14. Juli, 2006
Man ist sich ja als Wohnungssuchender in Zürich einiges gewöhnt. Man hört auch diverse Sachen. Wie z.B. dass gewisse Mieter von Nachmietern fordern den halben Hausrat zu x1000 Franken zu übernehmen. Man kanns machen, der Markt ist ja sozusagen ausgetrocknet.
Wir haben das soeben selbst erlebt. Wir haben unsere Unterlagen dem Mieter gegeben und heute kommt ein SMS mit folgendem Text:
Hallo, habe eure Unterlange erhalten. Die anderen zwei sicheren Bewerber haben eine Monatsmiete Provision geboten. Sollte Euch dies möglich sein, werde ich Euch ebenfalls gerne weiterempfehlen. Bitte um kurzen Bescheid. Gruss. D.
Hätten wir die Wohnung wirklich gewollt hätte ich auf dem Grundbuchamt den Besitzer ausfindig gemacht und ihm dies gemeldet. Strafbar ist es ja nicht, aber eigentlich ja eine riesen Sauerei. So lautete meine Antwort:
Wir unterstützen keine Personen, die die Wohnungsnot ausnützen um sich persönlich zu bereichern.
12. Juli, 2006
Wer kennt ihn nicht, den funky Claude aus dem Lied ‚Smoke on the Water‘ von Deep Purple. Funky Claude ist Claude Nobs, der ‚Erfinder‘ des Montreux Jazz (?) Festival. Und ehrlich gesagt nervt mich dieses ‚ich will bei allen auf der Bühne stehen und meine Mundharmonika blasen‘ etwas…
Ganz uneitel sagt er auch noch es seien die Stars, die ihn anfragen… Ich finds weniger cool und eher anbiedernd. Das ist in etwa so, wie wenn der Chef von Good News bei den Stones noch schnell die Blockflöte spielen würde. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur neidisch.
Es wurde viel geschrieben und vor allem die Italiener hüllen sich in Schweigen und spielen die Unschuldslämmer. Nicht lange ist es her, da lief auf ARTE
diese Dokumentation über Zidane. Und wenn man sie gesehen hat, dann sieht die Episode von letzten Sonntag etwas anders aus.
Ohne lange auszuholen kann ich sagen, dass diese Dokumentation sehr aufschlussreich war über die Person Zidane. Wie er bereits als Jugendlicher weg ging von zu Hause, um Profi zu werden. All die Stationen wurden aufgezeichnet und mit ihnen auch der Neid der anderen Spieler. So kamen diverse alte Kameraden zu Wort, die bestätigten, dass Zidane auf dem Feld seit je provoziert wurde wie selten ein anderer Spieler. Und zwar auf die primitivste Art und Weise. Klar ist auch, dass Fussballer die besser sind als andere, vermehrt zum Ziel unfairer Attacken und Fouls werden, weil sie mit legalen Mitteln nicht gestoppt werden können. So gesehen überlege ich mir folgende Dinge:
a) Ein Wunder, dass Zidane nicht mehr ausgerastet ist in der Vergangenheit. Und all die Nerver die jetzt mit dem Satz ‚Er ist doch Profi‘ kommen haben keine Ahnung. Denn Ehre oder Stolz hat auch ein Profi und jeder ist irgendwo verletzlich. Nochmals, ich bewundere die Anzahl Male in denen Zidane sich beherrscht hat. Da erscheinen die 14 (?) roten Karten in seiner Karriere als nichts.
b) Materazzi ist kein Kind von Traurigkeit. Es sind Stimmen aus Italien laut geworden, die sagen, dass er gezielt für gewisse Spieler Beleidigungen aussucht, um sie da zu treffen wo es weh tut.
c) Gewalt ist keine Lösung darüber sind sich alle einig. Doch die Verbalinjurien, die da laufend unter die Gürtellinie zielen sind doch eigentlich genauso schlimm und meines erachtens ebenso zu bestrafen wie Tätlichkeit.
So gesehen ist es für mich nicht ein schlechter Abschied, sondern ein aufmerksam machen auf Dinge, die im Fussball nicht so laufen wie sie sollten. Für mich immer einer der grössten Fussballer aller Zeiten. Danke Zidane für Deinen genialen Fussball.
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11. Juli, 2006
Wir wohnen ja bekanntlich in einem Kreis, in dem viel gehupt und auch sonst viel gedrückt wird. Da wir ziemlich in der Nähe einer Methadon oder H-Abgabestelle wohnen, schleichen auch ab und zu sonderbare Gestalten ums Haus.
Immer wieder von neuem erstaunt bin ich über gewisse Verhaltensweisen dieser Menschen. Meist mit Plastiksack unterwegs sind sie immer gestresst. Keiner dieser Junkies schlurft durchs Leben, im Gegenteil. Sie hetzen Tag und Nacht. Obwohl die Beschaffungskriminalität und somit der Beschaffugsstress eigentlich ja wegfallen, eilen sie von ‚Termin‘ zu ‚Termin‘. Zwischendurch wird noch kurz der tägliche Bedarf in die Öffentlichkeit geschmettert ‚Ich bruuche Dormikum‘ und dann verschwinden sie in der Abgabestelle.
Auch öfters zu beobachten, vor allem entlang der Sihl oder auf der Kasernenwiese, also gewissermassen im Habitat, Junkies, die irgendwas suchen. Weiss der Geier was, aber da wird stundenlang jeder Zentimeter abgesucht. Noch nie hab ich einen gesehen, der auch was gefunden hätte, aber suchen tun sie alle. Letzthin hat sogar einer vor unserem Haus den Gullydeckel geöffnet und mit den Armen bis zu den Ellenbogen im Sumpf gewühlt…
Da sie ja immer gestresst sind, sind sie auch selten zu Fuss unterwegs. Vor der Abgabestelle stehen meistens Bikes oder Kickboards. Bei den Bikes frage ich mich ab und an, wie die an solche Teile kommen. Ich hab kein so gutes Bike im Keller. Viele radeln aber auch auf dem alten 3-Gänger mit der Sturmey-Archer Schaltung und künden in Ermangelung einer Glocke schon von weitem an ‚Aaaaaachtung ich mues dure‘. Der Plastiksack hängt am Lenker, der auf Grund der einseitigen Belastung immer mal wieder zur Seite zieht und das Velo gefährliche Schlenker machen lässt. Und so radeln sie zum nächsten Termin. Gestresst wie immer (wieso?) und immer auf der Suche (wonach?).
10. Juli, 2006
Heute über Mittag in der Badi wieder einmal gehört. (Für alle nicht Schweizerdeutsch sprechenden Menschen: Hast du mir ein Papier (um einen Joint zu drehen)). Ich werde ja seit ich nicht mehr rauche nicht mehr für Papier angegangen.

Als ich noch gar nicht geraucht habe aber noch lange Haare hatte wurde ich dauernd um Paper angefragt. Heute stelle ich mir die Frage, wieso diese Kiffer nie Papier zur Hand haben. Wie schwierig kann es seine eine Rolle Rips im Rucksack zu haben? Oder daran zu denken? Die Tatsache, dass die Kiffer nie welches zur Hand haben lässt ja vielleicht den Schluss zu, dass kiffen doch blöd macht…
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9. Juli, 2006
Das Tages-Anzeiger Magazin hat dieses Wochenende einen Artikel über Internetsexsucht publiziert.
Untermalt war das ganze mit verpixelten Pornobildern, die gaaaaanz klein waren. Für den Text gabs eine Autorenangabe, für die Bilder jedoch nicht… Welcher ‚arme‘ Mensch musste sich da wohl in nächtelanger Arbeit durch die Pornoseiten recherchieren, um eine geeignete Auswahl an Bildern zusammenzustellen?
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8. Juli, 2006
Unsere Tochter hat heute ihre ersten zwei Schritte getan 🙂 Und das genau einen Monat und einen Tag vor ihrem Geburtstag.
7. Juli, 2006
Hab bei Amazon 4 CD’s bestellt gehabt und gestern wurde geliefert. Wie gross der Ärger über 4 zerbrochene CD-Hüllen.
Also gleich mal ein Email an Amazon schreiben, ob sie nicht 4 Hüllen nachliefern könnten, ohne wirklich mit einer Antwort zu rechnen. Umso grösser das Erstaunen und die Freude ca. 2 Stunden später:
Guten Tag, vielen Dank für Ihr Schreiben an Amazon.de. Trotz stabiler Verpackung passiert es ab und an, dass Hüllen nicht unversehrt beim Empfänger ankommen. Bitte entschuldigen Sie! Als Entschädigung habe ich soeben eine Überweisung von EUR 4,00 auf Ihr bei uns hinterlegtes Bank- beziehungsweise Kreditkartenkonto veranlasst. Bei zerbrochenen Hüllen erhalten Sie eine Gutschrift in Höhe von EUR 4,00.
Wir haben diese Lösung gewählt, da uns die beiden Alternativen zu aufwändig erschienen:
* Neuzusendung des kompletten Artikels: Die Schnelligkeit eines Ersatzes hängt von den aktuellen Verfügbarkeiten ab; mit etwas Pech ist der Artikel auch mittlerweile vergriffen.
* Die Zusendung einer neuen Hülle ist ebenso relativ aufwändig, wenn man den an sich recht geringen Wert einer Hülle betrachtet; zudem kann eine Einzelhülle erneut beim Transport zerbrechen.
So bitten wir Sie, sich einfach bei einen Ihrer nächsten Einkäufe eine Hülle zu besorgen, die Sie vielleicht noch unter dem ersetzten Betrag erhalten.
Das nenn ich einwandfreien Kundenservice!
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Gestern wurde ich zufällig Zeuge einer Diskussion zwischen drei Frauen um die 30. Sie haben über manisch-depressive Menschen geredet und mir haben sich ob der abstrusen Theorien und dem Halbwissen die Haare zu Berge gestellt.
Und es fallen mir sogleich diverse Dinge auf. Erstens ist die Redewendung ‚ich habe eine Depression‘ wohl die meistgehörte Phrase in unserer Zeit. Die meisten Menschen, die im Alltag sagen ‚ich habe eine Depression‘ sollten eigentlich sagen ‚ich bin deprimiert‘ oder wenn schon ‚ich habe eine leichte depressive Verstimmung‘. Jede/r von uns kennt Tage an denen uns alles stinkt, an denen wir nicht gerne zur Arbeit gehen. Das ist normal und dem sagt man deprimiert. Oder niedergeschlagen. Oder schlecht drauf. Depression ist eine psychische Krankheit und obwohl sie momentan die besten Chancen hat zur Volkskrankheit Nummer eins zu werden sind noch lange nicht alle Menschen depressiv. Was solls, werden sich einige nun fragen. Ganz einfach. Mit dem inflationären Gebrauch dieses Begriffes wertet man die Leute ab, die tatsächlich an einer Depression leiden. Eine solche zieht sich nämlich in der Regel über einen längeren Zeitraum hin, ist von diversen Symptomen begleitet und ist definitiv behandlungsbedürftig. Wenn schlecht gelaunte Leute von sich behaupten sie seien depressiv, muss sich das für die wirklich depressiven Menschen anfühlen wie die Faust ins Gesicht. Denn das führt ihnen quasi vor Augen, dass andere Leute mit dieser Krankheit scheinbar klar kommen. Dem ist aber nicht so.
Zweitens ist es je internet je länger Mode, sich selber eine Diagnose zu stellen. Das ist leider nicht nur der Medizin so, sondern auch in der Psychologie. Jede/r hat noch irgendwo das Gefühl etwas davon zu verstehen, man kann ja googeln. Das ist Schwachsinn. Denn wie auch die Diagnose des Arztes auf vielen Faktoren beruht, ist die Diagnose einer psychischen Störung nicht so einfach wie viele glauben. Viele haben das Gefühl, weil sie mal ein Buch zur Selbsthilfe gelesen haben, sie seien jetzt bewandert in Psychologie. Da frage ich mich wieso man das dann an der Uni studieren kann. Dasselbe gilt in der Medizin. Komischerweise findet das in der Juristerei noch seltener statt.
Drittens finde ich es zwar schön, dass in unserer Gesellschaft langsam aber sicher die Enttabuisierung von psychischen Krankheiten stattfindet. Damit das aber sinnvoll ist, sollten zumindest richtige Informationen verbreitet werden. Und da hinkt die Schweiz meilenweit hinter anderen Ländern her. Suizidprophylaxe und Aufklärung über psychische Störungen ist in Australien Pflichtstoff in der Schule. Bei uns findet national praktisch nichts statt, weil der Bund findet, das sei Sache der Kantone. (Und BR Couchepin mit seinen unsäglichen Sparübungen im psychotherapeutischen Feld negiert die Ernsthaftigkeit und die Wichtigkeit der psychischen Gesundheit. Die Kosten die dadurch verursacht werden sind übrigens marginal im Vergleich zu den Gesamtkosten im Gesundheitsbereich. Aber das nur am Rande). Die Schweiz hat international immer noch eine der höchsten Suizidraten. Insbesondere unter Jugendlichen ist Suizid die Todesursache Nummer eins. Viele Suizidenten leiden nachweislich unter Depressionen und hätten eine bessere Prognose, wenn sie aufgeklärt wären über die Krankheit Depression. Ich habe im Rahmen eines Projektes mal ein halbes Jahr lang versucht Geld für Suizidpräventionskampagnen aufzutreiben. Das war wohl so ziemlich das frustrierendste, was ich je getan habe. Es interessiert niemanden. In die Prävention von Verkehrsunfällen werden jedes Jahr (unbestritten wichtige) Millionen gepumpt. In die Suizidprävention praktisch nichts. Wird Zeit, dass sich da langsam aber sicher etwas ändert.
Für Interessierte:
6. Juli, 2006
Wieder mal so richtig in den 80ern schwelgen? Weisst du noch das a-ha video mit den Comics die real wurden? Klar. Kann man alles hier betrachten.
So richtig schöne und alte, an die Jugend erinnernde Viedos wie zum Beispiel das und das. Das hier weniger, wenn es auch ein riesen Hit war. Und dann gibt es auch noch Exoten, wie das hier. Doch findet selber euer Lieblinsvideo der 80er. Und für alle ’80er Jahre hatten nur scheiss Musik‘-Nerver: Talk to the hand. Interessiert mich nicht, könnt euch eure Kommentare sparen, die werden einfach ignoriert.
Via Bloggingtom.
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