18. Dezember, 2005

konsumiert esther maurer drogen?

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 7:27 pm
Ich geb es zu, ich hab von Frau Maurer immer sehr viel gehalten. Das liegt vielleicht einerseits daran, dass ich ihre Art Politik zu betreiben nicht schlecht finde (auch wenn es für sie nicht immer einfach ist), es liegt aber vielleicht auch daran, dass ich sie noch von einer anderen Seite kenne, nämlich als Franz-Lehrerin im Gymnasium. Wir mussten zwar für meinen Geschmack etwas viel maghrebinische Feministinnenliteratur lesen, aber geschadet hat das unserem Weltbild sicher nicht. Auch sonst war Frau Maurer immer angenehm (mal abgesehen wenn es um Absenzen ging) und freundlich, und vor allem sehr korrekt.
Umso erstaunter, um nicht zu sagen erschreckt war ich heute, als ich die folgende Anzeige in der Zeitung sah. Wie der Presseverantwortliche von Frau Maurer dieses Bild für eine Kampagne freigeben kann ist mir schleierhaft. Wer so dreinschaut ist doch mindestens auf Speed, oder nicht? Und was bitteschön soll dieses neurolinguistische Erden am Ehering? Hilft das wenn man etwas aufgedreht ist? Keine Ahnung und auch keine Antworten auf die Fragen. Aber ich wähl sie trotzdem.

 

4. Dezember, 2005

die hundeliste

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 9:00 pm
In der NZZ am Sonntag wurde heute publiziert, welche Hunde wie gefährlich sein sollen. Dabei zeigte sich, dass Kampfhunde nicht auf Platz 1 dieser Liste stehen.

In Relation zu ihrer Häufigkeit zeigt sich im Kanton Neuenburg folgende Rangliste:

1. Sennenhunde
2. Schäferhunde
3. Retriever (Golden & Labrador)
4. Rottweiler
5. Collie
> alle übrigen Kampfhunde.

 
Diese Liste zeigt meines Erachtens aber vor allem eines nicht, nämlich die Schwere der Bissverletzung. Und genau das ist aber eben entscheidend. Während ein Sennenhund oder ein Retreiver normalerweise vielleicht beisst, um sich zu schützen und dann aber auch wieder loslässt (wenn er nicht anders trainiert ist), verbeissen sich scharfe Kampfhunde eben und lassen nicht ab. Ich hab mal miterlebt wie zwei Kampfhunde einen Igel zerfleischten. Und obwohl ihre ganze Schnauze mit Stacheln voll war, haben sie nicht losgelassen, bis der Igel tot war.
Also wenn man schon so eine Liste veröffentlicht, wäre es sinnvoll, auch anzugeben, wie schwer die Verletzungen waren. Dass ein Hund beisst kann immer wieder vorkommen.
Sehr oft habe ich aber erleben müssen, dass gerade bei Familienhunden (wie dem Golden Retriever) gewisse Eltern das Gefühl haben, sie könnten ihr Kind gefahrlos in die Nähe lassen, weil das ja sicher ein lieber ist. Es bleibt aber ein Hund und mir als Halter wirds unwohl, wenn 2 jährige Kinder auf unseren (angeleinten) Hund zusteuern und das Gefühl haben er sei sowas wie ein Teddy.
Damit möchte ich unter keinen Umständen gesagt haben, dass bei der Tragödie des vergangenen Donnerstags die Eltern Schuld waren! Dieser (so hoffe ich) Einzelfall geht vollkommen zu Lasten des Hundehalters. Ich halte es aber für falsch, nun einfach alle Hundehalter in die gleiche Schublade zu werfen. 

 

 
24. November, 2005

peter wälty vs. blogerszene

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 9:31 am
Nachdem gestern bereits quasi eingestanden wurde, dass der Artikel über die Web-Photos von SVP-Politikern durch Ignoranz.ch inspiriert war, hat 20min erneut für einen Eklat gesorgt. Nachdem nämlich Fredy Künzler in seinem Blog die Aussagen von 20min bezüglich der Google Attacke angezweifelt hatte, verlor der Stv. Cherfredaktor Peter Wälty seine Contenance und benahm sich in Kommentaren zu diesem Artikel ziemlich unflätig. Ich finde zu unrecht. Denn, auch ich habe bereits zu einem früheren Zeitpunkt darüber berichtet, dass 20min ethische Prinzipien der Medienbranche verletzt. Nicht nur, dass aus einem Konjunktiv noch schnell einmal eine (fette) Tatsache wird. 20min berichtet auch immer wieder über Suizid und zwar in einer Art und Weise, von der man weiss, dass sie zu Nachahmungstaten führen kann. Und darüber kann sich jeder selber ein Bild machen, indem er die Richtlinien zur Medienberichterstattung über Suizid liest, und mit Artikeln von 20min vergleicht. Also Herr Wälty, machen Sie es sich auf Ihrem hohen Ross nicht allzu bequem. Es gibt zu viele Leute, die genau beobachten wie 20min berichtet. Publizität hat halt in so einem Fall nicht nur Vorteile. Und wer sich rühmt, die meistgelesene Zeitung der Schweiz zu sein, sollte vielleicht an den journalistischen Standards im eigenen Haus etwas feilen.
23. November, 2005

ignoranz.ch schlägt 20min um tage…

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 9:58 am
Die Blogosphäre schlägt die Printmedien einmal mehr um Längen, ich würde sogar behaupten, in diesem Fall hat 20min schlicht und einfach abgekupfert und eine Idee auf einem Blog abgeguckt…
 
Am 26. Oktober publizierte der wohl meistbesuchte PolitBlog der Schweiz IGNORANZ.CH einen Artikel mit dem Titel "Der SVP – ler und Suchtpräventionsgegener im Suff". Abgebildete waren diverse Photos von Mauro Tuenas privater Homepage, die ihn in feuchtfröhlicher Stimmung zeigen. Heute nun erscheint in 20min ein Bericht über die Homepages von SVP-Parteimitgliedern mit dem Titel "Politiker: Private Photoalben im Web". Nun, ich kann nicht belegen, dass die Redaktoren der Zeitung abgekupfert haben. Aber der Verdacht erhärtet sich bei mir, weil gezielt der Personalityfaktor erhöht wurde, der Politfaktor erniedrigt wurde und das ganze als schon beinahe investigatives Event dargestellt wird (so im Sinne von: schaut mal was unsere Redaktoren nach langem Suchen im Web gefunden haben).
 
Mich erstaunt es nicht, dass die Redaktoren, wenn sie denn  die Idee von Ignoranz.ch geklaut haben, genau diesen Artikel rausgepickt haben. Alle anderen würden nämlich politisches Verständnis verlangen, und das vermisse ich seit je in 20min.
 
Was lernen wir daraus? Die Kredibilität der Printmedien wird meines Erachtens massiv überschätzt. Ich halte es da mit dem alten Spruch "Papier ist geduldig und nimmt alles an." 
16. November, 2005

nzz am sonntag druckt polemische svp-werbung [updated]

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 9:35 am
Hat das die grosse alte Dame in ihrem Sonntagsgewand wirklich nötig? Eine SVP-Kampagne der übelsten Sorte zu drucken? Nicht, dass die ganze Sache mit den Bussen in der Stadt Zürich nicht schon an sich polemisch wäre. Aber die SVP deklariert sogar noch ganz ehrlich, dass mit der Wahl ihrer Partei diese Bussenabzocke aufhören soll.
Es geht also um die anstehenden Wahlen. Und da ist der SVP ja bekanntlich jedes Mittel recht. Polemik ist ja geradezu die Paradewaffe im Kampf gegen die Linken und Netten. Nur, eines kann auch die SVP-Kampagne nicht aus der Welt schaffen. Die Tatsache nämlich, dass jeder der in der Stadt geblitzt wird gegen das Gesetz verstösst. Jeder, der geblitzt wird ist zu schnell gefahren und verdient laut Gesetz eine Strafe. Egal ob der Kasten an einer Abzockstelle steht oder nicht. Das kann niemand der SVP wegdiskutieren. Und was bedeutet das nun? Wird die SVP sich gegen geltendes Recht auflehnen, wenn man sie wählt? Wird sie dafür sorgen, dass man eigentlich gebüsst wird, aber wenn man nur 2km/h zu schnell ist, dann doch nicht, weil das die Differenz zwischen der Toleranz der SVP (5km/h) und der restlichen Parteien (3km/h) ist? Wahrscheinlich auch der einzige Ort, an dem die Toleranz der SVP höher ist als die der anderen. Zu Denken geben sollte eigentlich vielmehr die Tatsache, DASS die Einnahmen durch Bussen steigen. Das kann man nämlich nicht nur durch mehr Radarkästen erklären, sondern vor allem dadurch, dass immer mehr Übertretungen der Strassenverkehrsgesetze passieren.
Eine lächerliche Diskussion, reine Polemik. Ich hoffe mal die Quittung kommt an der Urne. Und nochmals, dass sich die NZZ am Sonntag für so etwas hergibt, finde ich äusserst schade, auch wenn man es gutmütig unter freier Meinungsäusserung abbuchen kann. 
 
Übrigens, schon mal festgestellt, dass es auf der SVP-Homepage eine Kategorie hat, die ‚links‘ heisst ;-)? 
 
Der Vollständigkeit halber, hier das Plakat, mit meinen eigenen Kommentaren. 
5. Oktober, 2005

RAV – menschenverachtend

Category: [politik] — Admin @ 8:21 am

Ausgehend vom gestrigen Beitrag im ‚Kassensturz‘ erinnerte ich mich wieder an meine Zeit, in der ich mit dem  RAV zu tun hatte. Da kommt mir gleich wieder die Galle hoch. Um etwas Dampf abzulassen, veröffentliche ich hier meine Beschwerde an den Stellenleiter des damals zuständigen RAV.

Vielleicht ist es tröstlich zu hören, dass ich dann doch noch eine Job gefunden habe und dass die Beraterin mit all den angedrohten Taggeldkürzungen nicht durch kam. Meine Rechtfertigungen wurden jedes Mal akzeptiert. Mir wurde eine andere (die 3.) Beraterin zugewiesen, die sich in der Folge darauf beschränkte, die Kontrollbogen zu kontrollieren. Aufmucken lohnt sich also doch, aber man muss seine Rechte schon sehr genau kennen. Aber wer auf dem RAV Beratung erwartet, der ist dort an der falschen Adresse.

Was mich weiter massiv gestört hat ist, wie mit Migranten umgegangen wird. Ich habe diverse Male erlebt, wie in Schweizerdeutsch (auch während dem Einführungskurs…) etwas erklärt wurde oder aber es wurden die Papiere auf den Tisch geknallt und gesagt:"Morgen wieder ausgefüllt bringen. Adieu." Dass sich Migranten in solch einer Situation weder wehren können, geschweige denn sich getrauen, es zu tun versteht sich von selbst. Alles in allem eine konsternierende Erfahrung.
 

 

Nachfolgend also meine Beschwerde:

 

 

Sehr geehrter Herr K.

Ausgehend von meinen Erfahrungen mit dem RAV A. möchte ich Sie auf ein paar Missstände hinweisen und mich ausserdem beschweren. Zu meiner generellen Situation: Ich wurde bis anhin von Frau K. betreut und habe nun Frau R. als Beraterin zugeteilt bekommen. Exemplarisch an meinem letzten Besuch im RAV möchte ich Ihnen darlegen, wieso ich die Behandlung auf dem RAV als nicht akzeptabel ansehe.

Ich wurde letzten Freitag für den Montag 10. November um 8.30 Uhr aufgeboten. Ganz abgesehen davon, dass es mir unter bestimmten Voraussetzungen nicht möglich gewesen wäre, mich fristgerecht abzumelden, halte ich diese Zeitspanne für eher kurz. Zur Begrüssung entschuldigte sich Frau R. kühl für die 15 minütige Verspätung. Frau R. schien ab diesem Zeitpunkt des Gesprächs in keiner Weise an meiner Situation oder den damit verbundenen Problemen interessiert.  Ihr Umgangston war kühl, ablehnend, distanziert und anklagend.

Die erste, bereits mit einem leicht ablehnenden und anklagenden Unterton versehene, Frage, ob ich wohl Studienabgänger sei, weil mein Ansatz so niedrig ist, lässt mich vermuten, dass Frau R. mein Dossier nicht wirklich durchgelesen hat. Es liegt ein Arbeitsvertrag in diesem Dossier, der eine befristete Anstellung für die Monate Mai und Juni 2003 zum Inhalt hat. Frau R. nahm Bezug auf diesen Vertrag und wollte wissen, wieso ich so wenig verdiene, wenn ich doch schon gearbeitet hätte. Daraus lässt sich für mich folgende Schlussfolgerung ziehen: sie hat mein Bewerbungsdossier mit meinem Lebenslauf und den Arbeitszeugnissen nicht gelesen und sie hat auch diesen Vertrag nicht gelesen. Das lässt bei mir den Verdacht aufkommen, dass sie mein Dossier insgesamt nicht genügend bearbeitet hat um mit mir ein adäquates Kontrollgespräch zu führen.

Danach folgte eine abschätzige Bemerkung über meine Bewerbungsunterlagen, die mir bereits zu ein paar Vorstellungsgesprächen verholfen haben. Wenn Frau R. das Dossier gelesen hätte, wüsste sie das ebenfalls. Bei all diesen Gesprächen wurde mir attestiert, dass es sich um eine interessante Bewerbung handle, die auch gut gestaltet ist. (Nebenbei bemerkt, war die Ablehnung in all den Bewerbungsgesprächen auf meine fehlende Berufserfahrung und weder auf das Bewerbungsmaterial noch auf meine Qualifikationen zurückzuführen).

Sie hat dann meine Bewerbungsabsagen, welche von Frau K. im Dossier aufbewahrt worden sind, ich kann es leider nicht anders formulieren, vor mich auf den Tisch geknallt, mit den Worten: “Diese Papiere können sie wieder nach Hause nehmen, die sammeln wir hier nicht.“ Danach folgte eine Belehrung im korrekten Ausfüllen des Kontrollblattes, die unmissverständlich klar machte, dass Frau R. weiss, wie es gemacht wird und alles andere inakzeptabel ist. Dazu gibt es folgendes zu sagen: Mir ist durchaus bewusst, dass unterschiedliche Beraterinnen dieses Prozedere anders handhaben und dagegen habe ich selbstverständlich nichts einzuwenden. Mich jedoch anzuklagen, ich hätte das quasi wissen müssen, und das in einem Ton, der jegliche Empathie vermissen lässt,  halte ich für verfehlt. Ich habe das Kontrollblatt gemäss den Vorgaben von Frau K. ausgefüllt und bin mir deswegen keiner Schuld bewusst. Allfällige Einwände, die ich sachlich vorgebracht habe, wurden von Frau R. in einer gestressten Art und Weise nicht einmal zu Ende angehört, sondern bereits nach ein paar Worten abgeschnitten und durch Hinweisen auf die korrekte Art und Weise der Durchführung entkräftet. Frau R. hat betont, dass sie diesen Job seit längerem mache und genau wisse, wie man das machen müsse. Was die Kommunikation und das Umgehen mit Klienten anbelangt, wage ich diese Aussage aber anzuzweifeln. Ich habe bereits im öffentlichen Sektor gearbeitet und weiss, wie man sich da zu verhalten hat, nicht zuletzt auch, weil man durch die Steuern der Klienten finanziert wird. Die Art und Weise wie Frau R. kommunizierte, nicht zuhörte, jegliche Empathie vermissen liess, zu keinem Zeitpunkt des Gespräches daran interessiert war meine Sichtweise auch nur zu hören, oder aber eine Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit zu schaffen, finde ich empörend. Der Sinn dieses Kontrollgespräches bestand meiner Meinung nach einzig und allein auf die Durchsetzung „ihrer“ Wahrheit.

Ich bin Klient in dieser Institution, ich habe Rechte und die will ich gewahrt haben. Dass Frau R. mir en passant noch das rosarote Blatt mit den Rechten und Pflichten vorlegte, mit der Begründung, das habe sie im Dossier gefunden, das habe mir Frau K. wahrscheinlich nicht gegeben, (obwohl ich genau weiss, dass Frau K. dies getan hat) ist für mich bevormundendes und inkorrektes Verhalten.

Im weiteren Verlauf folgten die Arbeitsbemühungen. Die fielen in den Monaten September und Oktober relativ spärlich aus (drei um es genau zu nehmen). Das hat verschiedene Gründe.

·         Ich befand mich genau während diesen Monaten in einer Neuorientierung in der akademischen Berufsberatung. Mit Frau K. war abgemacht, dass ich mich in dieser Zeit nur auf Stellen bewerbe im psychologischen Sektor, für die ich auch qualifiziert bin. Zu dieser Neuorientierung hat Frau R. gemeint, das sei völlig klar, dass das nichts bringe, sie hätte da genau den richtigen Kurs für mich, den werde sie veranlassen. (Eine Stunde später am Telephon hat sie mich notabene in einen anderen Kurs eingeteilt!)

·         Ich habe im Monat zuvor eine Vielzahl von Blindbewerbungen gemacht, die mir natürlich die Möglichkeit genommen haben mich einen Monat später nochmals zu bewerben. Wenn man meine Arbeitsbemühungen für die vorhergehenden Monate ansieht, ergibt sich folgendes Bild: (dies zur Verdeutlichung des Arbeitsmarktes)

o        In den letzten Studienmonaten: 5 Bewerbungen während eines halben Jahres

o        Juli: 6 Blindbewerbungen, keine ausgeschriebenen Stellen

o        August: 4 Blindbewerbungen, 2 Bewerbungen (davon 1 Psychologenstelle incl. Vorstellungsgespräch)

o        September: 1 Bewerbung incl. Vorstellungsgespräch (Absage erst im Oktober)

o        Oktober: 2 Bewerbungen (davon 1 Psychologenstelle incl. Vorstellungsgespräch)

·         Die obenstehenden (und übrigens von Frau K. gutgeheissenen) Arbeitsbemühungen zeigen, dass der Arbeitsmarkt für Psychologen ausgetrocknet ist. Ich habe mich in diesen beiden Monaten um jede Stelle als Schulpsychologe beworben, die zumutbar war. Ich habe mich nicht auf Stellen beworben, die z.B. in der Klinik angesiedelt sind, weil ich mit einem Studium der allgemeinen Psychologie dafür nicht qualifiziert bin.

Frau R.s Kommentar dazu war: „Das ist zu wenig!“. Mir ist bewusst, dass das nicht viel ist. Gemessen an der Anzahl ausgeschriebenen Stellen ist es das jedoch sehr wohl. Frau R. kennt den psychologischen Sektor nicht und ist auch nicht bereit gewesen meine Argumente bezüglich der Anzahl ausgeschriebenen Stellen zu akzeptieren. Viel eher ist das Gefühl aufgekommen, es geht vor allem um das Erfüllen eines Plansolls. Ich habe zu erläutern versucht auf wie vielen Wegen ich versuche an psychologische Jobs zu kommen und habe ihr versucht zu erklären, dass für Psychologen eine sehr geringe Nachfrage besteht. Frau R. hat keines dieser Argumente irgendwie aufgegriffen, sondern gesagt sie werde das mit einer Teamkollegin besprechen und mich dann gegebenenfalls auffordern  eine Rechtfertigung zu schreiben. Mir ist wichtig zu betonen, dass ich mich bis zum 10. November an die Vorgaben von Frau K. gehalten habe und auch dementsprechend beurteilt werden sollte. Dass Frau R. das anders beurteilt, dafür kann ich nichts und ich finde es unverschämt, dass sie mir das vorwirft, weil ich mich strikt an das gehalten habe, was zwischen mir und Frau K. abgemacht war.

Relativ konsterniert ob solcher Behandlung habe ich das Büro verlassen um mich eine Stunde später bereits wieder mit Frau R. konfrontiert zu sehen. Sie hat mich angerufen, mir mitgeteilt, dass diese Arbeitsbemühungen nicht ausreichen und sie mich in einen Kurs angemeldet habe. Von diesem Kurs bin ich nach Durchsicht der Unterlagen nicht wirklich sicher, ob er das Richtige für mich ist, wurde aber dazu auch nicht befragt! Zudem solle ich mich bei Spitälern bewerben, die bräuchten auch noch oft Psychologen. Diese Aussagen veranlassen mich zur These, dass Frau R., mit Verlaub, keine Ahnung hat vom psychologischen Gebiet. Dass sie sich trotzdem so verhält ist mir unverständlich.

Wer mein Dossier genau anschaut, wird feststellen, dass ich mich bereits vor der Anmeldung beim RAV um Arbeit bemüht habe, ohne dafür Taggelder zu bekommen. Ich habe in der Zeit in der ich angemeldet bin alles gemacht um an einen Job zu kommen, weil mit 2100.– CHF zu leben keine wirkliche Alternative zum Arbeiten darstellt. Wenn Frau R. das Gefühl hat, ich mache mir auf Staatskosten ein gemütliches Leben, hat sie sich getäuscht. Für mich sprechen die Bewerbungen vor Eintritt ins RAV. Zudem habe ich nach dem Studium zwei Monate gearbeitet und dann noch einen Monat gewartet mit der Anmeldung und mich in dieser Zeit ebenfalls sehr um einen Job bemüht.

Frau R. hat sich zu keinem Zeitpunkt des Gespräches für meine Anliegen interessiert. Die Fragen, welche ich gestellt habe konnte sie nicht beantworten und für ergänzende Bemerkungen hat sie sich nicht interessiert. Stattdessen hat sie eine vorbereitete Strategie zur Anwendung gebracht (Kurs) die nicht auf mich abgestimmt ist und mir mit grosser Sicherheit nicht viel bringen wird.

Konsequenzen:

1.      Ich werde dem Aufgebot für diesen Kurs nicht folgen. Ich bin mir bewusst, dass mir dafür 5 Taggelder gestrichen werden. Da es Frau R. aber nicht für nötig befunden hat mich zu diesem Kurs zu befragen (was vielleicht auch nicht üblich ist) und da ich keine Probleme mit dem Gestalten von Bewerbungsmaterial oder einem Vorstellungsgespräch habe, lehne ich es ab diesen Kurs zu besuchen. Ich bin gerne bereit einen Kurs zu besuchen, der mir hilft mich zu orientieren, in welchen Bereichen Psychologen auch noch arbeiten können, aber das Feedback auf meine Bewerbungsunterlagen war allseits positiv, sodass ich nicht das Gefühl habe da etwas verändern zu müssen. Stattdessen werde ich zum Beispiel am 11. Dezember den Absolventenkongress für Studienabgänger besuchen. Das wird  mir sicher eine Hilfestellung sein bei der Frage nach anderen Arbeitsgebieten.

2.      Auf Grund der Begebenheiten und dem unwiderruflich verlorenen Vertrauen in Frau R.,  beantrage ich, dass mir für die Zukunft eine neue Beraterin oder ein neuer Berater zugeteilt wird. Frau R. hat sich in meinen Augen völlig unprofessionell und nicht kooperativ verhalten. Ich erwarte als Klient des RAV Hilfe bei meinen Bemühungen und nicht grund- und haltlose Vorwürfe. Zudem ist es mein Recht zu all den Vorwürfen Stellung zu beziehen. Dieses Recht wurde mir von Frau R. nicht gewährt.

Wenn Sie Fragen zur weiteren Klärung des Sachverhaltes haben, bin ich gerne bereit, Ihnen telephonisch Auskunft zu geben.

 

26. September, 2005

martin luther king – i have a dream

Category: [politik] — Admin @ 1:30 pm
Durch das Internet Archiv bin ich auf etwas gestossen, das selbst 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung nichts von seiner Aktualität eingebüsst hat. Leider. Es handelt sich um die Rede Martin Luther Kings, anlässlich des ‚March on Washington‚. Durch das Lesen des Textes, oder das Hören des Soundfiles wird einem klar, dass dieser Traum zum Teil bis zum heutigen Tag ein Traum geblieben ist.

"I have a dream that my four children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character." Traurig aber wahr, viele Länder sind heute weit davon entfernt, diesen Traum in die Realität umsetzen zu können.

Nachfolgend der ganze Text der Rede, ebenfalls im web-archiv abrufbar. Diese Rede ist Teil des Gutenberg Projektes, dessen Sinn es ist, weltweit Texte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und für die Nachwelt zu erhalten. Mehr Infos unter www.gutenberg.org.

 

 

 
I have a Dream



by Martin Luther King, Jr.



Delivered on the steps at the Lincoln Memorial in Washington

D.C. on August 28, 1963



Five score years ago, a great American, in whose symbolic shadow

we stand signed the Emancipation Proclamation. This momentous

decree came as a great beacon light of hope to millions of Negro

slaves who had been seared in the flames of withering injustice.

It came as a joyous daybreak to end the long night of captivity.



But one hundred years later, we must face the tragic fact that

the Negro is still not free. One hundred years later, the life of

the Negro is still sadly crippled by the manacles of segregation

and the chains of discrimination. One hundred years later, the

Negro lives on a lonely island of poverty in the midst of a vast

ocean of material prosperity. One hundred years later, the Negro

is still languishing in the corners of American society and finds

himself an exile in his own land. So we have come here today to

dramatize an appalling condition.



In a sense we have come to our nation's capital to cash a check.

When the architects of our republic wrote the magnificent words

of the Constitution and the declaration of Independence, they

were signing a promissory note to which every American was to

fall heir. This note was a promise that all men would be

guaranteed the inalienable rights of life, liberty, and the

pursuit of happiness.



It is obvious today that America has defaulted on this promissory

note insofar as her citizens of color are concerned. Instead of

honoring this sacred obligation, America has given the Negro

people a bad check which has come back marked "insufficient

funds." But we refuse to believe that the bank of justice is

bankrupt. We refuse to believe that there are insufficient funds

in the great vaults of opportunity of this nation. So we have

come to cash this check -- a check that will give us upon demand

the riches of freedom and the security of justice. We have also

come to this hallowed spot to remind America of the fierce

urgency of now. This is no time to engage in the luxury of

cooling off or to take the tranquilizing drug of gradualism. Now

is the time to rise from the dark and desolate valley of

segregation to the sunlit path of racial justice. Now is the time

to open the doors of opportunity to all of God's children. Now is

the time to lift our nation from the quicksands of racial

injustice to the solid rock of brotherhood.



It would be fatal for the nation to overlook the urgency of the

moment and to underestimate the determination of the Negro. This

sweltering summer of the Negro's legitimate discontent will not

pass until there is an invigorating autumn of freedom and

equality. Nineteen sixty-three is not an end, but a beginning.

Those who hope that the Negro needed to blow off steam and will

now be content will have a rude awakening if the nation returns

to business as usual. There will be neither rest nor tranquility

in America until the Negro is granted his citizenship rights. The

whirlwinds of revolt will continue to shake the foundations of

our nation until the bright day of justice emerges.



But there is something that I must say to my people who stand on

the warm threshold which leads into the palace of justice. In the

process of gaining our rightful place we must not be guilty of

wrongful deeds. Let us not seek to satisfy our thirst for freedom

by drinking from the cup of bitterness and hatred.



We must forever conduct our struggle on the high plane of dignity

and discipline. We must not allow our creative protest to

degenerate into physical violence. Again and again we must rise

to the majestic heights of meeting physical force with soul

force. The marvelous new militancy which has engulfed the Negro

community must not lead us to distrust of all white people, for

many of our white brothers, as evidenced by their presence here

today, have come to realize that their destiny is tied up with

our destiny and their freedom is inextricably bound to our

freedom. We cannot walk alone.



And as we walk, we must make the pledge that we shall march

ahead. We cannot turn back. There are those who are asking the

devotees of civil rights, "When will you be satisfied?" We can

never be satisfied as long as our bodies, heavy with the fatigue

of travel, cannot gain lodging in the motels of the highways and

the hotels of the cities. We cannot be satisfied as long as the

Negro's basic mobility is from a smaller ghetto to a larger one.

We can never be satisfied as long as a Negro in Mississippi

cannot vote and a Negro in New York believes he has nothing for

which to vote. No, no, we are not satisfied, and we will not be

satisfied until justice rolls down like waters and righteousness

like a mighty stream.



I am not unmindful that some of you have come here out of great

trials and tribulations. Some of you have come fresh from narrow

cells. Some of you have come from areas where your quest for

freedom left you battered by the storms of persecution and

staggered by the winds of police brutality. You have been the

veterans of creative suffering. Continue to work with the faith

that unearned suffering is redemptive.



Go back to Mississippi, go back to Alabama, go back to Georgia,

go back to Louisiana, go back to the slums and ghettos of our

northern cities, knowing that somehow this situation can and will

be changed. Let us not wallow in the valley of despair.



I say to you today, my friends, that in spite of the difficulties

and frustrations of the moment, I still have a dream. It is a

dream deeply rooted in the American dream.



I have a dream that one day this nation will rise up and live out

the true meaning of its creed: "We hold these truths to be

self-evident: that all men are created equal."



I have a dream that one day on the red hills of Georgia the sons

of former slaves and the sons of former slaveowners will be able

to sit down together at a table of brotherhood.



I have a dream that one day even the state of Mississippi, a

desert state, sweltering with the heat of injustice and

oppression, will be transformed into an oasis of freedom and

justice.



I have a dream that my four children will one day live in a

nation where they will not be judged by the color of their skin

but by the content of their character.



I have a dream today.



I have a dream that one day the state of Alabama, whose

governor's lips are presently dripping with the words of

interposition and nullification, will be transformed into a

situation where little black boys and black girls will be able to

join hands with little white boys and white girls and walk

together as sisters and brothers.



I have a dream today.



I have a dream that one day every valley shall be exalted,

every hill and mountain shall be made low, the rough places

will be made plain, and the crooked places will be made straight,

and the glory of the Lord shall be revealed, and all flesh shall

see it together.



This is our hope. This is the faith with which I return to the

South. With this faith we will be able to hew out of the mountain

of despair a stone of hope. With this faith we will be able to

transform the jangling discords of our nation into a beautiful

symphony of brotherhood. With this faith we will be able to work

together, to pray together, to struggle together, to go to jail

together, to stand up for freedom together, knowing that we will

be free one day.



This will be the day when all of God's children will be able to

sing with a new meaning, "My country, 'tis of thee, sweet land of

liberty, of thee I sing. Land where my fathers died, land of the

pilgrim's pride, from every mountainside, let freedom ring."



And if America is to be a great nation this must become true. So

let freedom ring from the prodigious hilltops of New Hampshire.

Let freedom ring from the mighty mountains of New York. Let

freedom ring from the heightening Alleghenies of Pennsylvania!



Let freedom ring from the snowcapped Rockies of Colorado!



Let freedom ring from the curvaceous peaks of California!



But not only that; let freedom ring from Stone Mountain of Georgia!



Let freedom ring from Lookout Mountain of Tennessee!



Let freedom ring from every hill and every molehill of

Mississippi. From every mountainside, let freedom ring.



When we let freedom ring, when we let it ring from every village

and every hamlet, from every state and every city, we will be

able to speed up that day when all of God's children, black men

and white men, Jews and Gentiles, Protestants and Catholics, will

be able to join hands and sing in the words of the old Negro

spiritual, "Free at last! free at last! thank God Almighty,

we are free at last!"

 

25. September, 2005

duck and cover

Category: [film],[kultur],[politik] — Admin @ 11:14 pm

Beim Artikel über die Filme in der Public Domain sind mir auf der selben Seite die ‚Prelinger Archive‚ aufgefallen. Diese Kollektion besteht aus ca. 48’000 Filmen, wobei aber nur wenige für das Web aufbereitet wurden. Es handelt sich in der Mehrheit um Werbe- und Lehrfilme. Interessant sind dabei die Propagandafilme der amerikanischen Regierung wie etwa der berühmte ‚Duck and Cover‚ Film, in dem Bert die Schildkröte den Kindern erklärt, wie man einen nuklearen Angriff überlebt, duck and cover eben. Den muss man gesehen haben.

 

MPEG4 Format (10MB) 

MPEG2 Format (256MB)

AVI Format (31MB) 

 

Wer sich über den fehlenden Codec im Mediaplayer nervt, soll sich den VLC Player runterladen, der spielt die allermeisten Formate ab und ist erst noch gratis:

VLC – Mediaplayer 

21. September, 2005

ich bin auch ein…

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 8:48 am

Nachdem ich nun die Post und die SBB mit neuen Werbesujets versorgt habe, darf auch der ZVV profitieren. Die haben mich heute Morgen nämlich im Tages-Anzeiger mit einem neuen Plakat etwas verwirrt.

Ein Homosexueller TV-Moderator auf dessen T-Shirt ‚Ich bin auch ein Frauenversteher‘ steht? Das begreif ich jetzt nicht, ist doch die Tatsache, dass nachgerade Schwule von Frauen als Versteher sehr geschätzt werden mittlerweile eine Binsenwahrheit. Passt das überhaupt in diese Werbekampagne? Ich hätte da ein paar andere, vielleicht auch etwas kontroversere Vorschläge.

Osama bin Laden – Ich bin auch ein Pazifist

George W. Bush – Ich bin auch ein Krisenmanager / Ich bin auch ein Präsident / Ich bin auch ein …. (selber etwas einfüllen) 

Bill Clinton – Ich bin auch ein Zigarrenraucher

Christoph Blocher – Ich bin auch ein halber Bundesrat

Christoph Mörgeli – Ich bin auch manchmal traurig

Ariel Sharon – Ich bin auch ein Kriegsverbrecher

Angela Merkel / Gerhard Schröder – Ich bin auch ein(e) Kanzlerkandidat(in)

weitere Beispiele sind herzlich willkommen. 

 

20. September, 2005

ost-zuwanderung?

Category: [daily business],[politik] — Admin @ 7:50 pm
Ich habe heute wieder einmal eines dieser ’schönen‘ NEIN-Plakate mit dem Thema Ost-Zuwanderung gesehen. Das hat bei mir so ein paar Gedanken ausgelöst, die ich hier kundtun möchte.
 
Ich habe, zugegebenerweise, die Gesetzesartikel, welche da zitiert werden nicht im Detail und auch sonst nicht gelesen. Gehe aber, wie bei jeder solchen Kampagne, davon aus, dass sie sowieso sinnentfremdend wiedergegeben, oder aber aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt werden.
Es beginnt schon wahnsinnig:
 
" (…) Jeder EU-Osteuropäer (…) erhält einen Rechtsanspruch in die Schweiz einzuwandern (…) bald erhalten auch 68 Millionen Türken diesen Rechtsanspruch."
 
Uiuiui, was machen wir dann? Wenn plötzlich 68 Millionen Türken in die Schweiz wollen? Dann hat es für uns ja gar keinen Platz mehr. 🙁 Müssen wir dann alle in die Türkei gehen, die ja dann leer ist?
 
"Grenzgänger benötigen keine Aufenthaltserlaubnis. Grenzgänger ist, wer einmal in der Woche an seinen Wohnort zurückkehrt. (z.B. per Bus in die Oststaaten)."
 
Gut, schon klar, ich hätte als Zypriote schon nichts Besseres zu tun, als am Freitagabend nach der Büez noch schnell mit dem Bus nach Zypern zu fahren, um dann frisch und ausgeruht am Montagmorgen wieder an meinem Arbeitsplatz zu erscheinen…
 
"Jeder EU-Oststudent erhät ein Aufenthaltsrecht – mit Ehegatte und Kindern."
 
Studenten aus dem Osten sind ja bekannt dafür, dass sie auf Grund ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse mehrköpfige Familien ernähren können.
 
"Jeder EU-Osteuropäer ist  (…) sofort nach Schweizer Standard krankenversichert, inklusive seiner Familie in seiner Heimat."
 
???? Wie jetzt??? Die Krankenversicherung wird vom Staat bezahlt? Seit wann ist das denn in der Schweiz so? Ach, sie wird nicht vom Staat bezahlt? Er muss das selber bezahlen? Kümmerts mich dann, ob er sich so hohe Prämien leisten will oder nicht? Und wenn er das will, dann hat er auch Anspruch auf Leistungen, darauf beruht doch dieses System, oder etwa nicht?
 
"Ost-Personenfreizügigkeit heisst: Jeder hat das Recht auf Zuwanderung in die Schweiz! Wer das nicht will, sagt am 25. September: Ost Zuwanderung NEIN"
 

Dummheit heisst: Jeder der in der Schweiz einen Stuss erzählen und Fremdenhass schüren will, der nehme ein paar Gesetzesartikel, zitiere möglichst unvollständig daraus, schreibe mit grossen Buchstaben tendenziöse Inserate und mache den Leuten möglichst viel Angst.

Wer das nicht will, wählt in Zukunft weder die SVP, die Schweizer Demokraten noch ähnlich Gesinnte.