27. Oktober, 2006

google verweigert mir die auszahlung von 600$ einnahmen aus dem adsense programm [updated]

Category: [daily business] — stephankaelin @ 4:44 pm
Seit einem Jahr habe ich ein online Rätsel publiziert, das mit AdSense-Werbung ausgestattet war. Nun hat Google Unregelmässigkeiten festgestellt und gleich meine gesamten Einnahmen zurückbehalten. Kommuniziert wird dazu marginal, es erreichten mich Formmails, auf Argumente wurde gar nicht erst eingegangen. Google ist auf dem besten Weg, ein Monopolist zu werden, der sich auch wie einer aufführt.

Doch der Reihe nach.  Vor einem Jahr hab ich das P4X Rätsel online geschaltet. Auf jeder der Levelseiten hat es ein Banner mit Google AdSense-Werbung. Die Einnahmen, die ich während eines Jahres generiert hatte beliefen sich auf 600$. Das ist bei beinahe 70’000 unique visitors eigentlich ja nicht sehr viel. Doch am 7. Okt. erreichte mich ein Mail von AdSense mit folgendem Inhalt:

 Uns ist aufgefallen, dass ungültige Klicks bzw. Impressionen auf die Google-Anzeigen auf Ihrer Website bzw. Ihren Websites ausgeführt wurden. Aus diesem Grund haben wir Ihr Google AdSense-Konto deaktiviert. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um die Interessen der AdWords-Inserenten zu wahren.

Das war schon einmal passiert. Ich konnte damals klar machen, dass ich diese Klicks nicht getätigt habe, und auch niemand aus meinem Umfeld. Es blieb bei einer Verwarnung und dem Entzug des Geldes der ungültigen Klicks. Fand ich absolut ok.

Auf der Website eines Publishers dürfen für Anzeigen keine betrügerischen Klicks oder Impressionen ausgeführt werden. Dies umfasst unter anderem Klicks bzw. Impressionen, die auf eine der folgenden Weisen generiert werden:

  1. Durch einen Website-Publisher auf seinen eigenen Webseiten
  2. Durch einen Publisher, der andere dazu auffordert, auf seine Anzeigenzu klicken
  3. Durch automatisierte Klickprogramme oder andere betrügerischeSoftware
  4. Dadurch, dass ein Website-Publisher einen beliebigen Teil des Anzeigencodes oder das Layout, das Verhalten, die Zielausrichtung oder die Schaltung von Anzeigen aus irgendeinem Grund ändert.

1. lässt sich leicht nachweisen, denn dazu muss man ja nur meine IP der täglichen AdSense-Statistik Logins mit den ungültigen Klicks vergleichen. Ich war es nicht.

2. Das müsste im Content der Seite nachgewiesen werden. Wurde es jedoch nicht.

3. Wüsste  ich nicht mal wie das geht. Aber auch das müsste ja nachgewiesen werden können.

4. Hab ich nachweislich nicht gemacht.

Solche und ähnliche Aktivitäten verstoßen gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen von AdSense. Aus diesem Grund haben wir Ihr Konto deaktiviert. Die allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie die Programmrichtlinien finden Sie unter den folgenden Links:

Finde ich auch noch ok. Versteh es jedoch nicht, denn beim ersten Mal wurde das pragmatisch geregelt, indem die ungültigen Klicks abgebucht wurden, das AdSense-Programm aber weiter lief.

Ein Publisher, der ein Konto unterhält, das aufgrund ungültiger Klickaktivität deaktiviert wurde, ist zu einer weiteren Teilnahme am AdSense-Programm nicht berechtigt und erhält keine weiteren Zahlungen. Die Einnahmen Ihres Kontos werden den betroffenen Inserenten zurückerstattet.

Nun, mit dem Einbehalten meiner gesamten Einnahmen unterstellt Google mir also, alle Klicks seien durch betrügerische Absicht zu Stande gekommen. Die AGB von Google meinen dazu:

 

Unbeschadet des Vorstehenden ist Google nicht zur Zahlung verpflichtet:

(a) für Beträge, die aus ungültigen Abfragen, ungültigen Empfehlungsereignissen oder ungültigen Klicks auf oder Impressionen von Anzeigen stammen, die durch eine Person, einen Robot, ein automatisiertes Programm oder ein ähnliches Gerät erzeugt werden und die jeweils von Google hinreichend festgestellt wurden, einschließlich und ohne Einschränkung der Klicks oder Impressionen, die

(i) von Ihren IP-Adressen oder Computern unter Ihrer Kontrolle stammen, oder

(ii) durch Zahlung von Geldbeträgen, falsche Darstellung oder die Aufforderung an Endnutzer ausgelöst wurden, auf Anzeigen zu klicken, oder

(iii) durch Zahlung von Geldbeträgen, falsche Darstellung oder eine unrechtmäßige oder anders geartete ungültige Aufforderung an Endbenutzer ausgelöst wurden, Empfehlungsereignisse abzuschließen,

(b) für Anzeigen oder Empfehlungsschaltflächen, die an Endnutzer übermittelt werden, in deren Browser JavaScript deaktiviert ist,

(c) für Anzeigen zugunsten gemeinnütziger Organisationen sowie für andere Platzhalter- oder transparente Anzeigen, die Google ggf, übermittelt,

(d) für Google-Anzeigen für eigene Produkte und/oder Dienstleistungen (mit Ausnahme von Zahlungen auf der Basis von abgeschlossenen Empfehlungsereignissen) oder

(e) für Klicks, die mit einer erheblichen Anzahl von in (a) beschriebenen betrügerischen Klicks vermischt sind, oder in Folge einer anderen Verletzung dieser Vereinbarung durch Sie in einem jeweiligen Zahlungszeitraum. Google behält sich das Recht vor, aus einem der vorgenannten Gründe oder wenn Sie eine der Bestimmungen dieser Vereinbarung verletzen (dies gilt auch, solange Google angemessene Nachforschungen in Bezug auf die vorgenannten Gründe oder eine Verletzung der Bestimmungen dieser Vereinbarung Ihrerseits anstellt) oder falls ein Inserent, dessen Anzeigen im Zusammenhang mit Ihrer Website bzw. Ihren Websites geschaltet sind, keine Zahlung für diese Anzeigen an Google leistet, eine Zahlung einzubehalten oder Ihr Konto rückzubelasten.

So jetzt sind wir am Kernpunkt angelangt. Ich schliesse aus dem Mail von Google, dass sie wahrscheinlich auf Grund von Punkt (e) das Geld einbehalten. Sie bleiben den Beweis jedoch schuldig. Die erhebliche Anzahl kann so erheblich ja nicht gewesen sein, sonst hätten sie mir ja schon seit langer Zeit diese Kündigung androhen müssen. Dann bleibt als Grund für das Einbehalten des Geldes nur Punkt (a).  Und in diesem Fall stünde mir eigentlich das restliche Geld noch zu. Denn wenn Google die betrügerischen Klicks so genau eruieren kann, dass sie von einer erheblichen Anzahl sprechen können, dann müssen sie auch die nicht-betrügerischen Klicks klar von den betrügerischen unterscheiden können. Tut aber nichts zur Sache, das Geld wurde trotzdem alles einbehalten.

Man hat selbstverständlich das Recht, Einsprache zu erheben, was ich auch gemacht habe. Insbesondere mit dem Argument, dass ich, wenn ich in betrügerischer Absicht gehandelt hätte, wohl  kaum das gesamte Geld über ein Jahr lang auf dem Google-Konto belassen hätte. Hat alles nichts genützt. Es folgte eine Standardmail mehr mit folgendem Inhalt:

Nach dem Eingang Ihrer Antwort haben wir Ihre Kontodaten gründlich überprüft. Dabei haben wir erneut festgestellt, dass auf den Anzeigen Ihrer Website unzulässige Klicks generiert wurden. Dies stellt einen Verstoß gegen unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie unsere Programmrichtlinien dar. (…)  Beachten Sie bitte ebenfalls, dass nachfolgende oder doppelt gesendete Einsprüche zu diesem Problem nicht berücksichtigt werden und Sie möglicherweise keine weiteren Mitteilungen von uns erhalten.

In keinem der beiden Emails wurde auch nur ansatzweise auf meine Argumente eingegangen. Eine Schuld wurde mir zwar zuge- aber nie BEwiesen. Alles in allem finde ich das in einem Rechsstaat ein schon etwas sonderliches Verhalten.

 

Edit: selbstverständlich habe ich Google noch angefragt, was ich denn gegen die betrügerischen Klicks tun könnte, da das ja eigentlich nicht in meiner Macht steht, das Verhalten von Webseitenbenutzern zu kontrollieren. Die Antwort? Ihr könnt es euch denken, sie kam nie.

6 Comments

  1. google betrügt dich auch? interessant, danke.

    Kommentar by kus — 27. Oktober, 2006 @ 4:26 pm

  2. Hi Ho,

    ich wurde vor ca. 1 Jahr auch aus AdSense geworfen, nachdem ich ca. 6 Monate an diesem Programm teilgenommen habe und auch ca. 400 Euro eingenommen habe. Als ich kurz vor einer Auszahlung von ca. 200 Euro stand, bekam ich genau die gleiche Mail wie du. Auch ich hab mich beschwert und habe die Antwort bekommen, dass wohl ein Besucher meiner Seite sehr häufig auf die Google Werbung geclickt hat. Ich schrieb ihnen, dass sie diese Clicks gerne aus der Wertung herausnehmen könnten, ich aber nichts für diese Clicks konnte.
    Leider blieb mein AdSense-Account trotzdem gecancelt.
    Also schrieb ich, dass ich nun einen Freibrief habe, andere AdSense-Werber mit vielen Clicks aus dem Programm werfen darf. Leider bekam ich keine Antwort.

    Google ist eben ein komischer Laden, da passiert mir zu viel komisches.

    Kommentar by Aquaxos — 5. November, 2006 @ 6:21 pm

  3. Hallo,
    Hört sich für mich langsam wie eine masche von google an.
    Bei mir ist genau das selbe passiert. Und immerhin konnten sie dadurch eine ganze weile Werbung um sonst schalten!

    Gruß Markus

    Kommentar by Markus — 30. Dezember, 2006 @ 11:25 am

  4. Übel, übel. Da würde ich mir überlegen, vor Gericht zu gehen (obwohl das ja schon wieder etwas viel Aufwand ist für ein paar hundert Dollar). Es wäre sicher gefundenes Fressen für die Presse.

    Kommentar by Sam — 31. Mai, 2007 @ 12:37 am

  5. Hallo Leute, uns hat man vorgestern bei AdSense rausgeworfen. Wortlaute der Schriftwechsel genau wie hier bereits vorgetragen. Bei uns geht es um lumpige 60 Dollar in einem Zeitraum von einem Jahr.
    Wir denken, der Gegenstand eines Betruges ist hier voll und ganz erfüllt. Wegen den paar Groschen werden wir natürlich nicht klagen, und darauf bauen die. Eine kostenlose Betrugsanzeige über Polizei und Staatsanwaltschaft oder eine ordentliche Sammelklage, es scheint ja, als würde es Tausende Betroffende geben, glaubt man den Foren, wären für uns schon interessanter !
    Das makabere an der Geschichte; einen Tag vor der Sperrung erhielten wir per Post die Aufforderung uns auf dem Konto mit einem Zugangscode zu verifizieren um das die erste Auszahlung angewiesen werden kann. Stunden später war der Account Geschichte.

    Kommentar by Ric — 22. November, 2007 @ 10:30 pm

  6. schaut mal auf meinen Blog: xxx

    Google betrügt ohne Hemmungen!!!

     

    anmerkung admin: link entfernt, da nicht zu beschriebenem inhalt verlinkt. ich werte das als kommentarspam.

    Kommentar by micha — 16. Januar, 2008 @ 11:31 am

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