29. September, 2006

dä hafä isch wider offe

Category: [daily business] — Admin @ 2:59 pm
Der Hafen, oder wie es eigentlich richtig heisst, die Hafenkneipe ist wieder geöffnet. Das freut mich, zumal sie massiv besser aussieht als in den vergangenen Jahren.

In der Pubertät (die ich ja bekanntlich auf dem Land verbracht habe) hatte der Hafen immer den Nimbus des anrüchigen Zürichs. Im Hafen, dannzumal 23 Stunden am Tag geöffnet, verkehrte die Unterwelt (so dachten wir zumindest) und da konnte man Drogen kaufen. Das konnte man auch, zumindest weiche. Demenstprechend dampfte es in dieser Spelunke auch, wenn auch meist aus Zigaretten. Herrlich wie sich da die Schichten durchmischten. Die Partygänger nahmen vor dem Nachhauseweg noch einen Schlummi, während die Pöstler vor der Schicht ein Cordon-Bleu assen, morgens um 4. Ja so war das im Hafen.

Dann folgten trübe Jahre. Aus dem Hafen wurde ein Technoschuppen, dessen Klientel sich oft aus Drogenabhängigen zusammensetzte, die vom K&A, das sich vis-à-vis befindet gleich in den Hafen steuerten. Laut war es da, Tag und Nacht bummte es durch die Wände und wie gesagt, das Volk das da verkehrte, sehr gewöhnungsbedürftig. Dann wurde der Hafen polizeilich geschlossen und es ist lange nichts passiert.

Bis vor ein paar Wochen. Da wurde renoviert was das Zeug hielt. Aus dem dunklen Loch wurde eine helle Beiz. Seit gestern nun ist sie neueröffnet und lässt sich sehen. Der Hafen hat ein grosses Fenster, durch das auch wieder Tageslicht ins Innere dringt. Es finden regelmässig Konzerte statt, Tickets (nur begrenzt) sind ab 2 Wochen vor Konzertbeginn an der Bar oder an der Abendkasse zu beziehen.

Wir freuen uns, dass wieder Qualität ins Quartier kommt. Welcome back!

Hier gehts lang: Hafenkneipe

28. September, 2006

geh ich recht in der annahme… [updated]

Category: [daily business] — Admin @ 7:34 pm
… dass der Arbeiter, der dieses Schild aufgestellt hat weder eine Fahrprüfung noch einen Verkehrskundekurs absolviert hat?


 

offensichtlich hat es nun jemand bemerkt 🙂

 


27. September, 2006

alpha-blogging

Category: [daily business] — Admin @ 2:24 pm
Auf verschiedenen Blogs geistert momentan das Wort Alpha-Blogger herum. Ich möchte mich diesem Trend explizit nicht hingeben. Darum mache ich auch keinen „Wieviel könnte ich noch aus meinem Blog herausholen“-Test.

Wie ich an anderer Stelle schon gesagt habe, wer seinen Blog mit Werbung zukleistert, um damit Geld zu verdienen, der soll das tun, aber ohne mich. Ich lese grundsätzlich keine Blogs mit Werbung. Weil ich es absolut unnötig finde. Auch die permanenten Awards finde ich ziemlich absurd. Was bewertet man da? Das Design des Blogs? Das könnte ich noch nachvollziehen. Aber den Inhalt? Den Schreibstil? Den Humor? Suchen wir den politischsten Blog?

Blogs sind in ihrer ursprünglichen Ausrichtung so persönlich und verschieden, dass ein Award meiner Meinung nach nur schon deswegen der Philosophie des Bloggens widerspricht. Aber soll jeder machen wie er will 🙂

JA, ich bin ein Nestbeschmutzer.

ricardo.ch relaunch – hats was gebracht?

Category: [daily business] — Admin @ 2:13 pm
Ich liebe Ricardo.ch. Ich bin jahrelanger Benutzer dieser Online-Verkaufsplattform, nicht zuletzt, weil ich sie massiv übersichtlicher finde als Ebay. 

Das war einmal. Ricardo.ch hat ein neues Design und ist vor ein paar Tagen relauncht worden. Ich als User muss sagen, ziemlich dilettantisch was da abgeht. Erstens finde ich die neu gestaltete Seite nicht wirklich übersichtlicher. Aber das ist Geschmacksache. Zweitens wurde die Seite schon mit Verspätung, also unter Zeitdruck aufgeschaltet. Man merkts. Drittens hat die Seite Fehler en masse. Ich hab allein schon 3 Bugs gemeldet. Scheinbar gibts noch mehr, denn für Bug 2 & 3 warte ich immer noch auf eine Antwort vom Kundendienst.

Schon mal was von einer Testumgebung gehört? Vielleicht alle Funktionen mal testen bevor man online geht? Das kann doch nicht sein, dass der bezahlende Kunde (und das bin ich ja wegen der Spesen) quasi Beta-Tester spielt. Von anderen grossen Softwarefirmen ist man sich das ja gewohnt. Aber hier ist Verfügbarkeit der Features noch ziemlich entscheidend. Für mich gibts ganz schlechte Noten für den Relaunch dieser Seite.

skateranlage in zürich

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 1:14 pm
Wenn ich ein Jugendlicher wäre, ich käme mir langsam aber sicher verarscht vor. Da plant die Stadt eine Skateranlage auf der Allmend und gibt dann wegen ein paar Anwohnern (wobei mich noch Wunder nehmen würde wo diese Anwohner genau wohnen… denn meines Erachtens hats da vor allem Bürohäuser in unmittelbarer Umgebung) klein bei.

Worauf sich die Initianten eine andere Möglichkeit suchen, wohlgemerkt immer in Kooperation mit der Stadt und dem Kanton. Dabei in einer alten Halle auch fündig werden. Aber just am Abend vor Ablauf der Einsprachefrist trudelt natürlich wieder mal eine Beschwerde von einem Anwohner ein. Was soll das? Alle wollen Jugendliche, die etwas sinnvolles tun, die nicht Häuser besprayen, die nicht fettwerden sondern sich sportlich betätigen, aber niemand lässt sie!?! Was ist das denn für eine Logik? Mir wäre es ehrlich gesagt lieber ich hätte den Lärm von Jugendlichen Skatern in meiner Umgebung als dauern irgendwelches Halli-Galli von Besoffenen im K4 oder schon wieder einen Zirkus auf der Kasernenwiese. Denn dann hätte ich ein gutes Gefühl, weil die Jugendlichen einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen. Dafür sind doch öffentliche Plätze da.

Aber nein, irgendwelche kleinkarrierten Menschen, die wahrscheinlich erwachsen zur Welt gekommen sind und nie auch nur ein Tönchen von sich geben, das lauter als 10dB ist, solche Menschen also, denen es wahrscheinlich noch Freude macht, den Jugendlichen, die sowieso keine Manieren haben endlich mal eins auszuwischen, schaffen es immer wieder solche Projekte zu boykottieren. Schäbig nenn ich das. Traurig auch, dass es die Stadt nicht schafft ein geeignetes Gelände zu finden. Wie gesagt, als Jugendlicher käme ich mir da ziemlich verarscht vor.

blogpoints

Category: [daily business] — Admin @ 1:06 pm
Qualitätssicherung ist in aller Munde, meinen Lesern gebe ich die Gelegenheit dazu.

Ab sofort kann jeder Beitrag auf einer Skala von 1-6 beurteilt werden. Möglich macht dies blogpoints.ch der freundlicherweise das Skript und die Auswertung zur Verfügung stellt. Selbstverständlich bleiben diese gelben Banner nur so lange eingeblendet, wie auch positiv abgestimmt wird 😉

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

not!

25. September, 2006

froschfotzenleder

Category: [daily business] — Admin @ 7:44 pm
Wusst ichs doch, dass dieser Titel zieht :-). Das bringt uns zur Frage, was Willy Astor und Schuhe gemeinsam haben.

Heute bin ich so durch die Bahnhofstrasse geschlendert und da sehe ich bei Bally im Schaufenster folgendes Schild stehen (bzw. liegen, denn bei Bally nimmt mans gediegen):


Ok, hab ich mir gedacht, es gibt hier zwei Möglichkeiten. Entweder die Innendekorateurin leidet unter einer Dyskalkulie oder der Schuh ist aus Froschfotzenleder. Wie, kennt ihr nicht? Da kommt nun eben Willy Astor ins Spiel. Über den hätte ich schon lange mal was schreiben sollen. Den hab ich vor einem Jahr live gesehen und es war eine Qual. Nicht weil er so schlecht ist, aber ich hatte eine gequetschte Rippe und lachen tat höllisch weh. Und leider ist der Willy so gut, dass ich permanent Schmerzen hatte.

Nun, der Willy hat (ausser dem brillanten Gitarrenspiel, welches auf seinen Sound of Islands CDs sehr schön zu hören ist) auch eine ausgeprägte Stärke in der Sprache. Wenn ihr den live sehen könnt, dann tut das. Und jetzt zum Link zwischen den Schuhen und dem Willy. Wer mag darf mitsingen, er spielt es auf die Melodie von Guantanamera:

 

G´wand anhab´n Ära

 

Es gibt so viel Kleidungsstücke

Hemd, Jacke, Hose, Perücke

Da war´s für mich amüsant

Als ich das allerkleinste Kleidungsstück fand

Es lag in einer Pfütze am Wegesrand

Es war so klein, ich hab´s fast nicht erkannt

Ref.: Kaulquappensocken, das waren die Kaulquappensocken (2x)

Ein Bub geht gern in die Küche

Da gibt es soviel Gerüche

Da werden Knöpfe ausprobiert

Weil man als Kind sich für die Technik interessiert

Doch dann entdeckt der kleine Bub den Knopf am Eck

Es machte flutsch, mit einem Schnalzer war er weg

Ref.: Dunstabzugshaube, das war die Dunstabzugshaube (2x)

Es gibt so viele Gemüse

Da gibt es jene und diese

Ich mag am liebsten Tomate

Weil ich im Auge auch schon welche hatte

Es müssen gar keine aus Spanien sein

Ich nehm´ Tomaten aus Geldau am Rhein

Ref.: Geldau-Tomaten, ich nehm die Geldau-Tomaten (2x)

Der Mensch war früher ganz nackig

Doch da war er auch noch knackig

Er hüllt sich jetzt in Gewänder

Und hängt sie abends an Ständer

Wir leben in einer Ära des Gewands

Wir ham ein Gwand an, von Susi bis Hans

Ref.: Gwand-an-ham-Ära, wir ham die Gwand-an-ham-Ära (2x)

Ein Model stand in der Brause

Und wusch sich grad ihre Krause

Die Mähne war voll am schäumen

Alles okay, möcht man meunen

Da schreit sie laut, wie bei Psycho am Spieß

Weil sie mit Glatze die Dusche verließ

Ref.: Schamhaarentferner, sie nahm den Schamhaarentferner (2x)

Ich tu so gern Fenster putzen

Weil Fenster ganz schnell verschmutzen

Ja und dann nehm ich wenns geht

Nur allerbeste Putztuchqualität

Ich bin in mein gutes Putztuch verliebt

Weil es das beste Putztuch ist, was es gibt

Ref.: Froschfotzenleder, das ist das Froschfotzenleder (2x)

und noch einmal G´wand anhab´n Ära am Schluss

G´wand anhab´n Ära, G´wand anhab´n Ära,

G´wand anhab´n Ära, G´wand anhab´n Ära

 

 

satz des tages

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 11:55 am

Geäussert von Christoph ‚Chefideologe SVP‘ Mörgeli gestern im Tele Züri Sonntalk (nicht wörtlich aber dem Sinn nach).

Herr Fehr (SP), Sie dürfen jetzt keine Forderungen stellen. Sie haben verloren. Und wenn wir verloren haben durften wir auch nichts fordern.

 

Einfach lächerlich. Wie wenn sich die SVP jemals einen Deut darum gekümmert hätte, ob und wie das Volk entschieden hat. Entscheidet es mit der SVP ist es Volkes Wille, entscheidet es dagegen hat das Volk keine Ahnung. Ich hoffe das Volk merkt sich solche Dinge bis zu den Wahlen.

(mix-)tape (das; deutsch)

Category: [daily business],[gegenstände des alltags] — Admin @ 9:21 am
In einem Anfall von Aufräumstimmung habe ich bei einem Umzug all meine Tapes entsorgt. Wenn ich heute daran denke werde ich gleich ein Bisschen wehmütig.

Natürlich, ich hatte bereits MD und die beschreibbare CD war auch da, aber trotzdem. All die alten Mix-Tapes für immer ins Nirvana verschoben. All die Stunden vor dem Aufnahmegerät. Heute würde ich die Tapes wohl behalten. Aber sie brauchten dermassen viel Platz und einen Walkman hatte ich wegen des MD schon lange nicht mehr.

Ich kann mich noch gut erinnern, für meine erste Stereoanlage war das high-speed Überspielen von Tapes ein absolutes Killerkriterium. Ohne gings nicht. Dann wurden die Kassetten aufgenommen, vielleicht sogar noch ein Cover gestaltet. Schön beschriftet und gings ins Klassenlager oder sonstwohin, ein Stapel à 10 Tapes hatte immer Platz und war auch dabei. Sehr robust waren diese Dinger auch noch. Kaum etwas konnte ihnen was anhaben. Gefürchtet war nur der Salat. Denn einmal ins Tapedeck gezogen, war es schwierig, das Band wieder zu entwirren. Bei wirklich unersetzlichen Tapes (ja Musik war noch nicht per Internet verfügbar, sondern mühsam von der Bibliothek ausgeliehen und kopiert, oder ab der Kopie einer Kopie eines Freundes gezogen ==> soviel zum Thema Kopierschutz) nahm ich auch schon mal Klebeband zur Hand, um wenigstens 99% des Tapes zu retten.

Mein Favorit war immer das XL II-S90 von Maxell. Das hatte schon auf dem Cover irgendwelche Audiokurven, die bewiesen, wie gut das Tape war 😉 Super Silent-Phase Accuracy Cassette Mechanism. Wow! Für mich entscheidender war aber, dass das Tape nicht aus diesem zerbrechlichen Kunststoff, sondern aus einem eher biegsamen bestand. Diese Kassette Tot zu kriegen war beinahe unmöglich. Tja, so war das, als Musik noch nicht innert Sekunden auf der Festplatte war. Und darum ist mir dieses MP3-Gedöns, so praktisch es auch ist, eigentlich zuwider. Musik bedeutete früher eine intensive Auseinandersetzung damit. Denn beim Aufnehmen oder Überspielen musste das Lied ja in Originallänge angehört werden. Ein Mix-Tape zu kreieren ging also mindestens so lange, wie es danach spielte, meist aber noch viel länger. Mir fehlt dieser Aspekt heute ein Bisschen. Das ist auch der Grund wieso ich immer noch am Vinyl hänge. Da spult man nicht vor, da switcht man nicht zum nächsten Lied, man hört die Scheibe von Anfang bis Ende durch. Allerdings würde mir das bei heute veröffentlichtem Material in den meisten Fällen nicht wirklich gefallen…

Wie ich darauf komme? Bin heute über die Seite Tapedeck.org gestolpert. Herrlich! 

 


Quelle: tapedeck.org

24. September, 2006

schwarzer tag für die schweiz

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 5:52 pm
Einmal mehr ist es diversen Akteuren im Gefolge des Justizministers gelungen, dank gezielter Desinformation aus den Schweizern ein xenophobes Volk zu machen.

Aber so ist halt die Demokratie. Hoffentlich muss jetzt niemand mehr Angst haben, dass ein böser Ausländer ihm den Job wegnimmt. Und endlich ist der Weg frei, das Pack wieder dorthin zu schicken, wo es hergekommen ist. In den letzten Jahren ist eine schöne neue Tradition am Entstehen. Alte verkrustete Strukturen werden aufgebrochen. Die Schweiz positioniert sich neu, und weit entfernt von der Humanität. Ich höre Dunant im Grab rotieren…