frau berger hat sich bei mir gemeldet und einen blogbeitrag von mir beanstandet, nachdem sie ihren namen gegoogelt hatte und dabei auf meinem blog gelandet ist. leider hat sie mir nicht gestattet, die email-kommunikation hier zu veröffentlichen, was ich im sinne einer diskussion sehr gerne getan hätte. wir leben in einem demokratischen land, jeder darf das denken, was er will. trotzdem respektiere ich den entscheid von frau berger und habe deshalb den beitrag zensuriert, damit ihre tochter nicht solche dinge über sich im internet lesen muss.
da nun leider keine diskussion stattfinden kann, muss ich mich halt alleine äussern. schade eigentlich. aber unkommentiert kann ich das natürlich nicht stehen lassen. frau berger (teilt mit mir mütterlicherseits übrigens den gleichen nachnamen) mockiert sich darüber, dass ihre tochter in diskussionen hineingezogen wird, in denen es eigentlich um die mutter geht. sie will zudem ihre tochter schützen.
genau das will ich eigentlich auch. mein beitrag hat genau darauf abgezielt. ich kann nicht verstehen, wieso jemand, der in dieser branche arbeitet sein kind mit gutem gewissen modeln lassen kann. im entfernten text ging es um essstörungen. klar, ich hab bewusst provokativ geschrieben. die zentrale frage ist aber, wer bringt sein kind freiwillig mit einer branche in kontakt, die sich heuchlerisch gegen essstörungen ausspricht, aber immer magerere models fordert? damit wir wissen wovon wir sprechen:
und als noch abschreckenderes beispiel siehe hier.
sein kind diesem druck auszusetzen, gut auszusehen und im weiteren verlauf auch dünn auszusehen kann ich nicht nachvollziehen. ich habe an anderer stelle schon über misswahlen und die manchmal wirklich absurden forderungen noch weiter abzunehmen geschrieben. auch in der auf 3 ausgestrahlten sendung supermodel wurde immer mal wieder erwähnt, da sei noch das eine oder andere pölsterchen.
man kann kinder oder jugendliche auch zu essgestörten erziehen und ich wage die behauptung, dass ein kind, das früh mit dieser branche in kontakt kommt anfälliger für eine essstörung wird, als eines das mit modeln nichts am hut hat. klar, nicht alle models werden essgestört, mir wäre die gefahr allerdings bereits zu gross.
ein weiterer punkt, den frau berger bemängelt ist, dass ihre tochter gewisse dinge im internet über sich lesen muss. nun, wer über die junge modelkarriere seines kind im tv-magazin people auf sat1 berichten lässt, mit dem neugeborenen auf der titelseite der schweizer illustrierten posiert kann doch nicht allen ernstes verlangen, dass man sich darüber nicht unterhalten darf. wer seine kinder in die öffentlichkeit zerrt, der setzt sie ihnen auch aus. sich dann im nachhinein darüber zu ärgern ist meines erachtens der falsche weg.
und zu den persönlichkeitsverletzenden aussagen des emails von frau berger sag ich nichts. denn wer austeilt muss auch einstecken können.