Unverschämt, was heute wieder in den Zeitungen zu lesen war. Die Post machte 2005 einen fetten Gewinn von 811 Mio. Franken. Trotzdem ist es kaum 2 Wochen her, seit zum letzten Mal gejammert wurde…
Glorreiche Ideen wurden rumgereicht, wie zum Beispiel das Abschaffen der B-Post für Privatkunden. Ist ja klar, wenn man für eine Spedition eines Briefes 15 Rappen mehr bekommt ist man ja blöd, einen günstigeren Tarif anzubieten. Eine weitere Idee war das Entfernen von Stop-Reklame Klebern. Auch das würde der Post einiges mehr an Geld in die Kassen bringen.
Ich frage mich langsam, wem denn diese Massnahmen zu Gute kommen? Uns Konsumenten? Wohl kaum, die Preise der Post werden ja dadurch kaum sinken. Den Angestellten der Post? Jein. Wie üblich wahrscheinlich dem obersten Kader. Der Pöstler erhält ja kaum mehr Lohn deswegen. Der profitiert ja sich auch nicht von einem übermässigen Bonus auf Grund des sagenhaften Gewinns von 811 Mio Franken. Was soll das alles also?
Fakt ist, dass die Post weiterhin in grossen Teilen ein Monopolbetrieb ist, der sich solches Geschäftsgebaren leisten kann. Wie üblich in Monopolen zu Lasten des Kunden und sicher auch zu Lasten der Mitarbeiter in den unteren Chargen. Ob die Post in einem freien Markt mit solchen Strategien noch überleben könnte ist für mich fraglich. Ausprobieren sollte man es dennoch. Denn was da unter dem Mäntelchen der Grundversorgung läuft ist eigentlich nichts anderes als Abzockerei auf allen Ebenen.
Die Post privatisieren? Ich denke wohl kaum… Das ist doch der falsche weg. Die Qualität wird garantiert darunter leiden. Sieh dir mal England an, da siehst du was gescheiterte Privatisierungen anrichten können…
Comment von Jé — 27. März, 2006 @ 10:26 am
und welchen weg gibt es denn sonst? dass der staat eingreift? und welche qualität soll leiden? meiner meinung nach sollte ein monopolbetrieb mehr zu bieten haben, als das die post tut. und nicht mehr im sinne von ‚wir sind jetzt auch noch ein schuhgeschäft‘. sondern mehr im sinne von schneller, besser, günstiger. und hier noch etwas zusätzliches zum lesen:
die Post in den Bergen
Comment von PAX — 27. März, 2006 @ 11:05 am
Ach komm schon.
Die Post IST schnell und zuverlässig. Aber du findest garantiert ein negativ-Beispiel…
Preislich ist es auch ganz ok, solange es nicht teurer wird! Was du mit „besser“ meinst? Keine ahnung!
Comment von Jé — 27. März, 2006 @ 8:30 pm
Was erhoffst du dir jetzt von einer privatisierten Post?
Comment von Jé — 29. März, 2006 @ 9:10 pm
ich weiss nicht was Pax sich erhofft, aber für mich ist’s einfach: ich hätte gerne die 800 mio p.a. an Monopolrente zurück! Ohne dass ich gross Angst vor Leistungsverfall hätte! Das traf bei der Telekom nämlich auch nicht zu. Ausser dass die Swisscom plötzlich ADSL anbieten musste und nicht ewig bestehende Investitionen (ISDN) ausmelken konnte …
(der Vergleich mit England hinkt: 1. war die Leistung immer schlecht 2. waren die Investitionen immer ungenügend 3. verursacht under Aspekten 1&2 eine Privatisierung keine kurzfristigen Wunder – allerdings: die UK Post erhält jetzt Wettbewerb und alle Engländer die ich kenne sind froh darum, weil die Royal Mail nix taugt …)
Comment von tankwart — 30. März, 2006 @ 9:32 am
Zum England-Vergleich:
hab da eigentlich auch eher auf den Bahnbetrieb angesprochen…
Comment von Jé — 30. März, 2006 @ 10:04 am
lies meine anderen beiträge über die post, dann weisst du was ich mit besser meine. zudem bin ich der ansicht, dass eine firma, die einen so hohen gewinn macht keine berechtigung hat, dauernd die preise zu erhöhen, zumal die eigenen mitarbeiter von diesem gewinn rein gar nichts sehen.
Comment von PAX — 30. März, 2006 @ 11:31 am