23. September, 2005

der maulwurf

Category: [film], [tv],[kultur] — Admin @ 12:16 am
Gerade ging auf 3Sat der Film ‚Der Maulwurf‘ zu Ende. Sehr verwirrend zwar, aber er hat doch einiges zu bieten.
 
Er spielt nämlich die meiste Zeit in Zürich. Und das ist schon komisch, die Stadt mal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen. Vieles ist auch wirklich anders dargestellt. Lino Ventura durfte beim Tinguely-Denkmal am See Auto fahren, aus dem Zeughauskeller wurde ein technisches Museum und das Stadthaus beherbergte die Stadtpolizei. Der Showdown im Poly-Bähnli ist auch einsame Klasse. 1982 im Jahr in dem der Film gedreht wurde gab es die SKA noch, heute wäre das Product-Placement, dannzumal spielte das wahrscheinlich noch keine Rolle. Die Swissair hatte Verkaufsbüros in der Stadt, in denen man Tickets kaufen konnte, Telefonzellen wurden noch mit Kleingeld gefüttert und existierten überhaupt noch.
Was mich aber am meisten verblüfft hat ist ein Schauspieltalent, von dem man danach in Filmen nicht mehr sehr viel gesehen und gehört hat. Neugierig? Seht selbst, der Film hiess im Original ‚Espion, lève-toi!‘. Oder weiss es jemand?
 
 
 
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21. September, 2005

karina berger

Category: [tv],[daily business],[kultur] — Admin @ 11:22 pm
Nach dem Züri-Abend auf 3SAT habe ich den Fehler gemacht, noch auf SFDRS umzuschalten. Oje. Eine Dokumentation über die Miss Schweiz Wahlen…
 
Das war ein grosser Fehler. Ich konnte aber nicht mehr umschalten, und so sah ich mir diese Sendung halt an. Eigentlich wars ja eben eher eine Sendung über Karina Berger. Die war vor Urzeiten auch mal Miss wie Facts es so schön ausgedrückt hat:" (…) auf der Liste steht Karina Berger, Miss Schweiz 1988. Frau Berger, die im Gegensatz zu Ursula Andress bereits jenseits der Aargauer Kantonsgrenzen kein Mensch mehr kennen dürfte, ist ganz offiziell als Angestellte der Miss-Schweiz-AG für die Betreuung der Kandidatinnen und der Miss Schweiz zuständig. Zugleich ist sie in ihrer weisszähnigen Biederkeit ein Sinnbild für die Vorstadthölle, der die meisten Kandidatinnen entstammen." Schöner hätte es auch ich nicht sagen können. Und diesem Ruf ist sie während der Sendung auch voll gerecht geworden. Sinnbildlich dafür der Satz 10 Min. vor der Show zu allen Kandidatinnen: "Alle 15 die nicht gewinnen können nächstes Jahr wieder kommen, mit denen mache ich eine eigene Miss Wahl." HAHAHA, die sind aber sicher 10 Min. nach der Show aus dem Gedächtnis der Frau Berger verschwunden. So eine verlogene Gesellschaft.
Gleich nochmals sauer aufgestossen ist mir erneut die Aussage von ‚unserer‘ Miss Züri Ellen Tkatch, die sinngemäss meinte: "wenn du neben 15 anderen Frauen stehst, die alle so schlank sind, kriegst du schon Komplexe, wenn bei dir alles hängt am Bauch". Und für so etwas habe ich nun einfach gar kein Verständnis. Offensichtlicher kann man ja gar nicht mehr zum Aneignen einer Essstörung aufrufen. Was denken sich all die Teenager, die das zu Hause anschauen? Oh, mein Bauch ist noch ‚dicker‘ als der von Ellen Tkatch, dann bin ich also wirklich dick. Dass diese Aussagen indi- oder sogar direkt von einem Ex-Mister und oben beschriebener Ex-Miss noch unterstützt werden, ist mehr als fragwürdig. Da ist es schon fast symptomatisch, dass in der Dokumentation gesagt wurde, der Bikini-Teil der Show finde bei Miss Welt Wahlen nicht mehr statt, weil er sexistisch sei. Bis ins Aargau zu Frau Berger ist das leider noch nicht durchgedrungen.

züri-abend auf 3sat

Category: [tv],[daily business],[kultur] — Admin @ 10:58 pm
Habe mir heute den Zürich Abend auf 3Sat angeschaut und bin begeistert. Das hat nun absolut nichts mit Lokalpatriotismus zu tun. Dass Zürich die Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit ist, vergisst man ab und an, wenn man hier wohnt.
Wenn man aber die Schönheit dieser Stadt, ihre Vorzüge und auch ihre Schattenseiten mal so am TV vorgesetzt bekommt, merkt man wieder einmal, dass unsere Stadt sehr viel zu bieten hat, was man gerne übersieht.
Die Dokumentationen, die da auf 3Sat geboten wurden waren wirklich sehr interessant. Von den städtebaulichen und politischen Sünden der Vergangenheit, über die Kultur bis zum Bankenplatz wurde alles angeboten. Weder fehlten die berühmten Persönlichkeiten, denen Zürich über viele Jahrzehnte Obdach und Asyl gewährt hat (Lenin, Wagner, Brecht,..) noch fehlten die Dadaisten, welche diese Strömung der Kunst in Zürich gegründet haben.
Aber auch die Schattenseiten, die ehemalige Drogenhölle, wurden nicht verschwiegen. Nach all den negativen Berichten, die ich in letzter Zeit über Zürich geliefert habe, freut es mich, heute mit einer positiveren Sichtweise aufzuwarten. Diese Stadt braucht sich wirklich nicht zu verstecken. Ich finds trotz überteuerten Mieten schön, hier zu leben. Oder wie es Udo Jürgens in einem Beitrag gesagt hat: "Natürlich schockieren einen die Preise hier in Zürich. Zürich ist sehr teuer. Wenn man aber schaut, was es im Vergleich zu anderen Weltstädten wie Tokyo oder London bietet, ist man gerne bereit, diesen Preis zu zahlen." Find ich auch. Nur, dass ich nicht jeden zweiten Tag in der Kronenhalle esse, wie der Herr Jürgens, das macht die Lebensqualität dieser Stadt für mich auch nicht aus.
20. September, 2005

isle of rock’n’roll

Category: [daily business],[musik] — Admin @ 7:51 pm
Wir alle kennen diverse Isles. Die Isle of Man zum Beispiel, die wunderschöne Insel im Ärmelkanal. Auch schön, die Isle of Wright. In englischen Songtexten tauchen aber immer wieder unbekannte Inseln auf. Die wohl Berühmteste wurde von Joan Jett besungen, die ‚Isle of Rock’n’Roll‘. Doch wo liegt sie?
 
Falls jemand Joan Jett persönlich kennt, bitte fragen. Das ist eine meiner Traumdestinationen. Die ‚Isle of Rock’n’Roll‘. Da geht aber sicher sowas von die Post ab. Den ganzen Tag ’shake your booty‘ wie das ‚K.C. and the Sunshine Band‘ so schön besungen haben. Ganz anders sieht es wahrscheinlich auf der ‚Isle of the Rain‘ aus. Nicht einfach ‚Isle of Rain‘, sondern ‚Isle of THE Rain‘. Besungen übrigens von ‚The Cult‘. Gut diese Destination taugt vielleicht als Feriendomizil für Heimweh-Engländer. Dann doch eher ab auf die ‚Isle of the Wonderful Thing‘ besungen von ‚Jason Mraz‘. Er schweigt sich leider darüber aus, was dieses schöne Ding ist, aber das ist eindeutig ein Plus für diese Insel, denn wer möchte das nicht herausfinden? Oder für die Nachtschwärmer, die ‚Isle of the Night Life‘. Alicia Bridges hat sie besungen und war sicherlich auch dort. Sie schweigt sich aber leider über die genaue Lokalisation dieser Insel aus. Schade. In vielen Kinderliedern wird auch die ‚Isle of the Sun‘ besungen. Die befindet sich sicher nicht in der Nähe der ‚Isle of the Rain‘. Aber wo sie genau ist? Keine Ahnung, dabei würde ich die gerne mal sehen. Für die eher gläubigen Menschen unter uns, wäre vielleicht die ‚Isle of the Lord‘, besungen von ‚Whitney Houston‘ zu empfehlen. Wieder etwas für die Musikfreaks, die ‚Isle of the Sound‘. Gut, dass ausgerechnet ‚Roxette‘ diese Insel besucht und besungen haben stimmt mich etwas nachdenklich. Nichts desto trotz, sie ist sicherlich in der Nähe der ‚Isle of Rock’n’Roll‘. ‚Alice Cooper‘, wer auch sonst, hat übrigens die ‚Isle of the Dead‘ gefunden. Die interessiert hier aber wahrscheinlich niemanden, oder? Ganz zum Schlus gibts auch noch die ‚Isle of the Tiger‘. Vielleicht hab ich mich da beim Song von ‚Survivor‘ aber auch nur verhört.
 
PS: Geheiratet wird auf Inseln übrigens auch viel, denn die Braut und der Bräutigam ‚are walking down the Isle‘ bevor sie getraut werden. 
 
 
15. September, 2005

me first & the gimme gimmes

Category: --> anhören!,[kultur],[musik] — Admin @ 8:35 am
Gerade kürzlich habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass ich kein grosser Fan von Coverversionen bin. Dazu stehe ich nach wie vor. Es gibt jedoch eine Band, bei der mache ich eine Ausnahme: Me first & the Gimme Gimmes.
 
Wahrscheinlich hat die Merheit im deutschsprachigen Raum von dieser Band noch nie etwas gehört. MfatGG ist eine Truppe, die sich aus verschiedenen new-school-punk Grössen zusammensetzt. Da wären Spike Slawson (Swingin‘ Utters) der Sänger, Jake Jackson (Foo Fighters) an der Gitarre, Joey Cape (Lagwagon) ebenfalls Gitarre, Fat Mike (NOFX) am Bass und Dave Raun (Lagwagon) an den Drums. Diese Fünf fanden zusammen, weil sie die Liebe zu den Songs der 60er und 70er Jahre verband. Am Anfang als Partyband konzipiert, spielten sie vor allem auf Parties und dachten eigentlich nie daran, jemals eine Platte aufzunehmen. Jedoch wurden immer wieder Leider auf verschiedenen Samplern veröffentlicht, so dass die Band im Jahre 1995 beschloss, trotzdem etwas zu veröffentlichen. Sie begannen Singles herauszugeben, die nach den Originalinterpreten benannt waren. Dies waren Billy (Joel), Bob (Dylan), (Neil) Diamond, Paul (Simon), Elton (John), Garf (Simon & Garfunkel), (Del) Shannon, (Cat) Stevens, Barry (Manilow) und (John) Denver. Zudem eine Single mit dem Namen ‚In your Barcalounger‘ auf der Songs von James Taylor veröffentlicht sind. Diese Tradition hat sich bis heute gehalten.
 
Dazwischen kamen auch sechs Alben heraus. Sie sind hier aufgelistet und man kann auch gleich die eine oder andere Hörprobe vornehmen. Die Hompeage der Gimmes befindet sich hier.
 
Doch warum ist diese Band besser als andere Coverbands? Weil sie sich mit Liebe zum Detail und grossem Respekt vor dem Original an diese Songs wagen. Es ist keine billige Effekthascherei, wie man sie von den R&B Bands kennt, die bestenfalls den Beat und eine oder zwei Zeilen des Originals verwenden. Hier werden Songs dargeboten und gewürdigt, die in ihrer Zeit grossartige Popstücke waren und auch heute nichts von ihrer Grösse verloren haben. Unbedingt reinhören!
 
PS: für die Schweiz gibt es noch eine abgeschwächte Version, nämlich die Bieler Band QL. Sie haben sich auf dem Album ‚Heimatschutz‘ in unserer helvetischen Musikküche umgesehen und Klassiker wie ‚Alperose‘ und ’s Tröimli‘ verpunkt. Kommen nie an die Gimmes heran, ist aber auch noch ganz witzig, denn sogar Gölä’s ‚Schwan‘ ist in dieser Version noch einigermassen erträglich.
4. September, 2005

podcast II – 70’s disco

Category: --> podcast,--> anhören!,[kultur],[musik] — Admin @ 1:41 pm
Heute aus den 70ern. Der Disco Podcast. Viel Vergnügen. 
 
 
 
 


 
1. The Gibson Brothers – Que sera mi vida 
 
2. Weather Girls – It’s raining men
 
3. Village People – Y.M.C.A
 
4. Gloria Gaynor – I will survive
 
5. Village People – In the Navy
 
6. Patrik Hernandez – Born to be alive
 
7. Boney M. – Daddy Cool
 
8. Donna Summer – Hot Stuff
 
9. Thelma Houston – Don’t leave me this way
 
10. Baccara – Yes sir, I can boogie
 
11. Rose Royce – Car wash
 
PS: Wer herausfindet, welches Lied nicht aus den 70ern ist, bekommt einen Gastzugang und darf einen Gastbeitrag in meinem Blog schreiben (nur wenn er / sie möchte).
 
PPS: Würde gerne mehr Podcasts veröffentlichen. Leider fehlt mir ein Hoster, der mehr als meine 50 MB pro Monat zur Verfügung stellt (und das gratis). Wer also etwas weiss, soll sich bitte bei mir mittels dem Kontaktformular melden. Danke.
 


27. August, 2005

sly & the family stone – dance to the music

Category: --> anhören!,[kultur],[musik] — Admin @ 3:21 pm

Was macht einen guten Song? Was braucht es, damit ein Song tanzbar ist? Die Antwort lieferten ‚Sly & the Family Stone‘ im Lied ‚Dance to the Music‘ bereits 1968.

 

Und sie setzten es auch gleich musikalisch um. Der Anfang des Liedes kommt wie eine uralte Soul-Nummer daher, im Laufe des Liedes wird jedoch klar, dass es sich um eine funky-disco Nummer handelt. Es beginnt mit allen Instrumenten, danach folgt ein kleines a cappella Intermezzo. Dann wird die Funktion eines jeden Instrumentes dargelegt.

Begonnen wird natürlich mit den Drums. ‚All we need is a drummer, for people who only need the beat‘. Nachdem das rhythmische Gerüst steht, braucht es etwas, um die Füsse zu bewegen. Das erledigt die Gitarre. Weiter fehlt es an Boden, der wird gleich durch einen fetten Bass gelegt, damit die Tänzer sich nicht verstecken können. Und einen so fetten Bass habt ihr selten gehört. Der kommt richtig crunchy daher. Die nächste Bemerkung ist rhetorisch: ‚you might like to hear my organ playing ride Sally ride‘. Natürlich will ich das. ‚Ride Sally ride‘ übrigens eine Referenz an ‚Wilson Pickett‘, eine frühe Grösse der Soulmusik und einen eigenen Eintrag wert. Auch die Bläser werden zur Debatte gestellt. Und natürlich gleich integriert.

Das Wichtigste teilen uns Cynthia und Jerry aber zum Schluss mit: ‚Squares go home‘. Somit ist eigentlich alles klar oder? Wirklich eine originelle Disconummer, die sich angenehm vom restlichen Gesülze abhebt. Und das zu einer Zeit, kurz bevor das Wort Disco überhaupt erst geboren wurde.

Dieses Lied wird auf meinem neuen Podcast ‚Disco‘ zu finden sein. Hier auf dieser Seite Anfang September!

 

Sly & the Family Stone – Dance to the Music 

 

 Dance to the music

 

[Cynthia:] Get up and dance to the music!
Get on up and dance to the fonky music!
[All:] Dance to the Music, Dance to the Music
[Freddie:] Hey Greg!
[Greg:] What?
[Freddie:] All we need is a drummer,
for people who only need a beat
I’m gonna add a little guitar
and make it easy to move your feet
[Larry:] I’m gonna add some bottom,
so that the dancers just won’t hide
[Sly:] You might like to hear my organ
playing "Ride Sally Ride"
You might like to hear the horns blowin‘,
Cynthia on the throne, yeah!
Cynthia & Jerry got a message they’re sayin‘:
[Cynthia:] All the squares, go home!
[All:] Dance to the Music, Dance to the Music

 

25. August, 2005

abnehmen

Category: [tv],[kultur] — Admin @ 12:36 pm

Abnehmen, im Sinn von Gewicht verlieren. Eine etwas unglückliche Formulierung, denn abgenommen wird einem gar nichts. Im Gegenteil.

Es ist harte Arbeit etwas vom Gewicht abzugeben. Vielleicht sollte es deshalb eher abgeben heissen… Item, Wie man innert einer Nacht ein paar Kilos verlieren kann (und wir sprechen nicht von 2 oder 3) zeigt Matthew Perry in der Serie ‚Friends‘. Eine kurze Einführung in die Situation für alle, die sich nicht so sehr mit dieser Serie beschäftigen.

Chandler lebt mit Monica zusammen. Am Ende der vierten Staffel kommen sie sich auf der Hochzeit von Monicas Bruder Ross näher. Am Ende der fünften Staffel macht ihr Chandler nach vielen Wirrungen dann endlich einen Heiratsantrag. Klappe. Ende der fünften Staffel. Der Tag nach dem Heiratsantrag ist bereits die erste Folge der sechsten Staffel, es liegt also technisch gesehen genau eine Nacht dazwischen.Diese Nacht muss es aber in sich gehabt haben. Denn Chandler hat massiv an Gewicht verloren. Er ist quasi vom späten Elvis zum jungen Aaron mutiert. Könnte allerdings auch sein, dass er genau wie der King tablettensüchtig war, und in einer Nacht einen Entzug gemacht hat. 

Doch seht selbst, links jeweils der Abend, rechts der Tag danach. 

 

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 Als kleiner Nachtrag mein die IMDB:

 

Entered a rehabilitation clinic for treatment of an undisclosed condition. [27 February 2001]

"Friends" (1994) castmate Jennifer Aniston offers to be his personal trainer after he received threats from bosses Warner Brothers about his increasing weight problems [2002]

 

24. August, 2005

jamie cullum – the wind cries mary

Category: --> anhören!,[kultur],[musik] — Admin @ 10:23 pm

Wieder einmal ein Lied, das es Wert ist, hier genannt zu werden. Obwohl ich kein (und zwar überhaupt kein!)  Freund von Coverversionen bin (Vielleicht mal abgesehen von ‚with a little help from my friends‘ von Joe Cocker… Ok, das ist keine abschliessende Liste, aber darüber schreib ich auch mal noch einen Eintrag…), verdient Jamie Cullum hier einen Eintrag.

 

Warum? Erstens weil er mit unheimlich viel Talent gesegnet ist. Zweitens, weil er etwas daraus macht. Drittens, weil er diesem Song von Jimi Hendrix eine neue Dimension einhaucht. Erschienen ist dieses Lied auf dem Album ‚Twentysomething‘. Das Original datiert aus dem Jahr 1967 und ist auf der Platte ‚are you experienced‘ erschienen. Inspiriert worden sein soll es durch die Trennung und Wiedervereinigung Hendrix‘ mit seiner Freundin. Wer weiss, ist vom Text her noch schwierig zu beantworten.

Was macht diese Version von Jamie Cullum nun so besonders? Es kommt in einem ganz leichten Beat daher. Am Anfang spartanisch instrumentiert mit etwas Drums und dem Piano, gesellen sich nach und nach diverse andere Instrumente hinzu. Sehr bald kommt auf dem rechten Kanal (unbedingt mit Kopfhörer hören) das Wurlitzer E-Piano dazu (neben der B3 und dem Fender Rhodes ein weiteres Lieblingsinstrument von mir). Auch die B3 lässt nicht lange auf sich warten. Sie säuselt leise auf dem linken Kanal. In der dritten Strophe kommen die Bläser hinzu. Sie akzentuieren wunderschön, wie das früher im Soul üblich war. Im Instrumentalteil kommen dann alle Instrumente zum Zug.

Alles in allem eigentlich eine unspektakuläre Interpretation, aber durch die differente Instrumentierung (vor allem dem Weglassen des Gitarre) und der leicht anderen Betonung des Beats entsteht eine neue Dimension, die meiner Meinung nach mehr Emotionen transportiert. Wie immer schwierig zu erklären, wieso einem ein Lied so gut gefällt, ohne allzu technisch zu werden.

Hört es euch an: Jamie Cullum – ‚the wind cries Mary‘ 

 

 

"Wind Cries Mary"

After all the jacks are in their boxes,
And the clowns have all gone to bed,
You can hear happiness staggering on down the street,
Footprints dress in red.

And the wind whispers Mary.

A broom is drearily sweeping
Up the broken pieces of yesterday’s life.
Somewhere a Queen is weeping,
Somewhere a King has no wife.

And the wind cries Mary.

The traffic lights turn blue tomorrow
Shine their emptiness down on my bed
The tiny island sags downstream
‚Cos the life that they lived is dead.

And the wind screams Mary.

Oh oh yeah

Will the wind ever remember
The names it has blown in the past
With this crutch, its old age and its wisdom
It whispers, "No, this will be the last."

And the wind cries Mary.

23. August, 2005

the art of the archive…

Category: [kultur] — Admin @ 7:58 pm
Für Kultur wird leider zu selten Werbung gemacht. Ich tu das heute für eine Sache, die mich fasziniert und die man selten in dieser Art zu Gesicht bekommt.
Im Kunsthaus Zürich ist momentan eine Ausstellung mit Bildern aus den Archiven der Polizei von Los Angeles zu sehen.  Los Angeles hat ja eine bewegte Vergangenheit. Man denke nur an Alcatraz, das ja gleich in San Francisco liegt und so ziemlich jeden Schwerverbrecher der Prohibitionsära beherbergte.
Spektakulär an den gezeigten Photos ist, dass sie nicht gestellt sind, sondern von Polizeiphotographen quasi im Einsatz geschossen wurden. Trotzdem  sind viele so ästhetisch geworden, wie wenn man sie arrangiert und sauber ausgeleuchtet hätte. Auf der Homepage der Ausstellung kann man sich ein paar Aufnahmen anschauen.
 
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