11. Juli, 2006

tschönkiis

Category: [daily business] — stephankaelin @ 2:58 p.m.
Wir wohnen ja bekanntlich in einem Kreis, in dem viel gehupt und auch sonst viel gedrückt wird. Da wir ziemlich in der Nähe einer Methadon oder H-Abgabestelle wohnen, schleichen auch ab und zu  sonderbare Gestalten ums Haus.
Immer wieder von neuem erstaunt bin ich über gewisse Verhaltensweisen dieser Menschen. Meist mit Plastiksack unterwegs sind sie immer gestresst. Keiner dieser Junkies schlurft durchs Leben, im Gegenteil. Sie hetzen Tag und Nacht. Obwohl die Beschaffungskriminalität und somit der Beschaffugsstress eigentlich ja wegfallen, eilen sie von ‚Termin‘ zu ‚Termin‘. Zwischendurch wird noch kurz der tägliche Bedarf in die Öffentlichkeit geschmettert ‚Ich bruuche Dormikum‘ und dann verschwinden sie in der Abgabestelle.
Auch öfters zu beobachten, vor allem entlang der Sihl oder auf der Kasernenwiese, also gewissermassen im Habitat, Junkies, die irgendwas suchen. Weiss der Geier was, aber da wird stundenlang jeder Zentimeter abgesucht. Noch nie hab ich einen gesehen, der auch was gefunden hätte, aber suchen tun sie alle. Letzthin hat sogar einer vor unserem Haus den Gullydeckel geöffnet und mit den Armen bis zu den Ellenbogen im Sumpf gewühlt…
Da sie ja immer gestresst sind, sind sie auch selten zu Fuss unterwegs. Vor der Abgabestelle stehen meistens Bikes oder Kickboards. Bei den Bikes frage ich mich ab und an, wie die an solche Teile kommen. Ich hab kein so gutes Bike im Keller. Viele radeln aber auch auf dem alten 3-Gänger mit der Sturmey-Archer Schaltung und künden in Ermangelung einer Glocke schon von weitem an ‚Aaaaaachtung ich mues dure‘. Der Plastiksack hängt am Lenker, der auf Grund der einseitigen Belastung immer mal wieder zur Seite zieht und das Velo gefährliche Schlenker machen lässt. Und so radeln sie zum nächsten Termin. Gestresst wie immer (wieso?) und immer auf der Suche (wonach?).

10. Juli, 2006

häsch peips?

Category: [daily business] — stephankaelin @ 2:07 p.m.
Heute über Mittag in der Badi wieder einmal gehört. (Für alle nicht Schweizerdeutsch sprechenden Menschen: Hast du mir ein Papier (um einen Joint zu drehen)). Ich werde ja seit ich nicht mehr rauche nicht mehr für Papier angegangen.
Als ich noch gar nicht geraucht habe aber noch lange Haare hatte wurde ich dauernd um Paper angefragt. Heute stelle ich mir die Frage, wieso diese Kiffer nie Papier zur Hand haben. Wie schwierig kann es seine eine Rolle Rips im Rucksack zu haben? Oder daran zu denken? Die Tatsache, dass die Kiffer nie welches zur Hand haben lässt ja vielleicht den Schluss zu, dass kiffen doch blöd macht…
9. Juli, 2006

porno im magazin

Category: [daily business] — stephankaelin @ 2:54 p.m.

Das Tages-Anzeiger Magazin hat dieses Wochenende einen Artikel über Internetsexsucht publiziert.

Untermalt war das ganze mit verpixelten Pornobildern, die gaaaaanz klein waren. Für den Text gabs eine Autorenangabe, für die Bilder jedoch nicht… Welcher ‚arme‘ Mensch musste sich da wohl in nächtelanger Arbeit durch die Pornoseiten recherchieren, um eine geeignete Auswahl an Bildern zusammenzustellen?

7. Juli, 2006

DAS nenne ich kundenfreundlich

Category: [daily business] — stephankaelin @ 4:16 p.m.
Hab bei Amazon 4 CD’s bestellt gehabt und gestern wurde geliefert. Wie gross der Ärger über 4 zerbrochene CD-Hüllen.
Also gleich mal ein Email an Amazon schreiben, ob sie nicht 4 Hüllen nachliefern könnten, ohne wirklich mit einer Antwort zu rechnen. Umso grösser das Erstaunen und die Freude ca. 2 Stunden später:
 

 

Guten Tag, vielen Dank für Ihr Schreiben an Amazon.de. Trotz stabiler Verpackung passiert es ab und an, dass Hüllen nicht unversehrt beim Empfänger ankommen. Bitte entschuldigen Sie! Als Entschädigung habe ich soeben eine Überweisung von EUR 4,00 auf Ihr bei uns hinterlegtes Bank- beziehungsweise Kreditkartenkonto veranlasst. Bei zerbrochenen Hüllen erhalten Sie eine Gutschrift in Höhe von EUR 4,00.
Wir haben diese Lösung gewählt, da uns die beiden Alternativen zu aufwändig erschienen:

* Neuzusendung des kompletten Artikels: Die Schnelligkeit eines Ersatzes hängt von den aktuellen Verfügbarkeiten ab; mit etwas Pech ist der Artikel auch mittlerweile vergriffen.

* Die Zusendung einer neuen Hülle ist ebenso relativ aufwändig, wenn man den an sich recht geringen Wert einer Hülle betrachtet; zudem kann eine Einzelhülle erneut beim Transport zerbrechen.

So bitten wir Sie, sich einfach bei einen Ihrer nächsten Einkäufe eine Hülle zu besorgen, die Sie vielleicht noch unter dem ersetzten Betrag erhalten.

 

 

Das nenn ich einwandfreien Kundenservice!

6. Juli, 2006

ist max küng einfach nur geizig?

Category: [daily business] — stephankaelin @ 3:51 p.m.
Vor etwa 2 Wochen hat Max Küng im Magazin einen Wettbewerb ausgeschrieben. Gesucht wurde der Song welcher bei seiner ersten oder schlimmsten (so genau weiss ich das nicht mehr) Wurzel- oder Zahnbehandlung lief. Für mich ein easy-task, daher auch gleich die Lösung gemailt. Samstag morgens um ca. 8 Uhr. Heute kam diese Email:
 

Zuerst einmal: Entschuldigung. Entschuldigung, dass ich erst jetzt auf Ihr/Dein Mail reagiere – und erst noch mit einem Sammelmail. Aber selbstverständlich habe ich eine Ausrede parat.

Natürlich ist in Zeiten von Google dieses Quiz („welcher Song lief im Radio, als mein zweithinterster Zahn oben links gezogen wurde?“) unter Angabe einer ganzen Textzeile des gesuchten Liedes viel, viel, viel zu einfach, ja fast schon die Intelligenz der lieben Leserschaft beleidigend einfach. Ich muss wohl noch völlig unter dem Einfluss der Schmerzen des Zahnzuges (der Doktor musste ihn übrigens in ganz kleine Stücke zersägen, weil er nicht rauskommen wollte, deshalb ist ZIEHEN eigentlich ein viel zu schönes Wort für das, was mir passiert ist) und des Medikamentes dagegen gestanden haben, als ich dies so einfache Quiz startete. Es war übrigens sehr gut, das Medikament (ich glaube es hiess „Obladi-oblada® 500“ oder so ähnlich).

Die Einfachheit des Rätsels hatte zur Folge, dass eine reichliche Anzahl von richtigen Antworten einging. Nun, es waren so viele, dass meine Mailbox verstopft wurde und ich den elektronischen ROHRMAX kommen lassen musste. Nun bin ich daran, all diese Mails zu sichten und analysieren und persönlich zu beantworten, aber angesichts der Hitze und der zeitaufwändigen Fussball-WM (all die Gewinne bei Wettbürokumpels eintreiben) wird es eine Weile dauern, bis all diese Mails gelesen und analysiert und beantwortet sind.

Und weil dieser Wettbewerb viel, viel, viel zu einfach war, möchte ich dieses Quiz zurück, äh, ziehen, und aber gleich ein neues Quiz starten und den Einsatz erhöhen.

Also. Das neue Quiz. Es geht nun nicht mehr um einen billigen iPod shuffle mit meinen 120 Lieblingsliedern, sondern um die Möglichkeit des Gewinns eines iPod nano (ist eh viel schöner, so schwarz) mit meinen 120 Lieblingsliedern drauf. (…)

 
Nun, egal wieviele Mails eingehen, eines wird ja wohl das erste gewesen sein oder? Wieso dass nun ein anderes Quiz gestartet wird ist mir etwas schleierhaft. Klar man hat ja keinen Rechtsanspruch, aber die Begründung dünkt mich doch etwas fadenscheinig. Vielleicht nimmt Herr Küng ja hier mal dazu Stellung. Wahrscheinlich ja aber nicht, denn auf diese Antwort warte ich auch schon seit geraumer Zeit. Und trotz Emails kam da gar nichts zurück.
 
 

ärgernis seebad enge

Category: [daily business] — stephankaelin @ 2:53 p.m.
Bin vorgestern wieder mal im Seebad Enge gewesen. Und leider hat sich der schon seit letztem Jahr abzeichnende Trend bewahrheitet…
Die Bedienung am Kiosk sieht vor allem aus. Mehr aber auch nicht. Ich bestelle eine Gemüsewähe. Nach 5 Minuten warten die Meldung:"Ich habe eine Spinatwähe warm gemacht, willst du die?" Nein wollte ich nicht. "Ok, dann gehts nochmals 5 Minuten". Hmmm. Nach 3 Minuten bekomme ich die Gemüsewähe. Nach dem ‚Genuss‘ der Hälfte komme ich zu dem Teil der noch kalt ist. Na super. Man merkt der Bedienung (das kommt übrigens von DIENEN) an, dass sie lieber am Abend arbeiten würde, wenn all die hippen Leute da sind und nicht tagsüber wenn der Pöbel badet. Ganz schlechte Noten für den Service.
Zudem ist der zuständige Chef des Kioskes (nach dem sah er auf alle Fälle aus) vornehmlich mit der Bräune und mit baden beschäftigt. Klar, er hat dann am Abend viel zu tun. Aber Personal so zu instruieren, dass es sich so verhält, wie man das von Personal im Gastrobereich erwarten kann, ist ja nun nicht zuviel verlangt. Scheinbar ist aber kumpelhaftes Verhalten und das Gefühl ‚wir sind alle einfach happy dass es Sommer ist‘ wichtiger als guter Service. Ist ja auch schön, dass es Menschen gibt, die nicht an allem rumnörgeln wie ich das tue…
Zudem, 17.50 für ein kleines Cippolata-Spiesschen mit einem Häufchen Salat? Klar, wenn man über Mittag vornehmlich Leute aus dem Financial District hat, die egal wieviel bezahlen kann man das ja machen. Aber ich frage mich wofür ich da noch Eintritt bezahle. Das ist schon lange keine öffentliche Badeanstalt mehr sondern ein Platz an dem die in-crowd gerne unter sich zu sein scheint.
Gut, ich werde da auch nicht mehr hingehen. In meiner Stammbadi wird man freundlich bedient und man kann erst noch auf dem Rasen im Schatten liegen. 
3. Juli, 2006

unbelehrbar

Category: [daily business] — stephankaelin @ 1:49 p.m.
Immer wieder gibt es unbelehrbare Menschen. Die Krebsliga predigt ja nun schon seit zig Jahren, dass vielleicht in der prallen Sonne braten nicht gerade das gesündeste ist, was man im Sommer tun kann…
…wer das schön finden soll weiss ich leider auch nicht. Auf den Photos kommen leider die beinahe lederne Haut und die Falten nicht gerade gut zur Geltung. Aber ihr wisst schon was ich meine. Komischerweise sind es vor allem ältere Leute, die wahrscheinlich nie TV schauen oder so…
 
 

 
 
 
26. Juni, 2006

die szenis…

Category: [daily business] — stephankaelin @ 9:00 a.m.

…haben ein immer schwierigeres Leben. Sie leiden ja am gleichen Problem wie die Teenager, nämlich, dass sie sich permanent krampfhaft von allen anderen Menschen unterscheiden und abgrenzen müssen.

In der Nacht ist das ja noch einfach, denn da geht man als Szeni einfach in eine der vielen Kneipen mit einer Halbwertszeit von einem Jahr, die ja beinahe täglich neu eröffnet werden. Tagsüber jedoch ist das ganz schwierig. Vor allem am Wochende kann man das szenige nur ganz schlecht in Szene setzen. Man kann zum Beispiel an den oberen Letten gehen und sich grillen lassen, wie alle anderen Würste auf dem Rost auch. Doch was tut man, wenn man ordinär ins Bäcki geht und sich als Szeni outen will? Nun, eine Möglichkeit, die ich dieses Wochenende erlebt habe ist, dass man locker einen Anhänger hinter sich herzieht, auf dem alles gestapelt ist, was man zu einem gepflegten Crocket-Spiel (nicht Cricket! zwar auch englisch und auch bieder aber nicht Crocket) braucht. Crocket? Nie gehört? Ich bin sicher auch bei Euch zu Hause stand so ein Set rum aber niemand wusste wirklich wie das zu spielen ist. Wen es wirklich interessiert kann hier die Regeln nachlesen.

Ich will niemanden beleidigen, und falls es Crocketspieler hier haben sollte bitte nicht weiterlesen, aber dieses Spiel wirkt auf mich so bieder, dass es beinahe nicht mehr zu überbieten ist. Sind wir 50 und trinken gerne Tee, dann spielen wir das vielleicht in unserem Gärtchen oder im Park. IN ENGLAND! Aber hier im Bäcki? Mit 25? Das wirkt auf mich noch gesuchter als all die linken Lehrer mit ihrem gepflegten Boccia-Spiel und dem Toscanagroove. Aber bitte jedem das seine. Ich warte allerdings darauf, dass irgendwann mal ein 20 Jähriger mit Wanderschuhen im Bäcki verkündet er gehe jetzt auf eine Radiowanderung oder aber seine Kollegen am Sonntag im Bäcki Gymnastik machen. Würden sie das nackt tun, wäre das zwar auch nichts neues mehr, das hat schon Hermann Hesse getan, aber szenig wär es allemal…

22. Juni, 2006

8:15

Category: [daily business] — stephankaelin @ 8:22 a.m.

Heute bereits erledigt:

  • geduscht
  • gefrühstückt
  • die Kurze aufgenommen und gefüttert
  • die Kurze zwei mal gewickelt
  • eine Maschine Wäsche gewaschen und aufgehängt
  • die Wohnung Staub gesaugt
  • Kehrichtsack nach unten getragen

Ich liebe Effizienz! Und ich hab noch soooo viel Tag übrig heute 🙂

20. Juni, 2006

limerick – stöckchen

Category: [daily business],[fun] — stephankaelin @ 8:42 a.m.
Momentan ist ein Limerick-Stöckchen im Umlauf, aber niemand wirft mir dieses zu. So werfe ich mir es halt selber zu. Denn ich bin ja geübt im aus dem Stegreif dichten, mache ich das doch ab und zu für meine Tochter und dichte ein kleines, meist lustiges Verslein. Ein Limerick ist aber ungleich schwieriger zu dichten. Die Konvention verlangt ja, das Reimschema aabba. Zudem soll eine lustige Pointe resultieren. Nun, ich war schon mal in Limerick, sollte also kein Problem darstellen 😉
 
Die Sonne schien wie jedes Jahr
vereinzelt nur im Januar. 
Doch plötzlich sie ‚gen Himmel stach 
man wurde stutzig, schaute nach
und merkt‘ es war schon Februar.
 
Der Pax der dichtet wunderbar
im Dichten ist der Pax ein Star
er dichtet, dichtet, ohne Eile
jedoch er merkt nach einer Weile
der Hahn tropft jetzt noch mehr sogar.
 
Wer Lust hat soll sich dieses Stöckchen holen, ich möchte niemanden zwingen.