31. Mai, 2007

es regt sich widerstand

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 9:26 am

Und das in den eigenen Reihen. Und das ist gut so und macht Hoffnung. 

Dieser Leserbrief wurde heute im Tages-Anzeiger publiziert und der macht mir Mut:

Liebe SVP, liebe FDP, es tut mir Leid, meine Stimme kann ich Ihnen nicht mehr geben! Ich bin 62, aus Tradition und Erfahrung tief bürgerlich verwurzelt. Aus meiner Sicht verloren Sie mittlerweile die Bodenhaftung in einem Ausmass, was mich als mehr oder weniger verantwortungsvollen Bürger zwingt, nur noch die SP zu unterstützen. Ihre Repräsentanten lassen nicht die kleinste Möglichkeit aus, um Volksvermögen von unten nach oben zu schaufeln. Sie änderten die Anlagestrategie der Pensionskassen, setzten Milliarden in den Sand. Es stört sie nicht, dass unsere genossenschaftlich organisierten Grossverteiler alles niedermähen, was vom privaten Detailhandel noch übrig blieb. Das Landwirtschaftsamt könnten Sie auslagern und unter die Regie von Migros und Coop stellen. Sie lassen im Gesundheitswesen ein Kassensystem zu, welches mir in der Werbung massive Einsparungen verspricht, auf Anfrage aber mitteilt – ja, aber nur für unter 50-Jährige. Sie schüren Existenzängste und beginnen die Sozialeinrichtungen auszuhebeln. Jetzt sind es die Handicapierten, dann die Dicken, zum Schluss die Alten. Es tut mir leid.

 Dem kann ich nur noch hinzufügen, dass die FDP den Tag noch bereuen wird, an dem sie sich entschieden mit der SVP den Ständeratswahlkampf zu bestreiten. Denn so ist nun auch Gutzwiler für viele nicht mehr wählbar.

7. Oktober, 2006

mein senf zur neuen besteuerung von ehepaaren

Category: [politik] — Admin @ 8:27 pm

… dann könnt ihr es gleich sein lassen.

Pro Individualbesteurung. Und suscht gar nüt! 

5. Oktober, 2006

liebe svp…

Category: [politik] — Admin @ 8:22 am
Es wäre jetzt an der Zeit den BR Christoph Blocher zu schelten und zu tadeln. Er hat etwas ganz furchtbares gemacht.

Er hat nämlich seine persönliche Meinung geäussert. Diese stimmt jedoch nicht mit der Meinung der Mehrheit der Schweizer und der Meinung des Bundesrates überein. Analog zu Frau Calmy-Rey verdient er nun eigentlich Schelte. Aber ich höre nichts. Alle Parteien haben sich geäussert, nur Ueli der Knecht Maurer wollte keinen Kommentar abgeben.

Warum eigentlich nicht? Das geht doch nicht, dass ein BR seine persönliche Meinung vertritt. Achso, das ist auch die Meinung der SVP? Hmmm. Dann haben Sie alle Frau Calmy-Rey gar nicht gerügt, weil sie ihre persönliche Meinung gesagt hat, sondern weil ihre persönliche Meinung einfach nicht mit der Meinung der SVP übereinstimmt? Das ist jetzt aber blöd, dass das so offensichtlich wird. Und da Sie den Souverän ja immer als mündig und intelligent ansehen (was er zweifellos ist), bin ich guter Hoffnung, dass solche Machenschaften bei den nächsten Wahlen zu einem Denkzettel führen werden.

Übrigens, und das nur am Rande, finde ich die Aussage eines Justizministers, dass das Leugnen von Völkermord den Tatbestand des Rassismus nicht erfüllen soll sehr bedenklich. Dass er sich zudem mehrmals über die Gewaltentrennung hinwegsetzt und anderen Gewalten vorschreiben will, was zu tun sei lässt meines Erachtens nur einen Schluss zu: BR Blocher ist nicht demokratisch. Er kümmert sich einen Dreck um die Grundprinzipien der Demokratie. Meine Empfehlung ans Parlament: das nächste Mal nicht mehr wählen.

27. September, 2006

skateranlage in zürich

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 1:14 pm
Wenn ich ein Jugendlicher wäre, ich käme mir langsam aber sicher verarscht vor. Da plant die Stadt eine Skateranlage auf der Allmend und gibt dann wegen ein paar Anwohnern (wobei mich noch Wunder nehmen würde wo diese Anwohner genau wohnen… denn meines Erachtens hats da vor allem Bürohäuser in unmittelbarer Umgebung) klein bei.

Worauf sich die Initianten eine andere Möglichkeit suchen, wohlgemerkt immer in Kooperation mit der Stadt und dem Kanton. Dabei in einer alten Halle auch fündig werden. Aber just am Abend vor Ablauf der Einsprachefrist trudelt natürlich wieder mal eine Beschwerde von einem Anwohner ein. Was soll das? Alle wollen Jugendliche, die etwas sinnvolles tun, die nicht Häuser besprayen, die nicht fettwerden sondern sich sportlich betätigen, aber niemand lässt sie!?! Was ist das denn für eine Logik? Mir wäre es ehrlich gesagt lieber ich hätte den Lärm von Jugendlichen Skatern in meiner Umgebung als dauern irgendwelches Halli-Galli von Besoffenen im K4 oder schon wieder einen Zirkus auf der Kasernenwiese. Denn dann hätte ich ein gutes Gefühl, weil die Jugendlichen einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen. Dafür sind doch öffentliche Plätze da.

Aber nein, irgendwelche kleinkarrierten Menschen, die wahrscheinlich erwachsen zur Welt gekommen sind und nie auch nur ein Tönchen von sich geben, das lauter als 10dB ist, solche Menschen also, denen es wahrscheinlich noch Freude macht, den Jugendlichen, die sowieso keine Manieren haben endlich mal eins auszuwischen, schaffen es immer wieder solche Projekte zu boykottieren. Schäbig nenn ich das. Traurig auch, dass es die Stadt nicht schafft ein geeignetes Gelände zu finden. Wie gesagt, als Jugendlicher käme ich mir da ziemlich verarscht vor.

25. September, 2006

satz des tages

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 11:55 am

Geäussert von Christoph ‚Chefideologe SVP‘ Mörgeli gestern im Tele Züri Sonntalk (nicht wörtlich aber dem Sinn nach).

Herr Fehr (SP), Sie dürfen jetzt keine Forderungen stellen. Sie haben verloren. Und wenn wir verloren haben durften wir auch nichts fordern.

 

Einfach lächerlich. Wie wenn sich die SVP jemals einen Deut darum gekümmert hätte, ob und wie das Volk entschieden hat. Entscheidet es mit der SVP ist es Volkes Wille, entscheidet es dagegen hat das Volk keine Ahnung. Ich hoffe das Volk merkt sich solche Dinge bis zu den Wahlen.

24. September, 2006

schwarzer tag für die schweiz

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 5:52 pm
Einmal mehr ist es diversen Akteuren im Gefolge des Justizministers gelungen, dank gezielter Desinformation aus den Schweizern ein xenophobes Volk zu machen.

Aber so ist halt die Demokratie. Hoffentlich muss jetzt niemand mehr Angst haben, dass ein böser Ausländer ihm den Job wegnimmt. Und endlich ist der Weg frei, das Pack wieder dorthin zu schicken, wo es hergekommen ist. In den letzten Jahren ist eine schöne neue Tradition am Entstehen. Alte verkrustete Strukturen werden aufgebrochen. Die Schweiz positioniert sich neu, und weit entfernt von der Humanität. Ich höre Dunant im Grab rotieren…

abstimmen im k4

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 1:46 pm
Wie üblich habe ich die Frist für die briefliche Stimmabgabe verpasst und musste heute Morgen ins Kanzlei, um meine Stimme in die Urne zu werfen.

Wir sind dann mit der Kurzen noch etwas da geblieben, weil am Sonntag in der Früh die Stadt so schön ruhig und friedlich ist. Dabei konnten wir natürlich gut beobachten, wer da so abstimmen geht. Und zu meiner Beruhigung muss ich sagen, dass sehr viele in unserem Alter und praktisch keine Rentner zu sehen waren. Unsere Generation nimmt also doch noch am politischen Prozess teil. Das lässt hoffen… 

20. September, 2006

blocher karrikaturen

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 4:04 pm

Überall liest man von ihnen.

Hier sind sie. 

9. September, 2006

scheiss junkies

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 1:12 pm
Versteht mich nicht falsch, ich unterstütze die stadtzürcher Drogenpolitik auch weiterhin, ich weiss, dass nicht alle Junkies so sind und ich weiss auch, dass wir in der Nähe eines Kontakt- und Anlaufstelle wohnen. Trotzdem.

Gewisse Junkies könnte ich prügeln. Insbesondere die, die ihre Spritzen genau vor unserem Haus und erst noch ohne Cap liegen lassen.

 




 Wie hier auch schon beschrieben, fallen mir in letzter Zeit wieder vermehrt liegen gelassene Spritzen auf. Heute auf einem Spaziergang entlang der Sihl allein drei! Wie schwierig kann das sein, dem ein Ende zu setzen? Ich hab noch keine Stadt auf dieser Erde gesehen, in der soviele Spritzen rumliegen wie bei uns hier. An was liegt das?

Manchmal frage ich mich, ob ein Depot von 100.– auf einer Spritze keine dumme Sache wäre. Entweder bringen sie die Fixe dann zurück, oder sie fixen immer mit der selben und lassen sie bestimmt nicht mehr liegen. Aber wahrscheinlich erhöht das wieder die Beschaffungskriminalität.

Wie sieht das eigentlich strafrechtlich aus? Erfüllt das Liegenlassen einer Spritze den Straftatbestand einer vorsätzlichen Körperverletzung? Soll sich hier bitte mal ein Jurist melden. Denn wenn dem so wäre, gäbe es eine ganz einfache Methode auf die Stadt Druck auszuüben. Einfach bei jeder gefundenen Spritze Anzeige erstatten. Es kann doch nicht angehen, dass gegen dieses Problem nichts unternommen wird. Ich meine gefixt wird an der Sihl schon seit Monaten wieder in aller Öffentlichkeit, ohne dass das vorbeifahrende oder laufende Polizisten stören würde.

Es kann nicht sein, dass eine Minderheit einer Minderheit den Ruf aller Junkies ruiniert (denn es gibt auch solche, die ihr Besteck wieder mitnehmen)  und in unserer Stadt wieder ein Klima der Angst schaffen. Nur zur Erinnerung. Auch auf dem Spielplatz beim Stauffacher liegen manchmal nicht gecapte Spritzen herum. Und dann sind wir von gewissen Zuständen in der Vergangenheit nicht mehr weit entfernt.

Dem Tages Anzeiger war dieses Thema übrigens die Publikation eines Leserbriefes nicht Wert. Offensichtlich existiert auch kein Problem…


7. Juli, 2006

was die leute so alles über depressionen zu wissen glauben

Category: [politik] — Admin @ 10:31 am
Gestern wurde ich zufällig Zeuge einer Diskussion zwischen drei Frauen um die 30. Sie haben über manisch-depressive Menschen geredet und mir haben sich ob der abstrusen Theorien und dem Halbwissen die Haare zu Berge gestellt.
Und es fallen mir sogleich diverse Dinge auf. Erstens ist die Redewendung ‚ich habe eine Depression‘ wohl die meistgehörte Phrase in unserer Zeit. Die meisten Menschen, die im Alltag sagen ‚ich habe eine Depression‘ sollten eigentlich sagen ‚ich bin deprimiert‘ oder wenn schon ‚ich habe eine leichte depressive Verstimmung‘. Jede/r von uns kennt Tage an denen uns alles stinkt, an denen wir nicht gerne zur Arbeit gehen. Das ist normal und dem sagt man deprimiert. Oder niedergeschlagen. Oder schlecht drauf. Depression ist eine psychische Krankheit und obwohl sie momentan die besten Chancen hat zur Volkskrankheit Nummer eins zu werden sind noch lange nicht alle Menschen depressiv. Was solls, werden sich einige nun fragen. Ganz einfach. Mit dem inflationären Gebrauch dieses Begriffes wertet man die Leute ab, die tatsächlich an einer Depression leiden. Eine solche zieht sich nämlich in der Regel über einen längeren Zeitraum hin, ist von diversen Symptomen begleitet und ist definitiv behandlungsbedürftig. Wenn schlecht gelaunte Leute von sich behaupten sie seien depressiv, muss sich das für die wirklich depressiven Menschen anfühlen wie die Faust ins Gesicht. Denn das führt ihnen quasi vor Augen, dass andere Leute mit dieser Krankheit scheinbar klar kommen. Dem ist aber nicht so.
Zweitens ist es je internet je länger Mode, sich selber eine Diagnose zu stellen. Das ist leider nicht nur der Medizin so, sondern auch in der Psychologie. Jede/r hat noch irgendwo das Gefühl etwas davon zu verstehen, man kann ja googeln. Das ist Schwachsinn. Denn wie auch die Diagnose des Arztes auf vielen Faktoren beruht, ist die Diagnose einer psychischen Störung nicht so einfach wie viele glauben. Viele haben das Gefühl, weil sie mal ein Buch zur Selbsthilfe gelesen haben, sie seien jetzt bewandert in Psychologie. Da frage ich mich wieso man das dann an der Uni studieren kann. Dasselbe gilt in der Medizin. Komischerweise findet das in der Juristerei noch seltener statt.
Drittens finde ich es zwar schön, dass in unserer Gesellschaft langsam aber sicher die Enttabuisierung von psychischen Krankheiten stattfindet. Damit das aber sinnvoll ist, sollten zumindest richtige Informationen verbreitet werden. Und da hinkt die Schweiz meilenweit hinter anderen Ländern her. Suizidprophylaxe und Aufklärung über psychische Störungen ist in Australien Pflichtstoff in der Schule. Bei uns findet national praktisch nichts statt, weil der Bund findet, das sei Sache der Kantone. (Und BR Couchepin mit seinen unsäglichen Sparübungen im psychotherapeutischen Feld negiert die Ernsthaftigkeit und die Wichtigkeit der psychischen Gesundheit. Die Kosten die dadurch verursacht werden sind übrigens marginal im Vergleich zu den Gesamtkosten im Gesundheitsbereich. Aber das nur am Rande). Die Schweiz hat international immer noch eine der höchsten Suizidraten. Insbesondere unter Jugendlichen ist Suizid die Todesursache Nummer eins. Viele Suizidenten leiden nachweislich unter Depressionen und hätten eine bessere Prognose, wenn sie aufgeklärt wären über die Krankheit Depression. Ich habe im Rahmen eines Projektes mal ein halbes Jahr lang versucht Geld für Suizidpräventionskampagnen aufzutreiben. Das war wohl so ziemlich das frustrierendste, was ich je getan habe. Es interessiert niemanden. In die Prävention von Verkehrsunfällen werden jedes Jahr (unbestritten wichtige) Millionen gepumpt. In die Suizidprävention praktisch nichts. Wird Zeit, dass sich da langsam aber sicher etwas ändert.
 
Für Interessierte:
 
Zuger Bündnis gegen Depression
Equilibrium
Vereinigung der Angehörigen von Schizophrenie- / Psychisch-Kranken 
Forum für Suizidprävention und Suizidforschung 
Initiative zur Prävention von Suizid in der Schweiz