7. Februar, 2008

zum „rücktritt“ von frau stocker

Category: Allgemein — Admin @ 8:49 am

es war ja absehbar, dass das irgendwann passieren würde. jeder würde wohl unter diesem druck irgendwann den hut nehmen. und auch ich bin der meinung, dass frau stocker kommunikationstechnisch eher ungeschickt vorgegangen ist. 

das ändert aber nichts an ihrem verdienst für die stadt zürich. und ihr rücktritt zeigt, wie man mit stil abtreten kann. denn eigentlich ist die situation ja ähnlich wie bei herrn b. aus herrliberg. es wurde über monate eine kampagne gefahren (insbesondere von der weltwoche) und wie immer in solchen momenten wurde weder sachlich argumentiert noch davor halt gemacht, direkt auf die person zu schiessen. hat man von frau stocker gehört, dass sie einen geheimkomplott vermutet? nein. sie hat sich zu einer aussage hinreissen lassen, bei der es darum ging, dass ein weltwoche journalist sie fertig machen wolle. im nachhinein betrachtet wohl auch nicht ganz unwahr. sonst hat es frau stocker tunlichst unterlassen, irgendwelche anschuldigungen in die politische landschaft zu posaunen. ein abgang mit stil würde ich sagen. da könnte die svp noch viel lernen daraus. aber in deren augen ist das natürlich ganz was anderes. denn frau stocker ist ja im gegensatz zu herrn b. nicht kompetent genug, ihr departement zu führen.

die dubiose rolle der beiden freigestellten sozialarbeiterinnen hat auch noch niemand wirklich hinterfragt. die machen auf mich irgendwie auch keinen kosheren eindruck. aber egal. nun ist es so.

vergessen wird dabei leider, welche überaus grossen verdienste frau stocker sich zuschreiben kann. die ganze drogenproblematik, die mit unkonventionellen mitteln und pragmatisch angepackt wurde. natürlich, zürich ist weit davon entfernt drogenfrei zu sein. aber die diskussionen die stattfanden, die einrichtungen, die geschaffen wurden, all das hat dazu geführt, dass die offene szene beinahe verschwunden ist. etwas, wovon andere schweizer städte nur träumen.

irgendwann ist immer zeit, sich zu verabschieden. ich hätte monika stocker einen angenehmeren abgang gewünscht, bei dem ihre verdienste auch gewürdigt worden wären.

5. Februar, 2008

die montage

Category: Allgemein — Admin @ 7:19 am

werden in zukunft eher anstrengend.

desperate housewives, grey’s anatomy, private practice und men in trees. das würd ich als super monday bezeichnen.

trotzdem schade, dass dr. house sein team vergrault hat und in zukunft ohne weitermachen muss… 

1. Februar, 2008

wieder einmal

Category: Allgemein — Admin @ 9:13 am

bin ich, wie täglich, im zug unterwegs und was man da so antrifft, das kann man sich in seinen kühnsten träumen nicht ausmalen.

vis-à-vis sitzt ein langer kerl, der aus 3 verschiedenen tupperware-gefässen irgendwelche fressalien fischt und diese dann laut schmatzend vertilgt. er hat einen verwaschenen pullover von hilfiger an, der irgendwie so gar nicht zu seinem sonstigen äusseren passt.

hinter mir sitzen zwei adoleszente, die sich für die fasnacht verkleidet haben. sie tragen alte militäruniformen der schweizer armee (wie originell). der eine, ein quartiermeister (aber das weiss er kaum) hat sich die bieretikette auf die fensterscheibe geklebt. und sie hören laut musik. schlager. und singen mit. nein sie sind glaub ich geistig völlig beisammen, aber es ist ein anblick zum schiessen. und nun versteh ich die alten leute, die angst um ihre ahv haben. die beiden jungs bezahlen keine ahv, die gehen, dem verhalten nach zu schliessen gleich in die pension. die gleiche musik hören sie ja schon…

und um das ganze zu toppen seh ich als ich aussteige und durch die scheiben in den zug schaue einen gangsta-rapper (so 16) drin sitzen und grimmig rausschauen. mein blick wandert nach oben, ich seh einen gelben streifen und merke, dass bling-bling auch bedeuten kann, erste klasse zu fahren 😀 mit solchen jugendlichen hab ich immer ein bisschen mitleid. auch mit den punks, die sich kunstvoll sicherheitsnadeln und schnitte in ihre louis-vuitton gebastelt haben. es ist nicht einfach, eigentlich erwachsen sein zu wollen, aber immer noch auf die kohle der alten angewiesen zu sein. scheiss welt.

25. Januar, 2008

wiederbelebung

Category: Allgemein — Admin @ 8:41 am

manchmal mache ich mir im zug so gedanken. gerade heute steigt eine person beträchtlicher leibesfülle ein, ungepflegt, in trainerhosen und setzt sich vis-à-vis ins abteil.

stört mich nicht, als zugfahrer und pendler wird man tolerant, wenn mans nicht eh schon ist. was mich aber eher besorgt die stirn runzeln liess war die tatsache, dass diese person immer wieder die augen komisch verdrehte und so ein bisschen röchelte. in solchen momenten frage ich mich immer, warum ich eigentlich unbedingt spitalsoldat werden musste, als ich im militär war. dort wurde uns immer gesagt, lieber einmal zu viel helfen und ein paar rippen brechen (also bei der herzmassage) als nicht helfen. dann wird man nämlich wegen unterlassener hilfestellung angeklagt. ich krieg diesen satz (der uns auch im anschliessenden zivilschutz immer wieder eingepflanzt wurde) nicht mehr aus dem hirn. und gerade bei solchen begegnungen wie heute morgen hoffe ich inständig, dass keine beatmung notwendig wird.

sehr sympathisch sind mir da die neusten studien die zeigen, dass eine wiederbelebung auch ohne beatmung effektiv ist. obwohl mich das bei der person heute morgen wahrscheinlich ans ende der kräfte in meinen armen geführt hätte…

medizin.de meint dazu:

Nach den alten Empfehlungen musste der Laie nach Kreislaufzeichen wie Puls und Atmung suchen. Dies war sehr fehlerträchtig und ist meist unnötig. Wer bewusstlos ist und sich gegen die Maßnahmen nicht wehrt, wird reanimiert! Traut sich der medizinische Laie nicht zu zu beatmen oder lehnt er dies aus Ekel ab, braucht er jetzt nicht mehr die Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase-Beatmung durchzuführen. Es reicht eine alleinige Herz-Druck-Massage aus. Tierversuche haben ergeben, dass eine Herzkompression ohne Beatmung in den ersten Minuten ebenso effizient ist.

schwein gehabt.

24. Januar, 2008

sozialamt zürich

Category: Allgemein — Admin @ 8:40 am

nun, lassen wir folgendes mal aussen vor: sozialhilfemissbrauch liegt wahrscheinlich in der natur der sache und kann nicht wegdiskutiert werden. das departement stocker hat sich zu lange gegen schärfere kontrollen gewehrt. 

aber trotzdem ist die hetze momentan einfach unerträglich. politiker und gewisse journalisten haben keine ahnung von statistik, wahrscheinlichkeit und logischem schlussfolgern und hören nicht richtig zu. auch wenn der prozentsatz der missbräuche so hoch ist wie publiziert, bezieht sich das immer noch auf die stichprobe und nicht auf die gesamte population der sozialhilfebezüger (das hat auch die schnepfe von der rundschau nicht kapiert). dass das keine repräsentative stichprobe sein kann (von der man ja auf die grundpopulation schliessen könnte) zeigt sich allein daran, dass es vor allem von sozialarbeiterinnen gemeldete verdachtsfälle waren.

was man also aussagen kann ist: dass in so und soviel prozent (60 oder so warens glaub ich) der VERDACHTSFÄLLE missbrauch festgestellt werden konnte. ist doch eigentlich logisch, denn sonst hätte man ja keinen verdacht.

und hier noch zum mitschreiben für die journalisten, die es immer noch nicht kapiert haben (gilt auch für die leute der SVP, aber statistik war ja noch nie deren stärke): aus 21 fällen, in denen missbrauch festgestellt wurde lässt sich KEINE aussage über die 20’000 anderen bezüger machen.  

was allerdings stark wundert ist die tatsache, dass allgemein bekannt ist, dass die sozialämter personell unterdotiert sind, die frage nach mehr pensen (und somit mehr möglicher kontrolle) nirgends auftaucht. es ist vor allem der svp zu verdanken, dass im sozialbereich an stellen gespart wird. die svp ist somit also ursächlich daran beteiligt, dass sozialhilfemissbrauch schlecht aufgedeckt werden kann. 

18. Januar, 2008

heute nacht

Category: Allgemein — Admin @ 8:20 am

hab ich mit beat schlatter bei ihm etwas gegessen.

ich stelle fest: mein leben in der nacht ist um einiges glamouröser als das am tag… 😉

17. Januar, 2008

so ich hab nun

Category: Allgemein — Admin @ 11:27 am

auch noch getippt, wie bei ihr gesehen.

und das ergebnis kann sich sehen lassen. 6.35 anschläge in der sekunde, das macht 381 in der minute, das ist besser als je während der schreibmaschinen(!)stunde im gymi. ich bin damit vollends zufrieden.

69 Wörter

71 Wörter

16. Januar, 2008

übrigens

Category: Allgemein — Admin @ 9:23 am

habe ich heute nacht im fall die helikopterprüfung gemacht.

und in zukunft wird dieser blog in konsequenter kleinschreibung geführt. nämlich. als helikopterpilot hab ich nicht auch noch zeit, grossbuchstaben zu verwenden. im fall! 

15. Januar, 2008

danke roschee

Category: Allgemein — Admin @ 8:52 am

schawinski für dein radio 1. Obwohl, eigentlich müsste ich ja schreiben für Ihr radio 1 denn bei radio 1 wird nicht mehr geduzt. Ein Radio für Erwachsene.

Obwohl Roger Schawinski es glaub ich als Radio mit Contemporary Music bezeichnet finde ich nach ein paar Stunden hören, dass endlich sowas wie eine Classic Rock Station in der Schweiz Einzug gehalten hat. Das habe ich an Amerika immer geliebt. Radio hören, ohne dauernd den Sender wechseln zu müssen, weil Scheisse aus dem Lautsprecher tropft.

Bei Radio 1 ist das anders. Ein Genuss. Pro Konzession für Radio 1. Weitermachen! 

14. Januar, 2008

die szenarien der SVP

Category: Allgemein — Admin @ 11:45 am

Hab ganz vergessen nachzutragen, dass ich ja an der Kadertagung der SVP gewesen bin und somit über etwas Insiderwissen verfüge, das ich hier kundtun möchte.

Wir haben uns geeinigt, dass in Zukunft nur noch zwei Szenarien in unserer politischen Rhetorik zur Auswahl stehen.

  1. Szenario Erpressung

    Dieses Szenario kommt immer dann zur Anwendung, wenn unsere politischen Gegner Forderungen stellen. Forderungen die nicht mit unserem Gedankengut übereinstimmen können wir nicht gutheissen. Wir können auf solche Forderungen nicht eingehen. Weil unsere Gegner aber nicht von diesen Forderungen abrücken empfinden wir das als Erpressung.

  2. Szenario Intrige / Geheimplan

    Dieses Szenario tritt in letzter Zeit häufiger in Kraft als auch schon. Es ist klar, dass unsere politischen Gegner nie so stark sind wie wir. Weder argumentativ noch intelek intelleq inteleq intele von der Gescheitheit her. Da sie uns im offenen Kampf nicht schlagen können (Nahkampftraining mit dem Sackmesser gibts bei Gerhard ab 15:00) bleibt ihnen nur der Schafseckelweg, also hintenrum.

Es ist wichtig, dass wir im Sinne der Gleichschaltung Konformität immer diese Begriffe verwenden. Diese beiden Szenarien decken das ganze Spektrum ab, alternative Szenarien werden nicht gebraucht.