhalten:
 
Der Originaltext zum linken Bild auf Yahoo lautet: Two residents wade through chest-deep water after finding bread and soda from a local grocery store after Hurricane Katrina came through the area in New Orleans, Louisiana.
 
Looting
Der Text zum Bild rechts, wiederum auf Yahoo lautet: A young man walks through chest deep flood water after looting a grocery store in New Orleans on Tuesday, Aug. 30, 2005.
 
Bezeichnend für das Ganze ist, dass das Bild der beiden Weissen entfernt wurde, wie man sich durch klicken auf die Links vergewissern kann. Im kollektiven Gedächtnis bleibt der Schwarze, der plündert!
 
Was mich weiter staunen lässt ist, dass eine Nation, die innerhalb 2 oder 3er Tage an jedem beliebigen Ort auf dieser Welt einen Krieg anzetteln kann nicht in der Lage ist, in einem Katastrophenfall die eigene Bevölkerung zu versorgen. Die Tatsache, dass die Administration Bush die dringend nötigen Gelder für die Deichrenovationen im Irak ausgegeben hat dürfte nun einem grossen Teil der US-Bevölkerung klar machen, dass sie eine schlechte Wahl getroffen haben. Die obdachlosen Menschen in New Orleans wirds wenig trösten, aber es ist die letzte Amtszeit von Alfred E. Neumann, äh George W. Bush…
 
 
Aufmerksam auf die Bilder bin ich geworden durch Drizzits Weblog
 
 
 

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