14. Februar, 2006

die biedermänner brandstiften wieder…

Category: [politik] — Admin @ 10:15 am
Es war ja eine Frage der Zeit, bis die SVP Kapital aus dem Karikaturenstreit schlägt. Die Art und Weise wie sie es macht ist meiner Meinung nach einmal mehr nahe am Tatbestand der Volksverhetzung.
Sie publizieren aus dem Zusammenhang gerissene Ausschnitte aus dem Koran und bringen sie in einen sinnverfremdenden Zusammenhang. Sprich, es steht im Koran "Die Weiber sind euer Acker, geht auf euren Acker wie und wann ihr wollt." und die SVP fragt sich dann, ob das ein Aufruf zur sexuellen Nötigung in der Ehe ist. Hmmm. Im Epheserbrief in der Bibel steht: "Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau (…) so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.". Oha, heisst das nun, in Zukunft dürfen Frauen bei uns nicht mehr selbständig denken? Fehlt eigentlich nur noch, dass der gute alte Onan aus der Bibel wieder mal ausgegraben wird um gegen die Masturbation zu hetzen, oder das alte Prinzip von ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn‘ wieder mal in die Runde geworfen wird. Konsequent wär es eigentlich, und würde die SVP das tun, müsste ich sogar meinen Hut vor ihr ziehen. Sie scheint aber eben doch auf einem Auge blind zu sein. Es geht eindeutig um die Muslime und in diesem Zusammenhang dürfte noch interessant sein, dass im Kanton Solothurn eine Debatte über ein Minarett im Gange ist. Die Vertreter von muslimischen Verbänden lassen sich jedoch nicht provozieren. Sie meinen ausdrücklich, es sei jedem erlaubt Fragen über den Koran zu stellen. Damit werde er noch nicht missbraucht oder verachtet.
 
Bezeichnend für den Stil der SVP ein weiteres Beispiel. Nachdem sie bereits Rita Fuhrer für den Ständerat nominierten ohne sie zu fragen hat die SVP Ortspartei  von Oberweningen einen ihrer Gemeinderäte zur Wahl als Gemeindepräsident vorgeschlagen. Der wurde gewählt und fiel aus allen Wolken. Der lapidare Kommentar des SVP-Ortsparteipräsidenten: "Der kann das gut. Wir haben ihn ja jetzt vier Jahre eingearbeitet. Er soll doch einfach hinstehen und sagen, er mache es gern." (Quelle: Tages-Anzeiger). Dem hab ich nichts mehr hinzuzufügen. 

Keine Kommentare »

  1. Oh… und jetzt müssen wir aber auch Nietzsche verbrennen. Wenn ich da an „also, sprach zarathustra“ denke… „Das Glück des Mannes heisst: ich will. Das Glück des Weibes heisst: er will.“ Dieser alte fundi! :mrgreen: :mrgreen:

    Aber die lieben SVP’ler sind ja wirklich meister im aus dem Kontext reissen… *kopf schüttel*

    A propos Minarett streit. Vorgestern im Radio gehört: ein älterer Herr äussert sich dazu: „ja, das kann ja nicht sein, dann haben wir am schluss noch so einen Mu… Mue… Mud… Mudschaheddin (sic!) da oben!“

    Was haben wir in der RS in der Funkausbildung immer so schön gelernt? Zuerst denken, DANN sprechen… 🙄

    Comment von Jé — 14. Februar, 2006 @ 5:36 pm

  2. wo kein hirn ist nützt dieser spruch auch nichts…

    Comment von PAX — 14. Februar, 2006 @ 8:18 pm

  3. Gib mal auf google „waschlappen“ ein und klick dann auf „Gut Glück“…

    Comment von Jé — 17. Februar, 2006 @ 6:14 pm

  4. ja ja google bombing. für ne zeit lang war das echt lustig 😉

    Comment von PAX — 17. Februar, 2006 @ 7:33 pm

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