Manchmal frage ich mich echt, für wie dämlich die Kosmetikproduzenten die Kund/Innen halten. Gestern habe ich eine Werbung gesehen, in der ein Anti-Cellulite Stift präsentiert wurde. Einfach auftragen und innert Tagen ist die Orangenhaut verschwunden. Hä?!?!
Wie bitte schön soll das denn gehen? Klar, in der Werbung wird ganz locker schnell ein anderes Model präsentiert, denn Frauen kann man ja nicht unterscheiden, wenn man nur den Po und die beginnenden Oberschenkel sieht…
Neugierig geworden, habe ich mich auf die Suche nach dem Produktbeschrieb gemacht und siehe da, bin auch fündig geworden:
Die Anwendung des bodytonic Massierender Cellulite Roll-on von Garnier ist kinderleicht. Ein mit speziellen Wirkstoffen angereichertes Gel wird mithilfe des Roll-ons in die unschöne Orangenhaut massiert. Die Massage sorgt dafür, dass die Wirkstoffe tief in die Haut eindringen, um ihre Wirkung voll zu entfalten. Der Cellulite-Effekt wird reduziert, die Haut spürbar geglättet.
Die einzige Wirkungsweise, die ich sehe ist die, dass das Gel nicht in die Orangenhaut, sondern in die Falten einmassiert wird. Wenn die Falten gefüllt sind, dann kann auch keine Orangenhaut mehr nachgewiesen werden. Ja, ich weiss, dass die Orangenhaut ja vielfach nur entsteht, wenn man die Haut zusammendrückt. Aber dann gebt mir eine andere Erklärung, wie das funktionieren soll…
Gut ich geb es zu, auch ich habe in meiner Teenagerzeit einmal Clerasil gekauft, weil in der Werbung immer klar ersichtlich war, wieviel Dreck da wirklich aus den Poren kam. Dass man das auch mit einem Wattepad und etwas Wasser erreichen kann, war dann doch eine herbe Enttäuschung, die mich aber immun gemacht hat gegenüber allen Versprechungen der Beauty-Industrie.
Ich halte es da mit Jürgen von der Lippe, der mal in einem Sketch seiner Frau auf den Satz "Schatz, ich hab mir eine Salbe gekauft. Und wenn man die auf die Oberschenkel einreibt, kriegt man dünnere Oberschenkel!" geantwortet hat: "Kriegt man dann nicht auch dünnere Finger?". Genau so ist es. In einem so heiklen Feld wie der Körperpflege mit Logik zu argumentieren ist sinnlos. Zuviele Emotionen spielen da mit. Eigentlich sollte man in dieses Business einsteigen. Denn egal wie wenig Geld man hat, um etwas gegen die Orangenhaut zu kaufen reichts allemal.
Du bist ein Mann, oder?
Kommentar by zorra — 25. Mai, 2006 @ 10:27 am
ja ich hab ja gesagt ich begreif es nicht…
Kommentar by PAX — 25. Mai, 2006 @ 10:30 am
Du fragst Dich, für wie dämlich Kosmetikproduzenten die Kundinnen halten?
Ich meinersteits staune, wie dämlich viele Kundinnen tatsächlich zu sein scheinen, ansonsten sie das Produkt kaum kaufen würden, was wiederum ein Hinweis auf die Cleverness der Kosmetikproduzenten ist.
Es lebe der Markt 😉
Kommentar by Diva — 25. Mai, 2006 @ 2:08 pm
Ja mit Eitelkeiten und Sex lässt sich enorm viel Geld verdienen. Ich staune auch immer wieder, was meine Frau alles an Kosmetika hat. Sie meint ohne das, geht es nicht. Ich nenne das Gehirnwäsche im grossen Stil.
Kommentar by rogerrabbit — 26. Mai, 2006 @ 11:14 am