11. September, 2005
… aber rückwärts. Wollte mich eigentlich heute über eine Zeitungsartikel aufregen, bzw. über das, was darin stand. Ich machs aber nicht, es lohnt sich nicht. Berichten möchte ich trotzdem kurz.
Das Pentagon hat sich überlegt, dass man in Zukunft vermehrt Präventivschläge atomarer Natur gegen ‚Schurkenstaaten‘ führen könnte. Hallo? Hatten wir dieses Thema nicht abgehakt? Nun gut, ich meine, es ist ja nicht so, dass die USA vor 2 Wochen durch eine Naturkatastrophe ‚zig Tausend Leute verloren hätten. Weil sonst wäre es ja ein Bisschen respektlos gegenüber all den Toten, die zukünftige Bedrohung der Bevölkerung der USA vor allem in ‚Schurken‘ zu sehen. Aber so macht das natürlich durchaus Sinn. Das weckt gerade den Dichter in mir:
Ein Bömbchen ab und an,
hilft gegen Grössenwahn.
Die Schurken die wirds lehren
sich nicht gegen uns zu wehren.
Denn ohne Zweifel wissens alle,
’s gilt folgendes in jedem Falle:
wer uns zu nah kommt, der wirds spüren
uns hält nichts auf, auch keine Türen,
wir sind schon da, klopfen nicht an
genau wie in Afghanistan.
Und sind wir drin geh’n wir nicht mehr,
es sei denn aus ’nem Flammenmeer.
Also Schurken gebt fein acht,
wir hab’n euch etwas mitgebracht:
Gott, GI’s, und auch Uran
sind eure Herren von jetzt an.
Und wenn wir schon bei Schurken sind. In Amerika ist wieder ein Militärschurke zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden, weil er im Irak Gefangene misshandelt hat. In Guantanamo auf Kuba werden die muslimischen Häftlinge mittlerweile zwangsernährt, weil sie sonst auf Grund ihres Hungerstreikes versterben würden. Hmmm, den Willen einer Person, nicht zu essen, nicht zu respektieren, Gefangene über JAHRE festzuhalten ohne eine Anklage bereit zu stellen, das Ganze nicht in den USA, weil dort ja vielleicht die internationale Menschenrechtskonvention gelten würde, den Gefangenen nicht erlauben zu telephonieren, geschweige denn einen Anwalt hinzu zu ziehen,…
Wie lange dauert es denn, bis da mal Anklage erhoben wird? Ich warte schon seit geraumer Zeit…
10. September, 2005
Im Zuge der I-isierung werden in Zukunft diverse Wörter nicht mehr so geschrieben, wie das früher I-nmal der Fall war. Aufgefallen ist mir das letzte Woche in der Bäcker-I als ich in der Auslage I-n I-erbrötchen sah. Doch wieso das alle? Klar, wegen dem I-Pod.
Mit dem I-Pod ist Apple ja der ganz grosse Wurf gelungen, wenn sie das Prinzip des tragbaren MP3-Players auch nicht erfunden haben, so vermarkten sie es auf alle Fälle am Besten. Die Art der Benutzerführung hat l-I-der auch I-ne andere Firma erfunden und auch gl-I-ch patentieren lassen. Das tut dem I-Pod-Kult jedoch k-I-nen Abbruch. Im Gegent-I-l. Nur, dass diese Wiedergabelisten so gar nicht praktisch sind, darüber redet I-gentlich niemand. Mir kommt es so vor, als ob Microsoft in dieser Branche I-nzug gehalten hätte. Überall und auf den m-I-sten Geräten läuft gl-Ich aussehende und bedienbare Software, und w-I-l sie ber-I-ts state of the art geworden ist, hinterfragt das niemand mehr, wie b-I Windows ja auch. Dass es aber Alternativen gibt, geht im ganzen Hype unter. Zu unrecht, wie ich finde. M-I-n iAudio hat I-ne hierarchische Struktur mit Ordnern, wie auf der Festplatte auch. Da sind m-I-ne MP3s geordnet nach Interpret und Album. Ich kann also ohne zusätzlichen Aufwand, die Ordner I-nfach in m-I-nen Player r-I-nziehen und fertig. Wenn ich dann das Gefühl habe ich bräuchte noch spezielle Wiedergabelisten, kann ich auch die noch erstellen, analog dem I-Pod. Für mich I-n Gewinn an Bedienkomfort. Aber eben, wer w-I-ss es denn schon…
Lieber kaufen die vielen w-I-ssbeohrhörerten I-nen Pariser für ihr Schätzchen, stellen zu Hause noch das MultimediaCentre hin, in das man den I-Pod I-nfach stecken kann und aus ihm I-ne schicke Stereonlage macht. Super und alles von Apple, damit man dem Herrn Gates so richtig I-ns auswischen kann. Dab-I wird l-I-der vergessen, dass die Vormachtsstellung des I-Pod, also das Quasimonopol (welches zum Glück noch k-I-n richtiges Monopol ist) das nach sich zieht, was jedes Monopol nach sich zieht, nämlich Stagnation.
Was bl-I-bt? Es bl-I-ben die I-nschnitte in unser Alltagsleben, die neuen Wörter wie I-senbahn, I-ger, Mönch und Jungfrau, I-gentum, I-land, I-dgenossenschaft, und im Zusammenhang mit dem I-Pod ganz wichtig: I-mer, I-nfältig und I-näscherung.
Ja, Zürich kann sehr grün und schön sein…
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Nachdem ich für die SBB ein paar neue
Werbeplakate erschaffen habe, kommt heute die Post in den Genuss einer Gratiskampagne. Die eifrigen Leser meines Blogs wissen, dass SBB und Post zwei meiner absoluten Lieblingsbetriebe sind, deshalb verdienen sie es auch, dass man ihnen etwas unterstützend unter die Arme greift, haben sie es doch in der rauhen Welt der Wirtschaft nicht immer leicht…
Zuerst ein Sujet, wie es momentan überall zu sehen ist:
Und jetzt die brandneuen Sujets (einfach das Bild anklicken zum Vergrössern)
9. September, 2005
Heute wieder einmal Sisyphus getroffen. Der moderne Don Quichote kämpft nicht gegen Windmühlen, sondern gegen…
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8. September, 2005
Ich konnte heute nicht anders, als zwei Menschen bei ihrer Konversation zuzuhören, wie ich das in freier Wildbahn eigentlich immer wieder gerne tue. Was die beiden gesagt haben hat mich aber etwas nachdenken lassen. Sie fanden, ‚ankommen‘ und ‚glücklich sein‘ seien die beiden schlechtesten Dinge überhaupt…
Nun, die Alternative dazu tischten sie auch gleich auf: nie ankommen und immer unglücklich sein. Ist das wirklich befriedigend? Nie ankommen? Das bedeutet natürlich positiv gesehen, immer ein Suchender bleiben. Und aus einem solchen Buch hatten die beiden sicherlich auch diese Wahrheit. Nichts dagegen, ein Suchender zu sein, oder wie Grönemeyer es ausdrückt: ‚Stillstand ist der Tod‘. Doch bedeutet Stillstand, oder ankommen wirklich dass gar nichts mehr geht? Ist ankommen nicht auch irgendwohin kommen, wo man zu Hause ist? Gibt es etwas schöneres, als am Ende einer langen Reise nach Hause zu kommen, anzukommen? Oder am Ende eines Tages, nach den Kämpfen in der rauen Welt, in die vertraute Umgebung der eigenen Wohnung zu kommen, vielleicht zur Familie zurückzukehren? Ich geh mit diesen beiden Philosophen nicht einig. Für mich ist ankommen etwas wunderbares. Man kann ja auch nur ankommen, wenn man vorher gereist ist, das bedeutet es ist etwas im Fluss. Dass es immer wieder Zwischenhalte gibt, spendet einem doch neue Kraft für den weiteren Weg, lässt einen darüber nachdenken, wohin der Weg einen leiten soll. Vielleicht bedeutet Stillstand wirklich Tod, aber der Tod ist auch immer der Anfang von etwas neuem.
Bezüglich dem unglücklich sein hege ich auch so meine Zweifel. Kann jemand, der nie glücklich ist, das wirklich als sein höchstes Gut ansehen? Ich weiss ja nicht in welchem Zusammenhang die beiden Philosophen diese Weisheit gelesen haben, aber für mich geht das nicht auf. Was hat man denn, wenn man nie glücklich ist? Und vor allem was hat man mehr als die, die ab und an glücklich sind?
Vielleicht kann mich jemand aufklären…
7. September, 2005
Von verschiedenen Seiten kommt der Vorwurf, mein Blog sei zunehmend negativ. Dem ist so, das hängt aber schwer mit der allgemeinen Lage unseres Landes zusammen. Es gibt einfach wenig zu lachen im Moment.

Aber ich hab etwas entdeckt, was die Welt wieder etwas fröhlicher macht. Und zwar Arno de Wevers Minipopps Quizzes. Das sind kleine Rätsel, in Excel erstellt mit kleinen Bildchen, wie man sie hier sehen kann. Die Aufgabe ist simpel, finde heraus wer es ist und schreibe es drunter.
Nun, über diese kleinen Bildchen kam ich ein Bisschen ins Grübeln. Auf den einen sieht man ja wirklich fast nichts.

Faszinierend, dass man mit so wenig visueller Information etwas ein

deutig zuordnen kann. Nehmen wir die beiden Herrschaften links oben. Die beiden grünen Flecken reichen, um sie eineindeutig identifizieren zu können. Aber nur, wenn man um die Geschichte weiss. Es ist also nicht allein die visuelle Information, sonder

n vor allem der Kontext, der wichtig ist.
Das bedeutet aber weitergedacht, dass ohne Wissen, dieses Rätsel nicht lösbar ist. Und das wirft doch unweigerlich die Frage auf, wieviel können wir im Alltag bewältigen, ohne zu Wissen? Ich weiss 🙂 es nicht. Aber das soll die Stimmung nicht trüben, vielleicht hat ja ein Kommentarschreiber eine Antwort.
Viel Vergnügen bei den Quizzes. Sie sind auf folgender Seite, zusammen mit vielen anderen abrufbar:
6. September, 2005
Ich pendle täglich auf einer Zugstrecken, die auch von Wanderern gerne frequentiert wird. Wer von Zug nach Zürich fährt, steigt entweder in einen Zug, der aus dem Tessin kommt, oder aber in einen aus Luzern. Beides Orte, die sehr beliebt sind für Tagesausflüge und Schulreisen. Deshalb habe ich mich schon daran gewöhnt, dass die Klimaanlagen der SBB im Sommer mit den Ausdünstungen der weit gereisten oder gewanderten Menschen nicht fertig werden. Gestern aber steige ich am Morgen in den Zug (in Zürich) und rieche als erstes den Schweiss von Wanderern, die notabene noch nicht mal gewandert waren. Die hatten gerade mal den Weg zum Bahnhof zurückgelegt und es roch schon nach mehrtätigem Touren.
Gut, man ist tolerant und denkt sich, wahrscheinlich etwas im Stress gewesen die Beiden. So früh in die Berge zu fahren, da hat man nicht noch Zeit zu duschen. Und da man die nächsten paar Tage sowieso nicht duschen kann, kommts auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht an. Doch dann begannen die beiden Sandwiches unterschiedlicher Couleur auszupacken, denen man ansah, dass die nicht in zwei Minuten geschmiert worden sind. Und da hat mein Verständnis irgendwie abrupt ein Ende gefunden.
Doch das allein reichte den Beiden noch nicht. Sie begannen sich gegenseitig Artikel aus dem Tages-Anzeiger vorzulesen, statt sich einfach gegenseitig auf Artikel aufmerksam zu machen. Wieso wohl hat er den Artikel nicht gelesen? Vielleicht, weil er gar nicht interessiert ist daran? Interessiert er sich nun mehr dafür, da er ihr den Artikel vorliest? Modellhaft verlief der Dialog etwa so:
Sie:"Du hast du gelesen, der Ibrahim Ferrer ist gestorben."
Er:"Hm?!"
Sie:"Weisst du, der vom Buena Vista Social Club."
Er (kurz von der Zeitung aufschauend):"So?!"
Sie:"Der hat übrigens ein Album, ‚Buenos Hermanos‘ heisst es, das müssen wir unbedingt mal anhören, gell. Das sei super."
Er (weiterhin Zeitung lesend):"Ja, das müssen wir uns unbedingt anhören."
Sie (immer enthusiastischer):"Weisst du, die Gisela hat das auch, die findet das super!"
Er schweigt und fragt sich wahrscheinlich, wo eigentlich all seine AC/DC-Platten geblieben sind. Die hat er seit sie zusammengezogen waren nicht mehr gesehen.
Und ich frage mich einmal mehr, warum ich nicht im Ruheabteil gereist bin. Obwohl, Ruhe gibt es da zwar, aber gegen Geruchsemissionen ist man auch da nicht gefeit.
5. September, 2005
Schon mal die neue SBB-Werbung gesehen? Kreativ nicht wahr? Aber ist sie wirklich zu Ende gedacht? Oder gibts da eine Vorgeschichte? Ich enthülle mögliche Szenarien.
Einfach damit wir wissen wovon wir reden. Hier die aktuelle SBB Kampagne:
Doch passierte da vorher was? Oder was geschah danach? Mögliches Szenario, zuerst geschah das:
Danach gibts zwei verschiedene Varianten. Entweder kam es so:
Oder aber es ging bitter aus für die beiden Flüchtenden:
So oder so, interessant sind meistens die Geschichten, die nicht erzählt werden…
4. September, 2005
Ausgehend von einer Idee von ymo, testete ich verschiedene Webpages mit der Gematriculatorseite. Wer darüber nicht Bescheid weiss, soll mein Posting mit dem Titel ‚wie böse sind wir‘ lesen. Nachfolgend die Resultate.
Moritz Leuenberger – 62% böse
Pascal Couchepin – 3% böse
Joseph Deiss – 18% böse
Hans-Rudolf Merz – 43% böse
Micheline Calmy-Rey – 36% böse
Samuel Schmid – 78% böse
Christoph Blocher – 1% böse
Jetzt haben wir den Beweis: Die SVP hat recht. Die Bösen im Bundesrat sind alle anderen. Und gemäss dieser fundierten Methode ist Samuel Schmid kein halber Bundesrat, sondern ein ganz böser! Auch die übrigen Verhinderer kommen ganz klar heraus. Und zuoberst thront Gott persönlich, mit einem Gutfaktor von 99%.
Doch es gibt ja noch andere Politiker in der Schweiz, wie sieht es da aus?
Christoph Mörgeli – 16% böse
Ulrich Schlüer – 19% böse
….
Ok ich glaube wir können aufhören. [Ironie]Ich entschuldige mich in aller Form bei der SVP und werde sie in Zukunft brav wählen. So gute Menschen können einfach nicht falsch liegen.[/Ironie]
Wenn ihr wissen möchtet, wer gewinnt, könnt ihr auf der folgenden Seite die einfachsten Antworten auf die ganz schwierigen Fragen finden: Googlefight
Ich empfehle folgende Paarungen:
SP : SVP
Blocher : Leuenberger
FZC : GCZ (harharhar)
good : evil (um der ganzen Sache eine versöhnliche Note zu geben…)