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idiot[ikon]
Gewusst, was ein Idiotikon ist? Die Seite ‚wissen.de‘ meint dazu:
I|di|o|ti|kon [n. –s–ka oder –ken] Mundartwörterbuch [<griech. idiotikos ”einen einzelnen betreffend“, zu idios ”eigen, für sich“]
Ok, schon wieder etwas gelernt. Wieso aber ist das ein Thema? Viele wissen es nicht, aber es gibt in der Scheiz ein Idiotikon. Und es heisst auch noch gleich so. Den wenigsten Menschen in der Schweiz ist bewusst, dass unsere Sprache Regeln gehorcht und auch eine Geschichte hat. Niemand stellt sich hier ernsthaft die Frage, wieso heisst dieses Wort eigentlich so. Sehr wahrscheinlich hat das auch damit zu tun, dass wir diese Sprache im offiziellen Kontext niemals schriftlich benutzen dürfen. Obwohl sich gerade bei jungen Menschen die Mundart auch im schriftlichen Verkehr wieder vermehrt durchsetzt (wahrscheinlich weil sie sich an keine Regeln halten müssen), beschäftigen sich die wenigsten Menschen mit dem Ursprung unserer Sprache. Zu gross sind die Komplexe und Befürchtungen, von Deutschen ausgelacht zu werden ob dieser kümmerlichen und schwierig auszusprechenden Sprache.
Doch wir brauchen uns mit unserer Sprache nicht zu verstecken. Der Duden hat ca. 120’000 Einträge. Das Idiotikon bis dato 130’000. Auf 15’000 Seiten sind alltägliche und leider auch bereits verloren gegangene Dialektwörter säuberlich hergeleitet. Die Arbeit am Idiotikon dauert nun schon seit 140 Jahren und wird voraussichtlich in 20 Jahren vorläufig beendet sein. Dann beginnt jedoch das Editieren, denn unsere Sprache entwickelt sich stetig weiter. ‚Tschigg‘ (Chicken) und ‚Tschiins‘ (Jeans) haben den Weg in unsere Sprache gefunden. Leider ist das Idiotikon noch nicht auf CD erschienen. Für das Büchergestell sind 15’000 Seiten dann doch ein paar Meter zuviel…
hier nun ein paar Bsp. und wie sie korrekt geschrieben werden:
de bangkch = Sitzbank
de bäze = Besen
bröntsche = brunchen
d’chrëëze = Rückentragkorb
deglyche tue = so tun als ob
de eerscht = erster
fiuw = viel (Berner Dialekt)
gchugle = die Kugel (ja der Artikel ist schon drin)
off the record: hepfrässe = halt die Fresse
weitere Beispiele auf Idiot
Wänner wänd wüsse, wohär öie Dialäkt chunnt, dänn probiered doch emal s‘Chochichäschtli-Orakel us! Ist übrigens sicherlich auch für nicht-dialekt-sprechende Menschen lustig!
Und der Form halber noch die Definition eines Idioten, weils grad so schön zum Thema passt:
I|di|ot [m. 10] 1 [Med.; veraltet] geistig erheblich beeinträchtigter Mensch 2 [ugs., abwertend] Dummkopf, Trottel [<griech idiotes urspr. ”gewöhnlicher Mensch, Nichtkenner, Nichtfachmann“, später auch ”Nichtswisser“, zu idios ”eigen, dem Einzelnen gehörig, privat“; der Mann im öffentlichen, staatlichen Dienst galt als klüger und gebildeter als der Privatmann]
umfrage: design
bruce springsteen – sinaloa cowboys
In der Reihe ‚Musik –> anhören‘ kommt bereits in der zweiten Folge einer meiner Favoriten dran, Bruce Springsteen. Es ist nicht ganz einfach ein Lied aus dem ziemlich umfangreichen Werk Springsteens auszuwählen. Ich habe mich für ‚Sinaloa Cowboys‘ aus dem Album ‚The ghost of Tom Joad‘ entschieden.
‚The ghost of Tom Joad‘ ist nach ‚Nebraska‘ das zweite akustische Album Springsteens. Verbunden werden diese beiden Alben durch alltägliche Themen, abseits vom Mainstream, der Liebe und der heilen Welt. Während in ‚Nebraska‘ typische amerikanische Menschen entlang der Highways porträtiert wurden, liegt das Schwergewicht bei ‚Tom Joad‘ (übrigens eine Anspielung auf den Protagonisten des Romans ‚The grapes of wrath‘ von John Steinbeck) auf den Randständigen, den Immigranten und der Working-Class. Geschichten, wie sie seit langer Zeit immer wieder passieren, ohne an Aktualität zu verlieren. Das ‚Land of hope and dreams‘ wie Springsteen es in einem späteren Lied besingt, wird im Song ‚Sinaloa Cowboys‘ für den einen Protagonisten zur tödlichen Falle.
bruce springsteen – sinaloa cowboys
Miguel came from a small town in northern Mexico.
He came north with his brother Louis to California three years ago
They crossed at the river levee, when Louis was just sixteen
And found work together in the fields of the San Joaquin
They left their homes and family
Their father said, "My sons one thing you will learn,
for everything the north gives, it exacts a price in return."
They worked side by side in the orchards
From morning till the day was through
Doing the work the hueros wouldn’t do.
Word was out some men in from Sinaloa were looking for some hands
Well, deep in Fresno county there was a deserted chicken ranch
And there in a small tin shack on the edge of a ravine
Miguel and Louis stood cooking methamphetamine
You could spend a year in the orchards
Or make half as much in one ten hour shift
Working for the men from Sinaloa
But if you slipped the hydriodic acid
Could burn right through your skin
They’d leave you spittin‘ up blood in the desert
If you breathed those fumes in
It was early one winter evening as Miguel stood watch outside
When the shack exploded, lighting up the valley night
Miguel carried Louis‘ body over his shoulder down a swale
To the creekside and there in the tall grass, Louis Rosales died
Miguel lifted Louis‘ body into his truck and then he drove
To where the morning sunlight fell on a eucalyptus grove
There in the dirt he dug up ten-thousand dollars. all that they’d saved
Kissed his brothers lips and placed him in his grave
aufrecht stehen…
Links ist zuerst das Original der Stop-Aids Kampagne zu sehen. Rechts dann die abgewandelte Form. Es ist schön, wenn der selbe Spruch gleich für zwei sinnvolle Kampagnen taugt.
Erwähnung. Seit 1987 schafft sie es immer wieder, mit witzigen TV-Spots und Plakaten ohne Scham auf die Problematik aufmerksam zu machen. Die TV.Spots wurden vielfach ausgezeichnet, meiner Ansicht nach zurecht. Wer das eine oder andere Plakat verpasst hat, die verschiedenen Flyer gerne für zu Hause an die Wand ausdrucken möchte, kann alle Kampagnen auf der Seite www.lovelive.ch abrufen. hello, I am…
Sicher kennt ihr diese Name-Tags, die auch bei uns immer häufiger werden. ‚Hello I am‘ steht da jeweils drauf, und darunter hats Platz für einen handgeschriebenen Namen.
In Amerika oder England ist das sicher nichts spannendes. Bei uns jedoch ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten, vor allem wenn die Name-Tags trotzdem in Englisch abgefasst sind. Links ist die normale Version zu sehen, und wenn ein Name reingeschrieben wird siehts dann so aus:‘Hello I am …‚
Sehr oft allerdings kommen mir gewisse Mitarbeiter so vor, als ob sie sagen wollten ‚Hello I am …‚ Ihr kennt das ja vielleicht, wenn nicht kommt mal nach Zürich, und begebt euch in die Lokale, die gerade in sind. Ok, dann könnt auf dem Name-Tag auch stehen ‚Hello I am too good looking to be wasting my time serving you anything, but thanx for the tip anyway‘. Die Steigerung wäre demnach dann ‚Hello I am …‚. Manchmal machen sie aber auch ein Gesicht, wie wenn sie sagen würden ‚Hello I am …‚. Da sind viele dieser armen Geschöpfe aber auch selber schuld. Denn bei dem schlechten Service gibts nun einfach kein Trinkgeld. Ich denke sehr oft in solchen Lokalen, auf deinem Namensschild müsste eigentlich stehen ‚Hello I am …‚
Lustig wäre sicherlich auch diese Variante: ‚Hello I am …‚. Ich stell mir gerade vor, wie eine ältere Frau in den Starbucks kommt, vielleicht nicht sehr sattelfest in Englisch und meint: "Guten Tag Frau Horny, ich hätte gerne…"
some other suckers parade
nachkaufwerbung
Es gebührt ein grosses Dankeschön der Lesergemeinde meines Blogs.
Wie untenstehender Graphik zu entnehmen ist, nimmt die Leserschaft meines Blogs kontinuierlich zu. Das freut mich sehr und ich möchte gleichzeitig darauf hinweisen, dass man sich in der Navigationsleiste für einen Newsletter eintragen kann, der einen immer informiert, wenn ein neuer Beitrag veröffentlicht wird. Danke und weiterhin viel Vergnügen beim Lesen meines Blogs. Für alle, die sich über den Titel wundern: nachkaufwerbung 😉
landeggs in zurich
Ich bin wieder hier. Heute mit einem etwas skurrilen Thema, wie ihr schon dem Titel entnehmen könnt. Landeggs? Ja es ist englisch auszusprechen. Und wie es zu dieser Wortschöpfung kam, folgt nun hier. (neez, du korrigierst mich, wenn ich es falsch erzähle)
In einem Privatkurs in Englisch wurde einer teilnehmenden Dame die Frage gestellt, ob sie denn gerne nach New York ziehen würde, wenn ihr Mann dort eine Stelle antreten könnte. Ihre Antwort war sinngemäss: "No, I don’t want to move to New York. You know I am a landegg, I like living here". Soviel zur Herleitung des Wortes landegg. Das ist aber noch nicht die eigentliche Geschichte, die handelt nämlich von zwei absoluten landeggs in Zürich.
Zürich wird ja immer wieder und regelmässig vor allem am Wochenende von Menschen aus der Agglomeration heimgesucht. Ab und an getrauen sich jedoch auch Menschen aus weiter entfernten Gefilden in die Grossstadt. Und dann passieren eben solche Dinge:
Zwei junge Damen aus dem Kanton Graubünden machten sich auf, die Grossstadt Zürich ‚ausgangstechnisch‘ zu erkunden. Zuerst stiegen sie im ‚The noble Dubliner‘ ab, einem Pub, wie der Name schon andeutet. Eine gute Wahl eigentlich, denn es kann nicht jedes landegg auf Anhieb eine Lokalität finden, die so zentral gelegen ist und etwas Weltstadtflair versprüht. So weit so gut. Tragisch nur, dass die beiden Damen nach dem Anheitern natürlich noch tanzen gehen wollten. Also bestellten sie sich ein Taxi und nannten als Ziel die Lokalität, die auch jeder nicht-Zürcher kennt, das ‚Kaufleuten‘. Der Taxifahrer schaute diese beiden Damen ziemlich entgeistert an, denn der konnte sich nicht vorstellen, dass die das ernst meinten, und lud die Damen höflich ein, doch wieder auszusteigen.(Wenn ihr euch in Zürich nicht auskennt, dann klickt auf die Karte und ihr erfahrt warum).
Die Moral dieser Geschichte? Keine Ahnung, aber mir wärs peinlich gewesen.
Die Karte hab ich übrigens von der Seite ‚Strassenfilmer.com‘. Der Herr, der diese Seite hostet, fährt mit seinem Auto durch die Stadt und die Agglo und filmt dabei den Strassenverlauf. Er ist somit der Erste, der keine aktuellen Daten aus der Vogelperspektive, sondern aus der Strassenperspektive anbietet. Logischerweise möchte er diese Idee versilbern. Wenn ihr also eine Anwendung dafür habt, dann teilt ihm das doch bitte mit.
Die beiden Damen aus dieser Geschichte können somit ihre Taxifahrt wenigstens virtuell noch nachholen, wenn auch in umgekehrter Fahrtrichtung. Ihr geht auf die Seite ‚Strassenfilmer.com‘ und wählt ‚Explore Zurich‘ und dann die City Tour 3. Im Zeitfenster zwischen 0:03:03:583 und 0:03:08:833 ist diese Strecke wunderbar zu sehen 🙂

